19. Dezember 2025 - 19.39 Uhr
Gegen Laufzeitverlängerungen Esch tritt der Allianz gegen Atomkraft bei
Der Escher Gemeinderat hat sich am Freitagmorgen für einen Beitritt zur Allianz der luxemburgischen Gemeinden gegen Atomkraft ausgesprochen und will damit ein klares Zeichen gegen die geplanten Laufzeitverlängerungen grenznaher Atomkraftwerke setzen. Gegründet wurde die Initiative 2011 vom damaligen Remicher Bürgermeister Henri Kox („déi gréng“). Der Bürgermeister der Gemeinde Roeser, Tom Jungen (LSAP), ließ die Plattform im August dieses Jahres wieder aufleben. Insgesamt 51 Gemeinden sind der Allianz bislang beigetreten (Stand: 19. Dezember 2025).
Im Fokus steht dabei insbesondere das französische AKW Cattenom, dessen Reaktoren laut Schöffe Meris Sehovic („déi gréng“) Mitte der 1980er Jahre ursprünglich für eine Laufzeit von 30 Jahren ausgelegt wurden und dennoch weiterhin in Betrieb sind. Bereits 2011 war eine Laufzeitverlängerung genehmigt worden, nun steht eine weitere an.
„Eine Verlängerung der Laufzeit setzt eine öffentliche Beteiligung voraus. Unsere Hoffnung ist, dass die Gemeinden gemeinsam mit dem Staat, der Großregion und auf europäischer Ebene geschlossen gegen diese Verlängerung auftreten“, so Sehovic.
Fragliche Position der CSV
Weltweit verliere die Atomenergie zudem an Bedeutung: 2024 würden nur noch rund neun Prozent des globalen Stroms durch Atomkraft produziert, während erneuerbare Energien stetig zulegen. Gleichzeitig sei Atomenergie teuer, stark subventioniert, abhängig von Uranimporten – unter anderem aus Russland – und hinterlasse ungelöste Abfallprobleme über Zehntausende von Jahren.
Die CSV, die sich historisch antinuklear positioniert, ist 2022 aus dem nationalen Aktionskomitee gegen Atomkraft ausgetreten. Oppositionsrat Sacha Pulli (LSAP) rief Bürgermeister Christian Weis (CSV) dazu auf, diesen Austritt innerhalb der CSV-Sektion im Sinne einer resilienten Energiepolitik anzusprechen und zu überdenken. Weis kommentierte die Anmerkung am Freitag nicht.
Unterstützung kam in der Ratssitzung von mehreren Fraktionen. Bernard Schmit (ADR) plädierte hingegen für einen Energiemix mit einem begrenzten Anteil an Atomkraft und enthielt sich bei der Abstimmung. Alle übrigen Parteien stimmten zu.
De Maart

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