Aus einer Pressemitteilung von Europol geht hervor, dass im Rahmen eines Drogenhandelsnetzes und wegen Geldwäsche – von Erlösen aus dem Drogenhandel – Hausdurchsuchungen durchgeführt wurden, unter anderem im Luxemburg. Das Tageblatt berichtete vergangene Woche von einer internationalen Polizeiaktion, die zur Festnahme von vier Personen geführt hatte.
Auf Anfrage der Interregionalen Spezialisierten Staatsanwaltschaft Lille (JIRS) hätten die deutschen und luxemburgischen Behörden einen koordinierten Schlag gegen das Netzwerk durchgeführt, so Europol. Die kriminelle Gruppe habe aus ihrem Anführer – mit Spitzname „der Minister“ – sowie aus Vermittlern und Lastkraftwagenfahrern bestanden. Diese hätten den Handel mit Drogen und Bargeld durch verschiedene europäische Länder vereinfacht, schreibt Europol.
Die Operation vom 23. März führte zu 14 Durchsuchungen – sowohl in Deutschland als auch in Luxemburg – und der Festnahme von vier Mitgliedern der Verbrechergruppe, darunter ihr Anführer. Vier Immobilien im Wert von mehreren Millionen Euro, hochwertige Fahrzeuge sowie 26.000 Euro Bargeld und 50 Handys und andere Geräte seien beschlagnahmt worden, teilt Europol mit. Mehrere Bankkonten mit einem Gesamtwert von 187.000 Euro seien eingefroren worden.
Ermittlungen seit 2017
Die Ermittlungen hätten 2017 in Frankreich begonnen, nachdem Zollbeamte 225.990 Pfund in einem Lastkraftwagen gefunden hätten, der einer in Luxemburg registrierten Firma gehörte, so Europol. Eine Kokain-Beschlagnahmung in Frankreich im Jahr 2019 und der anschließende Informationsaustausch hätten die Behörden auf die möglichen Verbindungen zwischen den beiden Beschlagnahmungen hingewiesen.
Die Finanzermittlungen vom Europäischen Zentrum für Finanz- und Wirtschaftskriminalität (EFECC), die von Europol unterstützt wurden, seien der Schlüssel zum Erfolg des Falls gewesen. Diese Ermittlungen hätten den Behörden ermöglicht, klare Verbindungen zwischen dem Drogenhandel und den Geldwäscheaktivitäten der Gruppe herzustellen.
Europol habe die Operation unterstützt, indem es den Informationsaustausch erleichterte, nachrichtendienstliche und analytische Berichte zur Verfügung stellte und mehrere Operationstreffen für die Ermittler organisierte. Zwei Experten des EFECC von Europol hätten den Aktionstag in Luxemburg in einem mobilen Büro unterstützt. Eurojust habe bei der Vollstreckung von europäischen Ermittlungsanordnungen und dem Einfrieren der Bankkonten geholfen. Die deutschen und französischen Behörden hätten ebenfalls einen Teil beigesteuert. In Luxemburg hätten die großherzogliche Polizei und die Zoll- und Verbrauchsteuerbehörde unter der Aufsicht des Ermittlungsrichters des Bezirksgerichts Luxemburg und der Staatsanwaltschaft (PPO) den Schlag unterstützt.
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