Er las viel im Koran, aß Nudeln, die seine Helfer aus verlassenen Häusern herbeischafften und beschwerte sich, dass es in der zerschossenen Stadt Sirte keinen Strom gab.
Am Ende wurde die Leiche des einstigen Diktators in einer Kühlhalle eines Supermarkts in Misrata zur Schau gestellt. (dpa)
Jubelfeier in der seit Wochen umkämpften Gaddafi-Hochburg Sirte. (Tageblatt-Archiv/Esam Omran Al-fetori)
Gaddafi-Gegner feiern die Gefangenschaft des Machthabers. (Tageblatt-Archiv/Esam Omran Al-fetori)
Unklar ist, ob die entkommenen Anhänger Gaddafis weiter kämpfen und einen Aufstand anzetteln werden. (Tageblatt-Archiv/Thaier Al-sudani)
Gaddafi liebte Uniformen und phantasievolle Kleidung. (epa)
Der libysche Revolutionsführer Muammar al-Gaddafi während der Eröffnungssitzung der fünften arabischen Gipfelkonferenz am 23. Dezember 1969 in Rabat. (upi)
Gaddafi kurz nach seiner Entdeckung in einem Abwasserrohr. (Tageblatt-Archiv/Reuters tv)
Er wurde von den Rebellen als "Trophäe" vorgeführt. (Tageblatt-Archiv/Reuters tv)
Für ihn kam jede Hilfe zu spät. Er wurde wenige Minuten später erschossen. (Tageblatt-Archiv/Reuters tv)
Bilder kurz nach seiner Exekution. (Tageblatt-Archiv/Reuters tv)
In diesem Abwasserrohr versuchte sich Gaddafi vor den Rebellen zu verstecken. (dapd/Philippe Desmazes)
Kurz zuvor wurde Gaddafis Konvoi auf der Straße von Nato-Kampfflugzeugen angegriffen. Er suchte anschließend Deckung in einem der beiden Rohre. (dapd)
Gaddafi bei einem seiner letzten öffentlichen Auftritte im März 2011. (Tageblatt-Archiv/dpa/str)
Nach dem Einmarsch der Rebellen in Tripolis verschwand er zunächst mit unbekanntem Ziel. Seinen Traum von der Rückkehr an die Macht gab er jedoch nicht auf. Zuletzt meldete er sich aber nur noch telefonisch bei einem obskuren arabischen Fernsehsender. (Tageblatt-Archiv/Ahmed Jadallah)
So schildert ein enger Vertrauter die letzten Tage von Libyens Ex-Diktator Muammar al-Gaddafi. Der Mann, der in dem Land 42 Jahre geherrscht hatte, sei es am Ende müde gewesen, immer auf der Flucht zu sein, sagte der frühere Chef der Revolutionsgarden, Mansur Dhao Ibrahim, nach seiner Festnahme in einem Interview der „New York Times“.
Gaddafi war diesen Angaben zufolge bis zum Schluss immer bewaffnet gewesen, habe aber nie einen Schuss abgefeuert. Auch habe der einstige Machthaber nie verstanden, warum sich die Libyer gegen ihn erhoben hätten. Kontakt zur Außenwelt habe er zum Schluss nur über sein Satellitentelefon gehabt, mit dem er TV- oder Radiosender anrief. Immer wieder habe Gaddafi in der zerschossenen Stadt, in der er häufig die Häuser wechselte, geklagt: „Warum gibt es keinen Strom? Warum gibt es kein Wasser?“
Die letzten Minuten im Konvoi
In einem anderen Interview habe Mansur Dhao Ibrahim geschildert, wie die letzten Getreuen am vergangenen Donnerstag versucht hätten, die Stadt in einem Konvoi zu verlassen. Gaddafi habe in einem Toyota Land Cruiser gesessen und während der Fahrt wenig gesagt. Nach etwa einer halben Stunde hätten Nato-Kampfflugzeuge den Konvoi ausgemacht und beschossen, schildert der Gaddafi-Vertraute die Ereignisse. Er sei getroffen und verwundet worden. Zusammen mit Gaddafi habe er dann zunächst versucht, eine Farm zu erreichen, dann eine größere Straße und schließlich die Abwasserrohre, in denen Gaddafi später gefunden wurde. Er selbst sei dann erneut getroffen und ohnmächtig geworden. Erst im Krankenhaus sei er wieder aufgewacht.
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