Am Donnerstag tagte der erste Gemeinderat nach der Sommerpause. Es war das erste Mal, dass die neue Bürgermeisterin Diane Adehm (CSV) die Sitzung leitete, nachdem Marc Lies (CSV) im Juni seinen Rücktritt vom Kommunalamt verkündet hatte. Lies, der in den Monaten zuvor wegen diverser Affären, darunter fragwürdige Personalentscheidungen, kritisiert worden war, begründete den Rückzug mit gesundheitlichen Ursachen. Das Abgeordnetenmandat hat er nicht abgegeben.
Der Gemeinde- und Schöffenrat musste über den Sommer neu aufgestellt werden. Jean Theis (CSV) übernahm das Schöffenamt von Adehm und ist fortan u.a. für die Bereiche Kultur, Schultransport, „Maison relais“ und Kindergärten zuständig. Für Theis rückte Mi Hee Lentz-Pak (CSV) in den Gemeinderat nach. Daneben gab es einen weiteren Personenwechsel in den Reihen der DP: Michel Torres übernimmt den Sitz des 61-jährigen Henri Pleimling. Auf Nachfrage des Tageblatt erklärte Pleimling am Freitag, nach acht Jahren im Gemeinderat die politische Rente gesucht zu haben, um Platz für den jüngeren Parteikollegen zu machen.

Diane Adehm hob in ihrer Ansprache drei Schwerpunkte hervor, die sie für ihr Mandat als Bürgermeisterin als wichtig erachtete: Transparenz, Integration und Wachstum. „Wir werden in diesem Gemeinderat transparent sein“, sagte Adehm und gab an, stets zuhören zu wollen. Es sei wichtig, dass der Gemeinderat die Herausforderungen gemeinsam stemme. „Wir sind eine große Gemeinde, die weiterhin am Wachsen ist“, sagte Adehm. Ihr zufolge stellt die Verkehrssituation die größte Schwierigkeit in der Kommune dar. „Wir werden dafür kämpfen, die Umgehungsstraße so schnell wie möglich zu bekommen, denn es ist wirklich nicht mehr einfach, von A nach B zu gelangen.“
Lies in Verwaltungsrat nominiert
Im Folgenden standen u.a. Lärmschutz, der Erwerb eines Grundstücks in Itzig und weitere Verwaltungspunkte auf der Tagesordnung. Schöffe Claude Lamberty (DP) stellte eine Konvention mit der Asbl „Inter-Actions“ vor. Diese ist für den Dienst „A vos côtés“ verantwortlich, welcher bis jetzt auf den Straßen der Hauptstadt anzutreffen war. Die Mitarbeiter sind anhand der grünen Kleidung leicht wiederzuerkennen. Nun sollen sie erstmals auch auf Howald zum Einsatz kommen. Der Grund: „Ihre Anwesenheit soll das Unsicherheitsgefühl bei den Leuten verringern“, erklärte Lamberty. Der Dienst sei eine Ergänzung der Arbeit der Streetworker und würde parallel dazu laufen. „Sie reden mit Menschen. Sie sind Vermittler. Sie deeskalieren Situationen“, sagte Lamberty. „Sie sind nicht repressiv. Wenn etwas passieren sollte, rufen sie die Polizei.“
Carole Goerens („déi gréng“) begrüßte die Konvention, störte sich jedoch am Begriff „Sicherheitsgefühl“: „Das ist etwas, das nach außen hin gut klingt, aber es muss auch Konsequenzen geben.“ Alle Parteien stimmten der Konvention zu. Insgesamt verlief der Donnerstagnachmittag im Gemeinderat harmonisch. Der Schöffenrat beantwortete die Fragen der Opposition, diese stimmte alle Punkte mit.
Beim siebten Punkt der Tagesordnung ging es um die Nominierung einer Person in den Verwaltungsrat des „Office social“, um ein frei gewordenes Mandat bis zum 31. Dezember 2025 zu besetzen. Adehm zufolge wurde die Stelle einen Monat lang ausgeschrieben und nur eine Kandidatur wurde vorgelegt. Sie stammte von Ehrenbürgermeister Marc Lies. Der Gemeinderat stimmte ohne Einwände für seine Besetzung.
De Maart

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