Die ersten Zeilen ihrer Pressemitteilung klingen fast noch versöhnlich: Die ACEL begrüßt einzelne Punkte der nun angekündigten Reform: die flexiblere Anrechnung von Studienjahren und den leichteren Zugang zur Teilrente. Das reiche aber nicht aus, um das Vertrauen junger Menschen in das Pensionssystem zu stärken. „Die Reform bringt keine Perspektive, sondern verschiebt das Problem nur um ein paar Jahre“, heißt es im Schreiben von Gianni di Paoli (Präsident) und Laurent Schengen (Vizepräsident).
Die geplante Erhöhung der Beiträge um 1,5 Prozent helfe dem System nur kurzfristig. Das habe sogar Sozialministerin Martine Deprez (CSV) selbst zugegeben. Auch die verlängerte Beitragszeit um gerade mal acht Monate für die Frühpension sei ein Papiertiger: Viele Menschen hätten mit 60 ohnehin schon mehr als 40 Arbeitsjahre hinter sich, vor allem dank der erwähnten Anrechnung der Studienjahre.
Kritik übt die ACEL auch daran, dass Rentner und ältere Jahrgänge weitgehend verschont bleiben. „Das ist keine Generationengerechtigkeit“, sagt der Verband. Wer heute einzahlt, habe ein Recht auf Sicherheit – und nicht auf vage Versprechen für vier oder fünf Jahre. Eine Reform, die sich nur auf kurzfristige Zahlen konzentriert, sei mutlos und verfehle ihr Ziel.
Die Studentenvereinigung erinnert auch an eine von ihr durchgeführte Umfrage, wonach viele junge Menschen in Luxemburg der Zukunft des Rentensystems pessimistisch gegenüberstehen. Die jetzige Reform sei „eine große Enttäuschung“ und biete der Jugend keine Perspektive. Diese sei aber nötig, damit die jungen Menschen wieder Vertrauen ins System fassen. (hat)
De Maart
ES ist ja auch keine Reform, nur ein Pflaster bis zur nächsten Regierung in 5 Jahren also.