Die EU-Kommission hat US-Präsident Donald Trump nach seinen jüngsten Zollentscheidungen vor den Folgen von möglichen Handelskriegen gewarnt. „Die Europäische Union bedauert die Entscheidung der USA, Zölle gegen Kanada, Mexiko und China zu erheben“, sagte ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur in Brüssel. Offene Märkte und die Einhaltung internationaler Handelsregeln seien unerlässlich für ein starkes und nachhaltiges Wirtschaftswachstum. Zölle verursachten unnötige wirtschaftliche Störungen und trieben die Inflation an. Sie schadeten allen Seiten.
Zu möglichen Zollentscheidungen Trumps auch gegen die EU sagte der Sprecher, die EU werde entschieden auf jeden Handelspartner reagieren, der unfair oder willkürlich Zölle auf Waren erhebe. „Unsere Handels- und Investitionsbeziehungen mit den USA sind die größten der Welt. Es steht viel auf dem Spiel“, betonte er. Aus Sicht der EU sollten beide Seiten daran arbeiten, die bestehenden Beziehungen zu stärken. Der Sprecher unterstrich, derzeit seien keine zusätzlichen US-Zölle auf EU-Produkte bekannt.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte sich im Januar bereits ähnlich geäußert. Sie verwies beim Weltwirtschaftsforum in Davos darauf, dass es keine anderen Volkswirtschaften in der Welt gebe, die so eng miteinander verflochten seien wie die der EU und der USA. Europäische Unternehmen beschäftigten in den USA 3,5 Millionen Amerikanerinnen und Amerikaner. Und eine weitere Million amerikanische Arbeitsplätze hingen direkt vom Handel mit Europa ab.
„Schmerzhaft, aber lohnend“
Nach der Erhebung drastischer Importzölle für Produkte aus den US-Nachbarländern sowie China hat US-Präsident Donald Trump eventuelle Folgen für die US-Bürger als möglicherweise „schmerzhaft“, aber am Ende lohnend bezeichnet. „Wird es schmerzhaft? Ja, vielleicht (vielleicht auch nicht!)“, schrieb Trump am Sonntag in seinem Onlinenetzwerk Truth Social. „Aber wir werden Amerika wieder groß machen und das wird den Preis wert sein, der dafür gezahlt werden muss“, fügte er hinzu.
Der US-Präsident forderte zudem erneut die Angliederung Kanadas an die USA. Washington zahle „hunderte Milliarden Dollar, um Kanada zu unterstützen“, schrieb er auf Truth Social, offenbar in Bezug auf das US-Handelsdefizit mit dem nördlichen Nachbarn. „Ohne diese massive Hilfe hört Kanada auf, als lebensfähiges Land zu existieren“, fügte er hinzu. „Deswegen sollte Kanada unser geschätzter 51. Staat werden.“ Die Kanadier würden damit weniger Steuern zahlen, wären besser militärisch geschützt und vor allem würden die Zölle wegfallen.
Die Verhängung umfassender Zölle gegen drei wichtige Handelspartner der USA birgt nach Einschätzung von Experten jedoch auch erhebliche Risiken für Trump. Höhere Importkosten würden wahrscheinlich „die Verbraucherausgaben und Unternehmensinvestitionen dämpfen“, sagte der Chefökonom der Beratungsfirma EY, Gregory Daco. Der Wirtschaftsexperte geht davon aus, dass die Inflation in den USA im ersten Quartal dieses Jahres aufgrund der Zölle um 0,7 Prozentpunkte ansteigt, bevor sie sich allmählich wieder abschwächt.
De Maart
Trump scheint nicht zu wissen wie viele arme Familien es in seinem Land gibt. Sie heißen nicht alle Bezos oder Musk.