SpanienFerienland ist wieder Hotspot Europas

Spanien / Ferienland ist wieder Hotspot Europas
Auch in diesem Jahr wurde die Sanfermines in Pamplona abgesagt. Stattdessen sind die Leute jetzt mit der Delta-Variante geplagt. Foto: Eduardo Sanz/Europa Press/dpa

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Die Fallzahlen explodieren gerade im spanischen Königreich, das über Nacht wieder zum europäischen Corona-Brennpunkt wurde.

Spaniens Strände sind voller Menschen, das Nacht- und Partyleben pulsiert, durch die Altstädte an der Mittelmeerküste schieben sich Besuchermassen. Immer seltener sieht man die Schutzmaske vor Mund und Nase. Das Leben brodelt wieder allerorten im Urlaubsland Spanien – und mit dem blühenden Leben kehrt auch das Coronavirus zurück. Nach den neusten Daten der amerikanischen Johns-Hopkins-Universität ist Spanien momentan das europäische Ferienland mit der höchsten Zahl neuer Ansteckungen. Die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz machte zuletzt einen gewaltigen Sprung von 100 auf 171 Fälle pro 100.000 Einwohner.

Mit dieser gewaltigen Infektionsexplosion überholte Spanien mittlerweile sogar Portugal, das in Südeuropa zuerst von der neuen Viruswelle überrollt wurde. In Portugal liegt die landesweite Fallhäufigkeit bei 151 Neuansteckungen pro 100.000 Bewohner. Dort gilt vielerorts wieder eine nächtliche Ausgangssperre und die Gastronomie muss früher schließen. Die Hauptstadt Lissabon ist an den Wochenenden abgesperrt.

Sollten die Fallzahlen in Spanien auch in den nächsten Tagen weiter zunehmen, könnte es heikel werden: Das spanische Urlaubsparadies könnte – wie bereits mit Portugal geschehen – als Hochinzidenzgebiet eingeordnet werden. Dies könnte Quarantänepflichten für Reiserückkehrer nach sich ziehen.

Inzidenzen steigen rapide

Die Virologen warnten bereits zu Wochenbeginn: „Die Situation ist epidemiologisch kritisch“, sagt Javier Arranz, der Sprecher der Gesundheitsbehörden auf den Balearischen Inseln, zu denen Mallorca, Ibzia und Menorca gehören. Der Gesamtwert für die Sieben-Tage-Inzidenz auf den Balearen kletterte inzwischen auf über 150 Fälle pro 100.000 Einwohner. Auf Mallorca war dieser Risikowert mit 112 etwas niedriger, auf der Nachbarinsel Menorca mit 512 sehr viel höher.

Keine guten Aussichten für die Tourismusbranche, die fürchtet, dass die neue Corona-Welle nun auch diesen Sommer zunichtemachen könnte. Der Tourismus ist Spaniens wichtigste Einnahmequelle. Auch wegen dieser Sorge sind die spanische Regierung wie die regionalen Gesundheitsbehörden derzeit sehr zurückhaltend mit neuen Einschränkungen des öffentlichen Lebens. Das Tourismusgeschäft in diesem Sommer soll unter allen Umständen gerettet werden.

Vielleicht auch deswegen hat Spaniens Regierung auffallend wenig Interesse daran, aktuelle Zahlen zur Verbreitung der Delta-Variante zu veröffentlichen. Doch aus vereinzelten Angaben regionaler Gesundheitsbehörden kann geschlossen werden, dass diese hochansteckende Virusmutation wie schon in Portugal nun auch in Spanien zum Infektionstreiber wird.

In der nördlichen Region Navarra, die wegen ihrer Stiertreiben in der Stadt Pamplona weltberühmt ist, wurde Delta zuletzt schon für 80 Prozent aller Neuansteckungen verantwortlich gemacht. In der nordöstlichen Mittelmeerregion Katalonien, wo die Urlaubsküste Costa Brava und der Tourismusmagnet Barcelona liegen, waren es vergangene Woche bereits 50 Prozent. Dies gibt eine Ahnung davon, dass die Delta-Mutante in Spanien mittlerweile vielerorts vorherrschend sein könnte.

winter
9. Juli 2021 - 15.40

Gerade rechtzeitig für die Briten mit Delta und Lambda die in 10 Tagen zu tausenden einfallen werden.

Olé
7. Juli 2021 - 17.25

Da wird der Spieß doch mal umgedreht.Statt Tiere zu quälen kann man sich einmal um die eigene Gesundheit sorgen. Vielleicht ein Umdenken? Nur weil es eine Tradition ist muß es noch lange nicht richtig sein.