16. Oktober 2025 - 6.39 Uhr
Akt.: 16. Oktober 2025 - 7.07 Uhr
EschGemeinde will Parkraum optimieren: „Müssen mit dem arbeiten, was wir haben“

In den frühen Abendstunden durch die Nebenstraßen der Innenstadt kurven, mit anderen Fahrern um freie Parkplätze ringen und schließlich irgendwann auf die lang ersehnte Parklücke stoßen – so sieht der Alltag vieler Escherinnen und Escher aus. Bei vielen Häusern fehlt eine Garage oder ein Stellplatz. Meris Sehovic, Mobilitätsschöffe der Stadt Esch, ist sich der Problematik bewusst: „Mehr Parkplätze bedeuten aber gleichzeitig mehr Verkehr – das wollen wir vermeiden“, sagt er am vergangenen Donnerstag im Gespräch mit dem Tageblatt. „Unser Ziel ist es, die bestehenden Parkmöglichkeiten besser zu nutzen.“

Die Gemeinde und der Geschäftsverband „Association des commerçants, artisans et industriels de la Ville d’Esch-sur-Alzette“ (Acaie) beschlossen mehrere konkrete Anpassungen, die seit Sommer 2025 schrittweise umgesetzt werden. So wird die „Station-minutes“-Regelung im Zentrum von bislang 20 auf 30 Minuten verlängert – ein Entgegenkommen an Kundinnen und Kunden, die für einen kurzen Einkauf in die Innenstadt kommen. Solche Stellplätze findet man zum Beispiel in der rue de la Libération und entlang der place des Remparts.
Pilotprojekt und Nachtgarage
„Wir wollen die Attraktivität des Stadtzentrums steigern“, erklärt Sehovic. „Viele Parkmöglichkeiten liegen rund um Esch – das setzt die Geschäfte im Stadtkern unter Druck. Wenn Einkaufen wieder einfacher wird, profitieren alle: der Handel, die Besucher und die Stadt selbst.“ Damit spielt der Lokalpolitiker und Abgeordnete auf die großflächigen Einkaufszentren an, die mit zahlreichen Parkplätzen locken. Der klassische Einkaufsbummel in die Innenstadt wird – wie in anderen Städten – dadurch zunehmend unattraktiv.
Wir haben festgestellt, dass das Angebot nicht besonders bekannt war und die Bedingungen spätestens seit Covid nicht mehr der Realität vieler Escher entsprachen

Parallel dazu startete im Sommer ein neues System, mit dem Geschäftsleute ihrer Kundschaft künftig zwei Stunden Gratisparken in den Parkhäusern „Brill“ und „Stadhausplaz“ anbieten können. Das Ticket wird digital durch den teilnehmenden Händler validiert. Der Start des Pilotprojekts lief jedoch verhalten: Nur drei Geschäfte machten laut Sehovic zunächst mit. Im letzten Trimester will die Stadt das Angebot nun deutlich stärker bewerben.
Eine weitere Neuerung betrifft die „Garage de nuit“, die seit einigen Jahren in beiden Parkhäusern der Innenstadt besteht, aber bislang kaum genutzt wurde. „Wir haben festgestellt, dass das Angebot nicht besonders bekannt war und die Bedingungen spätestens seit Covid nicht mehr der Realität vieler Escher entsprachen“, so Sehovic. „Für viele wurden die Arbeitszeiten flexibler, wir wollten uns dem neuen Lebensstil anpassen.“
Ab sofort können Bewohnerinnen und Bewohner ihr Fahrzeug für 2,50 Euro pro Nacht – von 17 bis 9 Uhr – abstellen, ohne Abo. Wer regelmäßig parken möchte, kann weiterhin zwischen einem Monatsabo (30 Euro) oder einem Jahresabo (250 Euro) wählen. Die Resonanz sei positiv: Innerhalb weniger Wochen hat sich die Zahl der Nachtgaragen-Abonnements laut Gemeinde von 30 auf 60 verdoppelt.
Hohe Armut in Esch

Hinzu kommen Projekte wie die Umgestaltung der Kanalstraße – und mit ihr mehr als ein Dutzend verschwundene Parkplätze – die weiterhin für Diskussionen sorgen. Die Oppositionspartei LSAP bemängelt unter anderem die Art und Weise, wie Einwohner und Geschäftsleute mit der Neuerung konfrontiert wurden. „Wir unterstützen den Ausbau der sanften Mobilität, aber es fehlt an Alternativen“, so Enesa Agovic (LSAP) gegenüber dem Tageblatt. „Einwohner und Geschäftsleute etwa in der Kanalstraße wurden vor vollendete Tatsachen gestellt, die Kommunikation der Verantwortlichen war holprig – um es vorsichtig auszudrücken.“
Wir müssen der Realität ins Gesicht schauen: Die Armut in Esch ist hoch, viele können sich kein Abonnement leisten oder gar einen Stellplatz mieten
Sehovic hebt hervor, dass die Lieferzone vor einem Restaurant in der Kanalstraße nun bereits ab Mittag für normales Parken genutzt werden kann. Zudem wurden dem Mobilitätsschöffen zufolge in anderen Straßen – etwa der rue Victor Hugo oder rue de la Montagne – überflüssige Lieferzonen in reguläre Stellplätze umgewandelt. „Esch ist sehr dicht bebaut“, sagt Sehovic. „Wir müssen mit dem arbeiten, was wir haben.“
„Die LSAP hat sich in der Vergangenheit bereits mehrmals für Alternativen wie die sogenannten ‚Mobility Hubs‘ ausgesprochen“, erklärt Lokalpolitikerin Agovic. Der Stalingrad-Platz sei ihr zufolge ideal hierfür – eine Art Parkhaus, in dem verschiedene Verkehrsoptionen vereint würden und Anwohner sich keine Sorgen mehr um einen Stellplatz für ihr Auto machen müssten. „Wir müssen der Realität ins Gesicht schauen: Die Armut in Esch ist hoch, viele können sich kein Abonnement leisten oder gar einen Stellplatz mieten“, so Agovic.

Dee grénge Meeschter do därf ee net esou seriös huelen. En huet dach schon emol e.a. Gärtner gespillt.
Gemengen wellen an hieren Zentren etc keng Autoen
dofir gin Ech mein Geld do aus wou mein Auto wëllkom ass zb an den Shopping Center.
Die selwecht Politiker etc gin awer wahnsinnig Subventionen fir E Schrott deen och an Shopping Centren fouren .
An am Shoppingcenter gin Ech nett vun E Trottinetten an E bike gesteiert wann Ech do mein Tour maachen.
Gett och alles gemaach fir den schaffenden et esou schweier an deier wei meiglech ze maachen dass villeicht besser hun iwerhaapt nett zum Dengscht unzetrieden zemools die Leit wou aus der Grenzregionuen mussen kucken wou Sie resp hieren Auto wëllkomm ass fir Luxusburger ze bedingen.