Sonntag9. November 2025

Demaart De Maart

Für eine familiengerechte Gemeindepolitik

Für eine familiengerechte Gemeindepolitik

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

DP-Kandidat und Oppositionsrat René Müller sitzt bereits seit zwölf Jahren im Gemeinderat in Kehlen. Mit ihm unterhielt sich das „Tageblatt“ über die Vorschläge und Prioritäten der Opposition.

Die DP hat derzeit zwei Sitze und ist als einzige Oppositionspartei im Gemeinderat vertreten. Der Wahl am 9. Oktober sieht die Partei mit Optimismus und einem gewissen Maß an Ambition entgegen. „Wir haben gute Kandidaten und ein gutes Programm“, verkündet René Müller. Natürlich erhofft man sich, das Resultat von 2005 zu verbessern, am liebsten würde die DP jedoch aus der Opposition herauskommen und wieder in die Verantwortung zurückkehren, um ihre eigenen Ideen umsetzen zu können.

Logo" class="infobox_img" />Oppositionsrat René Müller (DP)

Die aktuelle CSV-LSAP Koalition kann in Kehlen auf eine starke Mehrheit zählen (neun von elf Sitzen).

Deshalb ist es für die DP nicht immer einfach, sich durchzusetzen. Die Vorschläge der Opposition werden zurückgewiesen. „Allerdings bekamen wir manchmal im Nachhinein etwas Genugtuung, wenn einige unserer Forderungen ein oder zwei Jahre danach als Vorschläge des Schöffenrats erneut auftauchten“, erklärt Müller. Ein Beispiel sei die Forderung einer Kinderbetreuung auch während der Ferienzeit.

Hauptanliegen der DP für die diesjährigen Kommunalwahlen ist eine kindergerechte und familienfreundliche Gemeindepolitik.

An Kinder und Eltern denken

„In Kehlen gibt es viele junge Familien, in denen beide Eltern berufstätig sind und die folglich darauf angewiesen sind, dass ihre Kinder tagsüber versorgt werden“, so Oppositionskandidat René Müller.

Demnach fordert die DP auch, dass die Kinderbetreuung in der Gemeinde während sämtlicher Ferien funktioniert, und zwar während der gesamten Dauer der Ferien. Dies sei derzeit noch nicht der Fall, kritisiert Müller. Die Öffnungzeiten sollen ebenfalls den Arbeitszeiten der Eltern angepasst werden. Während der Schulzeit gibt es einen „Accueil“ von sieben Uhr morgens bis sieben Uhr abends. Die DP wünscht sich, dass dies auch außerhalb der Schulzeit der Fall ist und nicht wie bislang von acht bis sechs Uhr. Die Kinder müssten auch im Halbstundentakt abgeholt und abgegeben werden können.

Besonderes Augenmerk legt Müller auf eine Zentralisierung der schulischen Einrichtungen in Kehlen. „Die Kindertagesstätte in Keispelt ist zu klein. Der ‚Précoce‘ in Olm ist auch nicht mehr groß genug“, lautet das Fazit von René Müller.

Anstatt einfach die verschiedenen Einrichtungen auszubauen, befürworten die Liberalen eine Vereinigung sämtlicher Stätten auf einigem einzigem Standort, sowohl aus praktischen als auch aus Kostengründen. Neben den Schulen soll auch bei den Spielplätzen so einiges verbessert werden. Mit Ausnahme von Keispelt sei das aktuelle Angebot nicht sonderlich zufriedenstellend, meint Müller. Er wünscht sich einen für Kinder attraktiven Spielplatz in jedem Dorfzentrum der Gemeinde.

Gemeinde als Vorreiter

Die Umweltproblematik liegt der DP ebenfalls am Herzen. „Dieses Thema sollte eigentlich jeden interessieren“, sagt René Müller. Deshalb setzt er sich auch für regelmäßige Sensibilisierungskampagnen ein. Es sei wichtig, daran zu erinnern, dass die Mülltrennung allein nicht ausreicht, weil man gleichzeitig auf Müllvermeidung setzen sollte.

In Sachen Umweltpolitik soll die Gemeinde mit dem guten Beispiel vorangehen und eine Vorreiterrolle übernehmen. Deswegen verlangt die DP ein Energie-Audit sämtlicher Gebäude, die der Gemeinde gehören, denn diese seien nicht alle ausreichend isoliert. Im selben Zusammenhang wünscht sich Müller auch, dass die Gemeinde Kehlen eine Carsharing-Initiative fordert. „Selbstverständlich setzen wir uns auch für einen effizienten öffentlichen Transport ein. Wenn man will, dass mehr Leute den Bus nehmen, muss man allerdings auch Parkplätze schaffen“, meint Müller weiter.

Das Bestehen einer Biogasanlage in Kehlen begrüßt die DP, sie möchte aber, dass in Zukunft darauf geachtet wird, dort so viel wie möglich Abfallprodukte zu verwerten und so wenig wie möglich Produkte, die in der Landwirtschaft als Nahrung verwendet werden könnten.

Die Gemeinde Kehlen besteht aus mehreren Dörfern. Um diese zu verschönern, könnte im Bereich der Grünanlagen mehr geleistet werden, auch wenn diese später unterhalten werden müssen und Geld kosten. „Sowieso fehlt es der Gemeinde an einem richtigen Konzept für die Gestaltung der jeweiligen Dorfkerne. Wir müssen uns jetzt schon überlegen, was wir für unsere Dörfer wollen“, kritisiert Paulus. Auch wenn sich die Frage erst nach der Lösung des Verkehrsproblems stelle, dürfe nicht gewartet werden, bis die geforderte Umgehungstraße endlich gebaut werde. Um nachher nicht wieder etliche Jahre zu verlieren, solle demnach proaktiv gehandelt und ein Konzept für die Zukunft ausgearbeitet werden.