Montag27. Oktober 2025

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Medien„Es ist ethisch nicht mehr möglich“: Europäischer Journalistenverband verlässt X

Medien / „Es ist ethisch nicht mehr möglich“: Europäischer Journalistenverband verlässt X
Immer mehr Journalisten verlassen die Social-Media-Plattform X Foto: AFP

Der Europäische Journalistenverband (EFJ), der rund 295.000 Journalisten aus 44 Ländern vertritt (darunter auch die Mitglieder des luxemburgischen Journalistenverbandes ALJP), hat beschlossen, ab dem 20. Januar 2025 keine Inhalte mehr auf Elon Musks Social-Media-Plattform X zu veröffentlichen.

Wie viele europäische Medien (The Guardian, Dagens Nyheter, La Vanguardia, Ouest-France, Sud-Ouest usw.) und Journalisten-Organisationen ist die EFJ der Ansicht, dass es ethisch nicht mehr möglich ist, an einem sozialen Netzwerk teilzunehmen, das sein Besitzer in eine Maschine der Desinformation und Propaganda verwandelt hat.

Kurz nach Trumps Wahl erklärte Elon Musk, der in der amerikanischen Politik als lautstarker und finanzieller Unterstützer von Donald J. Trump aktiv war, dass die alten Medien tot seien und behauptete, dass „die meisten alten Medien die Öffentlichkeit unerbittlich belogen haben“.

„Wir können uns nicht weiterhin an der Versorgung des sozialen Netzwerks eines Mannes beteiligen, der den Tod der Medien und damit der Journalisten verkündet“, sagte EFJ-Präsidentin Maja Sever. „Die Social-Media-Site X ist zum bevorzugten Vektor für Verschwörungstheorien, Rassismus, rechtsextremes Gedankengut und frauenfeindliche Rhetorik geworden. X ist eine Plattform, die überhaupt nicht mehr dem öffentlichen Interesse dient, sondern den besonderen ideologischen und finanziellen Interessen ihres Eigentümers und seiner politischen Verbündeten.“

„Die redaktionelle Entwicklung von X, seit der Übernahme durch Elon Musk, steht schlicht im Widerspruch zu unseren humanistischen Werten, unserem Engagement für Pressefreiheit und Medienpluralismus sowie unserem Kampf gegen alle Formen von Hass und Diskriminierung. Die Entscheidung, unser @EFJEUROPE-Konto zu sperren, schien uns offensichtlich und wir laden unsere Mitgliedsorganisationen und alle Organisationen, die die Meinungsfreiheit verteidigen, dazu ein, auf andere Plattformen zu migrieren“, fügte EFJ-Generalsekretär Ricardo Gutiérrez hinzu. (roi)