Freitag21. November 2025

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Europol wirft Konzernen Nachlässigkeit vor

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Nach der erneuten weltweiten Cyber-Attacke hat der Chef der europäischen Polizeibehörde Europol, Rob Wainwright, die Nachlässigkeit vieler Konzerne weltweit kritisiert. „Viele internationale Konzerne haben ihre Computersysteme noch nicht einmal grundlegend gesichert“, sagte Wainwright der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Donnerstagsausgabe). Der Europol-Chef hob hervor, schon der Angriff mit der Schadsoftware „WannaCry“ vor sechs Wochen sei ein Beispiel dafür gewesen, wie Konzerne digital erpresst wurden. Dies sei durchaus vermeidbar gewesen.

„‚WannaCry‘ war kein High-Tech-Angriff“, sagte Wainwright. Unternehmen müssten nun dringend nachrüsten. „Die Attacken sind eine Warnung für alle Unternehmen auf der ganzen Welt, ihre Hausaufgaben zu machen“, mahnte der Europol-Chef. Wainwright rechnet künftig mit noch aggressiveren weltweiten Hackerattacken auf Firmen: „Das könnte jederzeit wieder passieren. Und auch noch schlimmer als bisher.“ Der Europol-Chef äußerte sich unmittelbar vor der jüngsten Hackerattacke auf Konzerne in aller Welt. Zu dem aktuellen Cyberangriff wollte er demnach keine Stellung nehmen.

Auch in Luxemburg Angriffe

Am Dienstag hatte eine Cyber-Attacke begonnen, die sich zuerst in Unternehmen und Einrichtungen in der Ukraine und Russland bemerkbar machte. Der Angriff weitete sich auch auf Westeuropa, Nordamerika und Asien aus. Auch Unternehmen (► Link) in Luxemburg waren betroffen, wie die staatliche Einrichtung für Computersicherheit CIRCL mitteilte. Die offenbar neuartige Schadsoftware nutzt die gleiche Schwachstelle auf Microsoft-Rechnern aus wie zuvor „WannaCry“.

Die neue Schadsoftware verschlüsselt Daten auf infizierten Rechnern vorwiegend von Unternehmen und fordert deren Nutzer auf, innerhalb von drei Tagen 300 Dollar (275 Euro) in der Internet-Währung Bitcoin zu überweisen, um diese Daten wieder freizukaufen. Ansonsten würden sie gelöscht, hieß es. Behörden und Unternehmensberatungen warnen davor, auf die Erpressung einzugehen.

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REUTERS/dpa