Donnerstag6. November 2025

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Vor den LänderspielenFLF-Kicker im Check: Von Topform bis Sorgenkinder

Vor den Länderspielen / FLF-Kicker im Check: Von Topform bis Sorgenkinder
Fast immer auf dem Platz: Anthony Moris (r.) Foto: sportspress.lu/Jeff Lahr

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Vor Länderspielterminen hat Nationaltrainer Luc Holtz meistens ein Problem. Nicht alle seine Spieler sind auf dem gleichen Leistungsstand. Auch diesmal gibt es einige Akteure, die in Topform sind, während andere zu den Sorgenkindern zählen. Wir haben die Leistungsdaten der FLF-Kicker vor den Testspielen gegen Schweden (22. März) und die Schweiz (25. März) unter die Lupe genommen.

Anthony Moris ist der Dauerbrenner unter den Nationalspielern. Bereits jetzt hat der Torwart 46 Partien auf dem Buckel. Die Nummer eins des belgischen Spitzenvereins Union Saint-Gilloise kam vergangene Saison auf 53 Einsätze, im Jahr davor stand er 56-mal auf dem Platz. In den kommenden Monaten kann er diese Zahl noch einmal erreichen, wenn er in allen Play-off-Spielen zum Einsatz kommt. Keiner ist so eingespielt wie Moris.

Besonders gut in Form ist derzeit Christopher Martins. Der zentrale Mittelfeldspieler erzielte vergangene Woche vier Tore für Spartak Moskau. So treffsicher war „Kiki“ während seiner Profi-Laufbahn noch nie. Auffällig ist auch, dass er, seit er in der russischen Hauptstadt unter Vertrag steht, fast keine Verletzungspausen mehr einlegen musste. Das war in den Jahren davor noch ganz anders. Immer wieder plagte sich Martins mit kleineren und größeren Verletzungen herum.

Auch Martins’ FLF-Mittelfeldpartner Leandro Barreiro und Mathias Olesen sind derzeit in Form und verfügen über genügend Spielzeit. Nach einem schwierigen Saisonstart hat sich Olesen einen Platz in der Stammelf des 1. FC Köln erkämpft. An den vergangenen sechs Spieltagen stand der 23-Jährige fünfmal von Anfang an auf dem Platz. Barreiro reist mit Rhythmus auf höchstem Niveau in den Beinen zur Nationalmannschaft. Mit Benfica kam er kürzlich im Achtelfinale der Champions League gegen den FC Barcelona zum Einsatz. Barreiro ist mal Ersatz und mal Stammspieler, weshalb er seit Saisonbeginn nicht überstrapaziert wurde.

Laurent Jans (SK Beveren/B) und Dirk Carlson (SKN St. Pölten/AUT) sind bei ihren Vereinen gesetzt und tragen sogar die Kapitänsbinde. Seid Korac ist einer der Führungsspieler beim serbischen Erstligisten Vojvodina Novi Sad, musste aber zuletzt ein Spiel pausieren, da er bereits seine achte (!) Gelbe Karte in dieser Saison kassiert hatte. Florian Bohnert (SC Bastia/F) schwankt derzeit zwischen Bank und 90-Minuten-Einsätzen.

Danel Sinani reiste noch nie mit so vielen Bundesliga-Minuten in den Beinen zur Nationalmannschaft. Der Offensivmann ist beim FC St. Pauli zur festen Größe geworden und erhielt in den vergangenen Wochen immer wieder Sonderlob von seinem Trainer Alexander Blessin. Unangefochtener Stammspieler ist der 27-Jährige noch nicht. Die Kurve zeigt jedoch steil nach oben. Nach vier Niederlagen in Folge holte der Kiezklub an den vergangenen zwei Spieltagen vier Punkte. Sinani stand in beiden Partien in der Anfangself.

Alessio Curci hat sich in dieser Saison bei Royal Francs Borains durchgesetzt. Mehr Minuten in den Beinen als der schnelle Stürmer haben in der FLF-Auswahl nur vier Spieler.

Obwohl Curci und Sinani mit viel Saft in den Beinen zur Nationalmannschaft reisen, ist das große Problem die Offensivabteilung. Vincent Thill (Sabah FK/AZE) und Yvandro Borges (Borussia Mönchengladbach/D) kehren nach ihren Kreuzbandrissen in den Kader von Luc Holtz zurück. Thill kam in den vergangenen sechs Wochen fünf Minuten zum Einsatz. Der Zustand von Borges ist ein Mysterium. Laut dem Nationaltrainer ist er in Form. Bei den Fohlen wurde er zuletzt aber nicht einmal in der zweiten Mannschaft eingesetzt. Insgesamt stand das Talent in der Saison 2024/25 nur 25 Minuten auf dem Platz.

Auch Gerson Rodrigues reist mit wenigen Spielminuten an. Der Stürmer kam seit seinem Wechsel zu AVS Futebol auf fünf Einsätze über 189 Minuten (1 Tor). Gleiches gilt für Enes Mahmutovic (NAC Breda) und Marvin Martins (Almere City), die sich in der niederländischen Eredivise ihren Platz noch nicht erkämpft haben.

Sonderfälle sind die vier Youngster der Truppe. Tomas Moreira scheint definitiv den Sprung von der U23 in die zweite Mannschaft von Benfica, die in der zweiten portugiesischen Liga spielt, geschafft zu haben. Allerdings ist der 19-Jährige in diesem Team noch nicht gesetzt, während er zuvor in der Nachwuchsliga gesetzt war. Tiago Pereira schnupperte in den vergangenen drei Wochen erstmals Bundesligaluft und reist mit breiter Brust von Gladbach nach Luxemburg. Die beiden 16-jährigen Talente Brian Madjo und Enzo Lima sind beim FC Metz bzw. Borussia Dortmund gesetzt, haben jedoch noch kein Spiel auf Seniorenlevel bestritten.

Summa summarum stehen Holtz für die Vergleiche gegen Schweden und die Schweiz rund ein Dutzend Akteure zur Verfügung, die in den vergangenen Wochen die nötige Spielpraxis gesammelt haben, um den Rhythmus auf diesem internationalen Niveau mitgehen zu können.

Gegen Irland im Juni

Die FLF hat einen weiteren Testspielgegner gefunden. Am 10. Juni kommt es zum Duell mit Irland (20.45 Uhr im Stade de Luxembourg). Vier Tage davor trifft Luxemburg auf Slowenien (6. Juni, 20.15 Uhr im Stade de Luxembourg).