3. November 2025 - 19.40 Uhr
HandballFLH-Präsident Dr. Romain Schockmel: „Es müssen Umstrukturierungen kommen“
                              Tageblatt: Dr. Schockmel, wie blicken Sie auf die beiden WM-Qualifikationsspiele zurück?
Dr. Romain Schockmel: Ich muss erst einmal unsere Jungs beglückwünschen, die im Rückspiel etwas fertiggebracht haben, woran nicht viele Leute geglaubt haben. Im ersten Spiel waren sie unter die Räder gekommen. Um sich danach wieder zu motivieren und die Leistung zu bringen, die sie am Sonntag gebracht haben, muss ich ehrlich sagen: Hut ab. Leider ist das Resultat am Ende nicht dementsprechend. Auch die Qualifikation wurde verpasst, was leider auch in der Vergangenheit oft der Fall war. Wenn es darum ging, unter Druck Leistung zu bringen, ist diese nicht immer da. Wir müssen die Dinge analysieren, um herauszufinden, wie wir weiterkommen und endlich den großen Schritt nach vorne machen können, den wir eigentlich schon seit Jahren anstreben und den die Jungs auch sicherlich verdient hätten.
Vor anderthalb Jahren hat die luxemburgische Nationalmannschaft in der EM-Relegation noch den Vergleich gegen Lettland gewonnen. Was haben die Letten seitdem besser gemacht als Luxemburg?
Die Frage stellt sich nicht nur im Vergleich mit den Letten, sondern auch mit Belgien und Italien (die es alle in den letzten Jahren zu einer EM- oder WM-Endrunde geschafft haben; Anm. d. Red.). Wir sind jedes Mal nahe dran, bringen es aber nicht fertig, die Leistung so durchzuziehen, dass wir am Ende eine Chance haben. Wir müssen analysieren, ob die anderen Mannschaften schneller weitergekommen sind, als wir das erwartet haben – oder ob wir eine Fahrgeschwindigkeit haben, die nicht an den modernen Handball angepasst ist. Das wird in den nächsten Wochen im Verband ein Thema sein. Dementsprechend müssen wir dann reagieren, um den Einsatz, den unsere Spieler bringen, auch zu honorieren.
Was ist das angestrebte Ziel?
Wenn wir realistisch sind, kann man daran denken, irgendwann an einer Europameisterschaft teilzunehmen. Wenn man mit Leuten spricht, die das von außen beobachten, ist das möglich. Aber wir können nicht so weitermachen wie bisher. Dementsprechend müssen auch verschiedene Umstrukturierungen kommen. Die Voraussetzung ist natürlich, dass die Spieler das wollen und bereit sind, noch mehr Opfer zu bringen, als sie das jetzt schon tun. Was sie bereits jetzt tun, ist aber schon exzeptionell für ein Land wie unseres, wo es eigentlich keine reellen Profis gibt.
Sie haben Umstrukturierungen angesprochen. In einem Vorstandsbericht der FLH war zu lesen, dass Sie in Kontakt mit Didier Dinart sind, der mit Frankreich sowohl als Spieler als auch als Trainer die Handball-Weltmeisterschaft gewann. Inzwischen arbeitet er als Trainer in Ivry und als Nationalcoach von Montenegro. Welche Rolle könnte er in diesem Prozess übernehmen?
Ich kenne Didier Dinart schon länger. Ich habe großen Respekt vor ihm, denn ich weiß, was er als Spieler und Trainer erreicht hat. Wir sind offen, insbesondere ich persönlich, um uns von Leuten beraten zu lassen, die bereits ähnliche Situationen mit anderen kleinen Ländern miterlebt haben und dort die Entwicklung betreut haben, die wir selbst anstreben. Wir prüfen, ob wir die Möglichkeiten haben, einen solchen Mann zu verpflichten.
Welche Rolle würde Ihnen für Didier Dinart vorschweben?
Die Rolle hängt von vielen Elementen ab. Das erste Element ist natürlich das Konzept. Da haben wir schon relativ viel drüber diskutiert. Der zweite Faktor ist die Finanzierung. Wir haben nicht die finanziellen Möglichkeiten, die ein deutscher oder französischer Verband hat. Darüber müssen wir noch mit ihm diskutieren. In den letzten Monaten hat aber auch das Sportministerium Wege geöffnet. Wenn man gewisse Bedingungen erfüllt, kann man verschiedene Posten in Anspruch nehmen. All das zusammengewürfelt, wird uns zu einer Entscheidung führen, wo wir schauen, ob wir mit ihm in Zukunft zusammenarbeiten. Ich persönlich bin optimistisch, dass wir einen Konsens finden, um ihn in unseren Verband zu integrieren. Für welchen Posten genau, ist noch nicht klar. Ich denke, das ist auch abhängig von der Situation anderer vereinzelter Posten, die im Moment besetzt sind.
Ist damit auch der Posten des Nationaltrainers gemeint?
Sicherlich ist auch der Nationaltrainer gemeint. Ich habe immer gesagt, dass wir jeden Posten, meinen inklusive, auf die Waage legen. Wenn es so weit kommt, werden wir uns da auch von ihm (Didier Dinart) beraten lassen. Wir werden bei allen Posten, die es aktuell im Verband gibt, schauen, ob die Aufgaben so erfüllt sind, um den Sprung zu schaffen. Wenn wir natürlich entscheiden, auf dem aktuellen Level bleiben zu wollen, brauchen wir keinen Didier Dinart. Das ist sicher. So gesehen wird wohl ein kompletter Audit stattfinden.
Wäre Didier Dinart denn bereit, nach Luxemburg zu kommen?
Ich bin erstaunt. Das war vielleicht nicht so öffentlich, wir hatten in der Vergangenheit auch Gespräche mit Bob Hanning, der ebenfalls in der Handball-Welt bekannt ist. Da haben wir aber in den Verhandlungen gemerkt, dass wir ihm seine Vorstellungen über die Ressourcen, die er beispielsweise von den Füchsen Berlin oder dem deutschen Verband gewohnt ist, nicht bieten können. Deswegen sind wir da nicht weitergekommen, Italien hat ihm dann ein Angebot gemacht, das höchstwahrscheinlich besser war. Didier ist ein sehr netter und umgänglicher Typ. Er spricht eine sehr klare Sprache, wir verstehen, was er umsetzen will. Und er hat eine Bekanntheit, die indiskutabel ist. Ob das als Spieler, Trainer oder Persönlichkeit ist.
		    		
                    De Maart
                
                          
                          
                          
                          
                          
                          
                          
Wéivill Klib schaffen dann nach fir d'Jugend? Wou gesäit een d'Resultater vun deen jonken Ekippen um Site vun der FLH? Waren dat nach Zäiten wéi mer iwer 80 Aktiver am Klub haten.