Laut dem diesjährigen Global Wealth Report der Schweizer Bank UBS ist jeder siebte Erwachsene in Luxemburg Millionär. Der Dienstleister Capgemini derweil hat in seinem diesjährigen World Wealth Report hierzulande 43.600 Menschen gezählt, die „mehr als eine Million Euro zum Investieren haben“. Das Durchschnittsgehalt liegt mit über 80.000 Euro pro Jahr deutlich über dem europäischen Mittelwert.
Jedoch gibt es auch die andere Seite der Medaille. Wohlstand oder halt Armut kann auf viele Weisen errechnet werden. Eine der Messungen, die das europäische Statistikamt Eurostat seit Jahren vornimmt, ist das Zählen der Menschen, die sich nicht jeden zweiten Tag eine „ordentliche“ Mahlzeit leisten können. 2024 waren dies immerhin spürbare 8,5 Prozent der Bevölkerung der Europäischen Union. Luxemburg schneidet deutlich besser ab – aber auch hierzulande können sich dem Statistikinstitut zufolge drei Prozent der Bevölkerung nicht jeden zweiten Tag eine ordentliche Mahlzeit leisten.
Besonders schmerzhaft werden diese Unterschiede dann zur „schönsten Zeit des Jahres“. Es drängt sich die Frage auf, wie viele Menschen sich eine Woche Urlaub pro Jahr überhaupt leisten können. Erfreulich sind die Zahlen, die Eurostat auf diese Frage liefert, indessen nicht: Für fast ein Drittel der Haushalte (27 Prozent) Europas bleibt die Urlaubswoche ein unerreichbarer, denn unbezahlbarer Traum.
Hälfte der Griechen betroffen
Die Unterschiede pro Land sind dabei gewaltig. Am schwersten haben es die Menschen in Rumänien. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung (58,6 Prozent) können sich die Woche in einem Hotel oder auf einem Campingplatz nicht leisten. Auch im Urlaubsland Griechenland sind fast die Hälfte der Haushalte (46 Prozent) zu arm für eine Urlaubswoche. Bei über 40 Prozent der Bevölkerung liegt der Anteil auch in Bulgarien.
Mit Abstand am besten schneidet Luxemburg in den Eurostat-Zahlen zum Jahr 2024 ab. Hierzulande sind es „nur“ 8,9 Prozent der Haushalte, die sich die Woche Urlaub nicht leisten können. In keinem anderen EU-Land liegt diese Quote bei unter zehn Prozent. Hinter Luxemburg folgen Schweden und die Niederlande, mit um die zwölf Prozent. Slowenien, Finnland und Dänemark scheiden mit um 14 Prozent auch gut ab.

In Luxemburgs Nachbarländern sind die Quoten mit 20,8 Prozent in Deutschland, 21,3 Prozent in Belgien und 22 Prozent in Frankreich bereits wieder spürbar schlechter. Mehr als ein Fünftel der Menschen in diesen Ländern werden diesen Sommer wohl nicht ans Meer oder in die Berge fahren.
Große Unterschiede hat Eurostat derweil nicht nur zwischen den Ländern, sondern auch zwischen den unterschiedlich zusammengesetzten Haushalten gemessen. Besonders betroffen sind hierzulande demnach Alleinerziehende (15,6 Prozent) sowie alleinlebende Erwachsene, die jünger als 65 sind.
Deutliche Verbesserungen
Altersarmut, wie es sie in vielen anderen Ländern gibt, zeigen die Luxemburger Zahlen weniger. Für Haushalte aus zwei Erwachsenen, von denen wenigstens einer älter als 65 ist, ist eine Woche Urlaub hierzulande nur für vier Prozent zu teuer. Europaweit ist die Quote mehr als sechs Mal höher, bei 25,2 Prozent. Bei einzelnen Erwachsenen über 65 liegt die Quote in Luxemburg jedoch bei leicht über zehn Prozent.

Bleibt noch zu erwähnen, dass sich die Zahlen in den letzten zehn Jahren merklich verbessert haben. In Luxemburg lag 2014 der Anteil der Menschen, die sich keinen Urlaub leisten können, noch bei 13,4 Prozent. Spitzenreiter war europaweit damals Schweden, mit 9,9 Prozent. In der EU insgesamt waren es ebenfalls noch deutlich höhere 37,6 Prozent.
Besonders deutlich verbessert hat sich seit 2014 hierzulande die Situation der Alleinerziehenden. Konnten sich damals noch 36,7 Prozent keinen Urlaub leisten, so sind es mittlerweile „nur“ noch weniger als die Hälfte. Europaweit liegt die Quote heute immer noch bei fast 40 Prozent. Doch auch das ist eine Verbesserung zu vor zehn Jahren, als noch mehr als die Hälfte der Alleinerziehenden sich keinen Urlaub leisten konnten.
Auch deutlich verbessert hat sich in den zehn letzten Jahren hierzulande der Anteil der Bevölkerungskategorie von zwei „Erwachsenen mit drei oder mehr Kindern“, die sich keinen Urlaub leisten können. Vor zehn Jahren lag er bei 14,5 Prozent. Heute sind es „nur“ noch 8,1 Prozent.
Das könnte Sie auch interessieren:
Kinderarmut: Luxemburg hat eine der schlechtesten Quoten in Europa
Luxemburg steht am Besten da, das merkt man wenn man
verschiedene Luxusbürger im Ausland begegnet, als Normaltourist
muss man sich fast schämen Luxusbürger zu sein.
Ech verstinn net, wisou d'Leit onbedéngt anzwousch hi wëllen, wou et 42-48 Grad am Schied ass en et iwwerall brennt.
Dänemark, Norwegen a Schweden géing ech jo nach verstoen.
@Vakanz:
ganz dommen Kommentar, déi decksten Payen gin et nämlech am Privatsecteur!
Portugal, Spanien, Italien und Griechenland sind ja schon da wo der Rest hin will.
@Vakanz Et gin nëtt nëmmen déck Gehälter beim Staat, et gin och déck Gehälter am Privatsecteur wéi zum Beispill bei de Banken, Gehälter déi zum deel an den ieweschte Karriären méi héich sin wéi beim Staat.
Muss dann all Lëtzebuerger fort an eng Vakanz goen? Gehéiert dât zum Iwerliewen oder ass et just Angeberei. Andauernd liest een an den Zeitungen an héiert een am Radio dass e kann eng flott a schéi Vakanz heiheem machen. Eppes wât durchaus richteg ass. Also ophalen mat deenen Dommheeten a Gestëppels.
Mengen dass déi Bierger déi beim Staat déck Gehälter heem
schleefen,séch ower eng oder méi Vakanzen am Joër leeschten,
déi Statistiken sinn irgenwéi nëtt realistësch.
Huët den Mr.Frieden daat och matkritt?