11. November 2025 - 12.43 Uhr
Akt.: 11. November 2025 - 12.54 Uhr
AtomkraftwerkFalsches Ventil geschlossen: Cattenom stuft Zwischenfall nachträglich als Störung ein
Störung statt „Ereignis“: Im Atomkraftwerk Cattenom ist es am 9. September zu einem Zwischenfall gekommen. Dabei wurde bei der Reinigung eines Filters das falsche Ventil geschlossen. Das geht aus einer Pressemitteilung der Cattenom-Betreibergesellschaft EDF hervor, die die Luxemburger Einsatzzentrale CGDIS an die Presse weitergeleitet hat.
Demnach hat das Betriebsteam des Kraftwerks am 9. September einen Filter in einer Pumpstation für Moselwasser reinigen wollen, Wartungsarbeiten, die jedes Jahr gemacht werden. Die Pumpen sind für die Reaktorblöcke drei und vier zuständig. Zum Reinigen muss ein Ventil geschlossen werden. Das wurde um 5 Uhr morgens gemacht. Um 8.30 Uhr stellte ein Betriebstechniker aber fest, dass das falsche Ventil geschlossen wurde: Anstatt das von Block drei war das von Block vier zu. „Sobald die Anomalie entdeckt wurde, stellten die Teams die Ventile auf die richtige Einstellung und schlossen die Filterreinigung ordnungsgemäß ab“, heißt es in der Pressemitteilung.
Keine Auswirkungen auf die Sicherheit
Laut EDF hatte das Ereignis keine Auswirkungen auf die Sicherheit der Anlagen, da „redundante Filter jederzeit betriebsbereit und verfügbar blieben“. Der Vorfall wurde als „sicherheitsrelevantes Ereignis“ der Stufe 0 gemeldet. Allerdings ergab eine nachträgliche Analyse, dass es bereits im Jahr 2022 ein ähnliches Ereignis gab. Das zeige, dass „die daraufhin ergriffenen Maßnahmen nicht wirksam genug waren, um eine Wiederholung der Situation zu verhindern“. Die Leitung des Atomkraftwerks stufte den Vorfall deshalb am Montag auf die Stufe 1 hoch – eine Störung.
Das Atomkraftwerk Cattenom liegt nur neun Kilometer hinter der Luxemburger Grenze. Zwischenfälle der Stufe 1 kommen regelmäßig in Atomkraftwerken vor. Die Stufe 1 ist dabei die niedrigste Meldestufe. (sen)
De Maart
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