Die Stadt Esch läutete am Dienstagnachmittag die diesjährige Ausgabe der Europäischen Mobilitätswoche ein. In diesem Rahmen stellten Bürgermeister Christian Weis (CSV) und Mobilitätsschöffe Meris Sehovic („déi gréng“) das Pilotprojekt „Lueden un ëffentleche Luuchten“ vor – ein Konzept, das sowohl Anwohnern als auch Besuchern erlaubt, ihren Elektrowagen an der Straßenleuchte aufzuladen. Zum Auftakt wurden in Zusammenarbeit mit Sudstroum zwei Leuchten in der rue d’Ehlerange mit einer Ladeleistung von 3,7 Kilowatt installiert. „Lädt man seinen Wagen acht Stunden lang auf, so zum Beispiel über Nacht, kann man durchschnittlich bis zu 200 Kilometer zurücklegen“, erklärte Sehovic. Die Ladepunkte sind mit gelber Farbe gekennzeichnet.

Die Südgemeinde ist laut Sehovic die erste Stadt in Luxemburg und der Großregion, die solche „Slow-Charge“-Stationen in Betrieb nimmt. Auf die Projektpräsentation vor dem Benelux-Platz folgte dann die praktische Vorführung durch Bürgermeister und Schöffen in der Ehleringer Straße. Nach einem kurzen Einparkmanöver konnte schließlich auch – trotz Anlaufschwierigkeiten mit der Ladekarte – das Sudstroum-Elektroauto erfolgreich geladen werden.
Das Konzept soll die Einwohner dazu ermutigen, auch ohne eigene Garage auf Elektroautos umzusteigen. „Mit der jeweiligen ‚Vignette résidentielle’ können Bürger diese Stellplätze kostenlos nutzen, die Ladevorgänge funktionieren wie gewohnt über die Ladekarte“, sagte Sehovic. Weitere „langsame“ Ladepunkte in Form von Straßenleuchten seien in der Planung. Pro Straße können jedoch nur einzelne installiert werden, da auf die vorhandene Verkabelung zurückgegriffen wird, ohne das Netz zu überlasten. Dies spare laut den technischen Verantwortlichen außerdem auch Kosten.
„Mobilität für alle“
Die Europäische Mobilitätswoche läuft noch bis zum 22. September – unter dem Motto „Mobilité pour tous“ will die Gemeinde die Bedeutung nachhaltiger und inklusiver Mobilität hervorheben. Neben Informations- und Diskussionsveranstaltungen stehen eine Reihe von Aktionen im Vordergrund, die Bürger auf umweltfreundliche Fortbewegungsmöglichkeiten aufmerksam machen sollen. Geplant sind unter anderem Workshops zur klimafreundlichen Mobilität sowie ein Kinoabend mit anschließender Diskussion.
„Wir bemühen uns, einen gerechten Mobilitätsplan auszuarbeiten, der jedem den Zugang zu einem aktiven, gesellschaftlichen Leben ermöglicht“, sagte Weis am Dienstagnachmittag. Zur Aufklärungsarbeit rund um die Aktionswoche gehöre auch eine Wachsamkeits-Kampagne, die gemeinsam mit der örtlichen Polizei sowie den „Agents municipaux“ in der Alzettestraße ausgeführt wird. Seit 2020 ist es in der längsten Einkaufsstraße des Landes zwischen 8 und 20 Uhr aus Sicherheitsgründen verboten, mit dem Fahrrad oder dem Roller zu fahren. „Daran halten sich viele allerdings nicht, deswegen werden wir vorerst die Menschen über dieses Verbot informieren, und in den kommenden Wochen dann gezielt zu protokollieren“, so Weis weiter.
Das Programm richtet sich an ein breites Publikum: Höhepunkte bilden die „Vëlove-Parade“ am Samstag, die als bunte Fahrradprozession im Rahmen der „Nuit de la Culture“ durch Esch führt, sowie die „Journée de la mobilité douce“ am Sonntag mit der Fahrradtour „Frunnes Maroldt“, organisiert von der Velo Union Esch, und einem vielfältigen Rahmenprogramm. Dazu gehören „Segway“-Runden, technische Kontrollen von Fahrrädern und ein Unterhaltungsangebot für die ganze Familie. Alle Veranstaltungen sind kostenlos zugänglich – weitere Informationen zum Programm finden Sie auf esch.lu.
De Maart

Da lued dir emol schéin, ech gin einfach a séier tanken an da genéissen ech méi V8. Also bis soss eng Kéier an ameséiert iech.
"Mobilitätsschöffe" ? Was es nicht alles gibt. Aber der Mann kann ja auch gut Bäume pflanzen.Vorausgesetzt die Kameras sind dabei.