Hauptschwierigkeit des Tages waren drei Anstiege der dritten und vierten Kategorie in der ersten Hälfte der Renndistanz, die mit einem Durchschnitt von knapp 46 km pro Stunde zurückgelegt wurde. Mit Arno Wallenborn und Alexandre Kess hatten es danach gleich zwei Luxemburger in die 20 Mann starke Fluchtgruppe des Tages geschafft, die einen maximalen Vorsprung von vier Minuten auf das Hauptfeld herausfahren konnte. Schnell war klar, dass die Ausreißer den Tagessieg unter sich ausmachen würden. Auf dem letzten Kilometer versuchten gleich mehrere den Sprintern ein Schnippchen zu schlagen, darunter auch Arno Wallenborn, der 700 m vor dem Zielstrich den Sprint seines Mitstreiters vorbereitete. Am Ende sprintete Kess, trotz einer Behinderung, die zu einem Kettenabsprung führte, noch um den Sieg mit, und musste dabei lediglich die Überlegenheit von Rowe und Leidert anerkennen.
„Es war sehr schwer am Anfang“, sagte Kess. „Es hat lange gedauert, bis eine Ausreißergruppe rausging. Ich bin dann mit Arno (Wallenborn) in eine Gruppe gefahren. Wir hatten schnell zwei bis drei Minuten Vorsprung und wussten, dass es um den Sieg geht. Auf den letzten Anstiegen wurde immer wieder attackiert, bis zur Flamme Rouge sind wir dann aber zusammengefahren. Dann kam eine Welle und meine Kette ist runtergefallen. Ich konnte trotzdem noch mitsprinten und es ist gut ausgegangen.“
Wallenborn wurde in der gleichen Zeit 17. und verbesserte sich in der Zwischenwertung auf den achten Platz, lediglich 19 Sekunden hinter dem neuen Führenden Maxime Ducomble auf Frankreich. Mathieu Kockelmann (101.), Mats Berns (103.), Mil Morang (104.) und Noé Ury (123.) liefen mit dem Peloton ein, das eine Verspätung von 2:27 hatte.
Bereits am Vormittag hatten die Konkurrentinnen der Tour de l’Avenir Femmes (2.2U) die exakt gleiche Strecke in Angriff genommen. Nach einem technischen Defekt, 20 km nach dem Start, konnte Marie Schreiber wieder schnell zum Peloton aufschließen. Die luxemburgische Meisterin sprintete am Ende auf den dritten Platz, hinter Scarlett Souren (NL) und Federica Venturelli (I): „Es war ein langer und sehr anstrengender Tag, wo es dauernd bergauf und bergab ging. Vor der Etappe hatten wir uns vorgenommen, um den Sieg mitzusprinten. Nachdem die Französin Julie Bego, auch mit Hilfe meiner Teamkolleginnen, gut zehn Kilometer vor Schluss eingefangen war, ging es für mich nur noch darum, das richtige Rad zu erwischen, was mir auch gelungen ist. Den Sprint konnte ich leider nicht wie gewollt durchziehen, da ich etwas eingeengt war, sonst wäre der Etappensieg drin gewesen. Morgen (heute) werden wir noch einmal auf Sieg fahren, zumal mir die Zielankunft liegen müsste“, so die 22-jährige Kapitänin des luxemburgisch-österreichischen Mixed-Teams, die in der Zwischenwertung Position 26 auf eine Minute einnimmt. Schnell unterwegs war auch ihre Mannschaftskollegin Liv Wenzel, die zeitgleich auf Rang zwölf fuhr. Gwen Nothum wurde gestern 74., mit einem Rückstand von 14:28.
De Maart
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