26. Oktober 2025 - 14.04 Uhr
2025Gesundheitsministerium meldet 39 EHEC-Infektionen in Luxemburg
Deutschland erlebt gerade den größten EHEC-Ausbruch seit 2011. Mindestens zwei Menschen sind an einer Infektion gestorben – darunter ein Junge im Alter zwischen fünf und zehn Jahren. Der Grund: Das Kind war am sogenannten hämolytisch-urämische Syndrom (HUS) erkrankt, einer schweren Komplikation, die zu Nierenversagen führen kann. Auch in Luxemburg gab es dieses Jahr bereits zwei HUS-Fälle.
Die gute Nachricht vorweg: Im Großherzogtum gab es keine Todesfälle, wie eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums dem Tageblatt bestätigt. Insgesamt gab es 2025 bislang 39 EHEC-Infektionen, genauer gesagt STEC-Infektionen (siehe Infokasten). Die beiden HUS-Patienten mussten allerdings ins Krankenhaus. Die Luxembourg Times hatte berichtet, dass es bei einem Erkrankten um ein zweijähriges Kind handelt. Das Durchschnittsalter der mit EHEC infizierten Menschen liegt bei 27 Jahren.
E. coli, STEC oder EHEC?
Escherichia coli (abgekürzt E. coli) – auch Kolibakterium genannt – ist ein Bakterium, das normalerweise im menschlichen und tierischen Darm vorkommt. Ein kleiner Teil davon kann die Fähigkeit zur Bildung eines spezifischen Toxins, des Shigatoxins oder Verotoxins, entwickeln und wird daher als Shiga-Toxin-bildende E. coli (STEC) bezeichnet. STEC, die beim Menschen gefunden werden, werden meistens als enterohämorrhagische E. coli (EHEC) bezeichnet und als EHEC-Infektion gemeldet. Die Mikroben können zum Beispiel durch kontaminierte Lebensmittel auf den Menschen übertragen werden.
Die Infektion wird über PCR-Tests nachgewiesen. Allerdings ist damit keine genaue Bestimmung des Bakterienstammes möglich, sagt die Sprecherin. „Daher kann eine Untererfassung von Fällen, die mit dem aktuellen Ausbruch zusammenhängen, nicht ausgeschlossen werden.“ Bei einem der HUS-Fälle wurde ein Bakterienstamm nachgewiesen, der genetisch eng mit dem Erreger in Deutschland verwandt ist.
„Bisher wurden in Luxemburg keine auffälligen Cluster festgestellt“, sagt die Sprecherin. Den Verlauf der Fallzahlen im Ausland verfolgt die Gesundheitsbehörde aufmerksam. Derzeit seien aber keine zusätzlichen Maßnahmen geplant, außer die Überwachung konsequent fortzusetzen und wachsam zu bleiben.
Zur Vorbeugung von Infektionen ist gute Hygiene entscheidend, besonders beim Umgang mit Lebensmitteln und Tieren. Die Sprecherin hat verschiedene Tipps parat: Hände regelmäßig und gründlich mit Seife waschen, insbesondere nach Tierkontakt und vor der Zubereitung von Speisen, Küchenutensilien und Flächen sauber halten, rohe Tierprodukte nicht mit anderen Lebensmitteln in Kontakt kommen lassen sowie Obst und Gemüse, das roh verzehrt wird, gut waschen oder schälen.
De Maart

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