ZITAT DER WOCHE
‚Le sud n’aime pas les anges’ ist mehr als ein Aussteigerroman. Es ist ein Buch über Leidenschaft, über die tiefe Verbindung zwischen Mensch und Tier, über die Kraft der Ideale – und den Mut, sie zu leben. Eine Ode an Beharrlichkeit, an Werte, an die Suche nach Gleichgewicht zwischen Traum und Wirklichkeit.
LESUNG Von Engeln, Dior und Musik
Im Restaurant Mesa Verde in Luxemburg-Stadt (11, rue du St Esprit, L-1475 Ville-Haute Luxembourg) steht Kultur auf der Speisekarte: Am Donnerstag, dem 19. Juni, präsentieren gleich drei Künstlerinnen dort ihre Werke. Das Publikum erwartet ab 19 Uhr eine Lesung der Künstlerin Isabelle Costantini („Le Sud n’aime pas les anges“) sowie einen Vortrag der Schauspielerin und Autorin Valérie Bodson („Tu connais Dior?“). Kinga Rose begleitet sie musikalisch. Sowohl Costantini als auch Bodson befassen sich in ihren Schriften mit dem Schicksal von Frauen: Costantini erzählt die Reise einer alleinstehenden Mutter in den Süden Frankreichs nach; Bodson schreibt über eine Frau, deren Leben sich von jetzt auf gleich ändert.
33.000
Menschen haben 2025 das Festival Francofolies in Esch besucht
FESTIVAL Fazit zu den Francofolies

Wie viele Menschen haben 2025 die Francofolies besucht? Nach einem Presseschreiben des Organisationsteams waren es 33.000. Die Hälfte kam aus Luxemburg, 27 Prozent aus Frankreich, 20 Prozent aus Belgien und weitere Besuchende aus anderen Ländern. Das Team deutet die Publikumszahlen als Bestätigung seiner Herangehensweise und zeigt sich begeistert. Die Euphorie der Bevölkerung in Esch und Umgebung hielt sich hingegen in Grenzen. Schon während des Festivals beschwerten sich Menschen über das Echo der Konzerte. Auch der Standort – der Escher Gaalgebierg – und dessen temporäre Sperrung erregt seit Jahren die Gemüter. Das zeigt keine Wirkung, denn die Veranstaltenden halten an dem Ort fest. „Aujourd’hui, on vient pour les concerts. Demain, on viendra aussi pour l’expérience“, wird Loïc Clairet, Festivalleiter und Direktor von frEsch, im Presseschreiben zitiert. „On veut continuer à proposer un moment suspendu, un lieu d’émerveillement, dans ce parc magique où tout est possible.“ In dem Sinne stehen auch die Daten für die nächste Ausgabe bereits fest – und zwar vom 12. bis zum 14. Juni 2026.
CD-TIPP „Beethoven & Lentz | Arabella Steinbacher“
Das Luxembourg Philharmonic brachte vor Kurzem die CD „Beethoven & Lentz | Arabella Steinbacher“ heraus, u.a. mit einer Live-Aufzeichnung von Georges Lentz’ Violinkonzert „…to beam in distant heavens….“ heraus. Der Autor dieser Zeilen war bei der Aufführung 2023 dabei und schrieb in seiner positiven Konzertkritik: Lentz, der schon lange in Australien lebt und dort Violinist beim Orchester aus Sydney ist, beweist wieder einmal, dass er ein erstklassiger und vor allem individualistischer Komponist ist. Sein Violinkonzert (2018-2023) ist mit 35 Minuten dann auch einerseits ein faszinierendes Klanggemälde, andererseits ein harter Brocken. Lentz arbeitet fast minimalistisch und überlässt der Geige den Vorzug. Während einer halben Stunde lamentiert, hinterfragt und kommentiert die Solistin Arabella Steinbacher die Musik und agiert fast alleine in diesem auf das Instrument konzentrierten Werk. Das Orchester bleibt meist und bis auf wenige Ausnahmen im Hintergrund. Es überwiegt der Endzeitcharakter der Musik, mit dem der Komponist auf unseren sterbenden Planeten aufmerksam macht. Ein überzeugendes Werk mit einer starken Arabella Steinbacher, deren präzises, expressives und schönes Spiel in jedem Moment begeistert. Das Orchesterspiel gewinnt durch die exzellente Aufnahmetechnik auf der CD an Präsenz: Die musikalischen Räume werden offener und die Dreidimensionalität der Musik kommt zur Geltung – und somit auch das Spiel des Luxembourg Philharmonic, das ein Gewinn für Lentz’ Meisterstück ist. Doch die CD hält noch mehr bereit: Ein halbes Jahr später gastierte Arabella Steinbacher mit Beethovens Violinkonzert (op. 61) erneut in Luxemburg, dessen Mitschnitt auf diesem Album als Zugpferd eingesetzt wird. Gustavo Gimeno dirigierte beide Konzerte, wie immer auf höchstem Niveau. Nur ist die Konkurrenz in Sachen op. 61 groß, sodass sich diese Aufnahme nur als eine Gute unter vielen Guten hervortut. Steinbachers Spiel ist vorzüglich, allerdings wirkt sie durch Gimenos ungewohnt behäbige Tempi stellenweise gehemmt. Steinbacher glänzt allgemein jedoch durch eine gefühlvolle Durchforschung der Musik, die aber immer klar, strukturiert und nie überzogen wirkt. Wie von einer Last befreit, stürmen Gimeno und das Luxembourg Philharmonic im Finale nach vorn, jubeln und werfen sich die musikalischen Bälle zu. Steinbacher agiert hier etwas zurückhaltend und bleibt ihrem markanten, manchmal sogar etwas harschen Stil treu, glänzt aber in der Kadenz. Es ist eine Aufnahme mit vielen interessanten Ansätzen, etwas unschlüssig in der Gesamtauslotung, aber spielerisch – sowohl von der Solistin wie auch vom Orchester – auf höchstem Niveau. Allerdings bleibt die Entdeckung dieser CD „…to beam in distant heavens…“ von Georges Lentz. (as)
AUFRUF Kulturelle Vielfalt gesucht
Das Ministerium für Familie, Solidarität, Zusammenleben und Unterbringung von Flüchtlingen sucht nach Projekten zum Motto „Valorisierung der kulturellen Vielfalt und (Wieder-)Entdeckung Luxemburgs“. Dafür stellt das Ministerium Finanzierungshilfen ab 10.000 Euro pro Projekt in Aussicht. Der Aufruf umfasst zwei Themenbereiche: die Förderung der vom Europarat zertifizierten Kulturrouten und die Übermittlung sowie Bereicherung luxemburgischer Traditionen. Das Ministerium veranstaltet zwei Informationsveranstaltungen zu der Ausschreibung (24.Juni/15 Uhr, 4.Juli/9 Uhr) in seinen Räumlichkeiten in Luxemburg-Stadt (13c, rue de Bitbourg). Das Angebot richtet sich vor allem an Vereine, politisch unabhängige und private Organisationen sowie an öffentliche Einrichtungen, Berufskammern, Bildungs- und Forschungsinstitute. Wer sich an den Infoversammlungen beteiligen will, muss sich per Mail an [email protected] für eine der Sitzungen anmelden. Die Bewerbungsfrist läuft noch bis zum 18. Juli, weitere Details gibt es auf der Website des Ministeriums.
THEATER „Monodrama Festival“ beginnt
An diesem Wochenende beginnt das „Monodrama Festival“ in der Banannefabrik (12, rue du Puits, L-2355 Luxembourg-Bonnevoie). Noch bis zum 22. Juni können Theaterbegeisterte sich insgesamt 14 Stücke anschauen – darunter das Tanzexperiment „Falsch Beweegungen“ von und mit Serge Tonnar (15. Juni/19 Uhr). „Wat ech sécher net kann, ass danzen“, schreibt Tonnar im Veranstaltungstext über sich selbst. „Ech sinn ze steif, ze al an ze déck.“ Stapelt Tonnar tief? À voir. Ähnlich gewagt scheint ein weiterer Programmpunkt: Der österreichische Schauspieler Max Pfnür traut sich alleine an Johann W. Goethes „Faust“ (22. Juni/12 Uhr) heran – eine Soloperformance, die fünf Stunden dauert. Für die Verpflegung des Publikums ist gesorgt. Das gesamte Programm und weiterführende Informationen finden Sie unter fundamental.lu.
De Maart
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