Die geplante Lesung des Travestie-Charakters „Tatta Tom“ in der Escher Bibliothek sorgt für Furore im Netz. „Hatespeech“ – beispielsweise in der Form von Telefonanrufen und Mitteilungen in den sozialen Medien – brach in Folge der Ankündigung über „Tatta Tom“ und die Escher Bibliothek ein. „Fir ze Katzen und Eckelhaft“ (sic!), heißt es etwa, sei die Veranstaltung. Oder: „Mussen wieklech eis Kanner mat esou eppes konfronteiert gin. Einfach KRANK“, poltern die Kommentatoren.
Der Escher Gemeinderat bezog in seiner Sitzung am Freitag Stellung zu den Hasskommentaren. So wurde in der Sitzung eine Motion eingereicht, die Toleranz und Vielfalt fördern soll. 18 Gemeinderatsmitglieder stimmten dafür und nur eines dagegen – Bernard Schmit von der ADR.
Die Motion spricht sich für den Schutz aller Individuen in einer multikulturellen Gesellschaft, unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung, aus. Damit wolle die Gemeinde sich für die Schaffung eines Umfelds der Toleranz und Vielfalt einsetzen und für die Schaffung einer integrativen Gesellschaft, in der jeder sein Leben frei und ohne Angst vor Diskriminierung leben kann. Die Motion weist zudem darauf hin, dass Esch seit vielen Jahren Gastgeberin der Pride Week, Mitglied des Städtenetzwerks „Rainbow Cities Network“ und seit Juni 2021 ganz offiziell „LGBTIQ+ Freedom Zone“ ist.

Sie verurteilt hingegen „jede Form von Diskriminierung, Belästigung, Stigmatisierung oder Aufstachelung zu Hass, insbesondere aufgrund der sexuellen Orientierung“. Auch das Handeln eines Kandidaten für die Parlamentswahlen wird darin kritisiert: Er soll „die Werbung für diese Veranstaltung in sozialen Netzwerken missbraucht“ haben, um Mitarbeiter der Stadtbibliothek zu diskreditieren. So habe er die Aktivität des BESA Kids Club als LGBTQ-Propaganda zur Indoktrination von Kindern bezeichnet und Internetnutzer dazu gebracht, die „Escher Bibliothéik“ zu drangsalieren.
Bei der nicht mit Namen erwähnten Person könnte es sich wohl um den ADR-Politiker Tom Weidig handeln, der sein Facebook-Publikum am Mittwoch dazu aufrief, die Seite der Escher Bibliothek zu kommentieren. Zwar mahnt Weidig an, „OUNI PERSEINLECH ze ginn!“, es ist aber fraglich, wie ernst dieser Aufruf noch genommen werden soll, wenn man sieht, wie er die Hysterie anheizt. In seinen Beiträgen spricht Weidig unter anderem von „LGBTQ2* Propaganda“, einem „Missbrauch von Steuergeldern“ und einer Eliminierung beziehungsweise dem Nicht-Kauf von Büchern.
Die heftigen Reaktionen auf den Facebook-Post sind inzwischen auch bei der Luxemburger Staatsanwaltschaft angekommen. Die Staatsanwaltschaft sei „dabei, Überprüfungen zu tätigen“, heißt es auf Nachfrage des Tageblatt. Weitere Details nennt sie jedoch nicht.
Taina Bofferding reagiert
Die Polemik um „Tatta Toms“ Vorlesung ist auch Taina Bofferding, Luxemburgs Ministerin für die Gleichstellung von Frauen und Männern, nicht entgangen. In einem Facebook-Post am Donnerstagmittag sicherte sie der Escher Bibliothek und „Tatta Tom“ ihre volle Unterstützung zu. Sie schreibt, dass Kinder von sich aus keine Vorurteile hätten, sondern diese erst durch die Reaktionen ihrer Umwelt, durch Bücher oder Fernsehen erwerben würden. Eine Dragqueen, die Kindern vorlese, würde in erster Linie eine Geschichte erzählen. Ihr Aussehen sei für die Kinder vielleicht ungewohnt. Der Kontakt würde ihnen aber vermitteln, dass sie keine Angst haben müssen und dass diese Begegnung nicht negativ besetzt sei. So würden die Kinder Toleranz und Akzeptanz lernen. „Ich bin sehr schockiert, dass so viele Menschen das so vehement ablehnen“, schreibt Bofferding.
De Maart
Die Fahnenpartei ADR hat es wieder einmal vermasselt.Der Versuch auf anderer Leute Kosten Stimmen zu sammeln ist gescheitert. Die ADR kann Tatta Tom ja mit einem Priester vergleichen.Jene ,zum Teil in Frauenkleidern auftretende Gattung, die,mit dem Wohlwollen der ADR,ehemals auf die Kinder losgelassen wurde um ihnen aus dem Buch aller Bücher vorzulesen. Wohlwissend,dass Kindergehirne für alles empfänglich sind,haben sie tausend Jahre lang viel Schaden angerichtet.Also liebe ADR,drehen wir den Spieß einfach um um lassen Tatta Tom mal ran. Solange er/sie aus den richtigen Büchern vorliest kann es nicht schaden.Im Gegenteil. Vielleicht liest er/sie einmal aus der Geschichte der ADR vor und erwähnt die Schweinereien eines Keup,Kartheiser oder eben Reding. Und die Farben der luxemburger Fahne sind Rot,Weiß und Blau,gell.