Donnerstag23. Oktober 2025

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ConternGemeinde verzichtet auf eine neue Klage – doch der Streit um zwei entlassene Mitarbeiter geht weiter

Contern / Gemeinde verzichtet auf eine neue Klage – doch der Streit um zwei entlassene Mitarbeiter geht weiter
Der Gemeinderat hat entschieden, die juristischen Verfahren gegen zwei entlassene Mitarbeiter nicht weiterzuführen Foto: Editpress/Alain Rischard

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Nach monatelanger Mobbingaffäre hat der Gemeinderat von Contern am Dienstag beschlossen, die juristische Auseinandersetzung mit zwei entlassenen Mitarbeitern zu beenden. Die Sitzung war emotional aufgeladen, der Saal überfüllt, die Gemeinde tief gespalten. Ein Rücktritt, offene Vorwürfe und chaotische Szenen prägten den Abend. Ruhe kehrt so schnell nicht ein.

In der Mobbingaffäre der Gemeinde Contern hat der Gemeinderat am Dienstag entschieden, die juristischen Verfahren gegen zwei entlassene Mitarbeiter nicht weiterzuführen. Betroffen sind eine ehemalige Führungskraft und ein Mitglied der Personaldelegation, die im August 2024 Mobbingvorfälle gemeldet hatten und daraufhin entlassen wurden. Beide klagten erfolgreich gegen ihre Entlassung.

Der Andrang zur Sitzung war groß: Über 40 Personen, darunter Bürger und Gemeindemitarbeiter, quetschten sich in den überfüllten Saal. Die Stimmung war angespannt, das Publikum gespalten. Ein Teil unterstützte den entlassenen Vorarbeiter, ein anderer – vor allem das aktuelle Personal – stellte sich sichtbar hinter Bürgermeisterin Marion Zovilé-Braquet (CSV). Die Bürgermeisterin hat das Urteil bislang nicht umgesetzt und den Vorarbeiter beurlaubt. Dessen Anwesenheit im Saal trug zur spürbaren Nervosität bei.

Im Vorfeld hatte das Personal einen offenen Brief an Gemeinderat und Presse geschickt. Darin betonen die Mitarbeitenden ihre gute Zusammenarbeit mit dem Schöffenrat und erklären, eine Rückkehr der beiden Entlassenen sei für sie unvorstellbar. *Der Oppositionsrat Ari Arrensdorff (déi gréng) sprach von Einschüchterung: Angestellte seien unter Druck gesetzt und teils mit Gewaltandrohung zur Unterschrift genötigt worden.

Rücktritt zum Anfang

Zum Sitzungsauftakt ergriff LSAP-Schöffin Stéphanie Ansay das Wort – und kündigte ihren Rücktritt an. Sie warf der Bürgermeisterin vor, die LSAP unter Druck gesetzt und das Personal als politischen Schutzschild missbraucht zu haben. „Meine Batterie ist leer. Ich kann meinen Dienst am Bürger nicht mehr leisten“, sagte Ansay. Zovilé-Braquet wies die Vorwürfe zurück: Sie habe sich „nie gegen das Personal gestellt – selbst dann nicht, wenn dieses gegen mich geht“.

Beim zentralen Punkt der Sitzung – der Frage, ob juristisch weiter gegen die zwei Mitarbeiter vorgegangen werden soll – stimmte der Koalitionspartner LSAP mit der Opposition gegen die Bürgermeisterin. Damit ist das Kapitel juristische Fehde offiziell beendet. Gemeinderat Pol Thomé (LSAP) mahnte, die Kommune brauche nun „Ruhe und Vertrauen“, und schlug Mediation vor.

Anschließend wurde das Projekt „Shared Space“ im Ortszentrum vorgestellt – Baubeginn 2026, Kostenpunkt 6,27 Millionen Euro. Doch das Thema Mobbing ließ die Versammlung nicht los. Der überfüllte Saal wurde zunehmend stickig, die Gemüter erhitzt. Das Personal stand dicht gedrängt an der Wand, der Wunsch nach Aussprache blieb spürbar.

Am Ende platzte einer Zuhörerin der Kragen: „Warum wird das Personal nicht gehört?“ Oppositionsrat Ari Arrensdorff („déi gréng“) erwiderte, niemand habe sich an ihn gewandt. „Vielleicht, weil das Vertrauen nicht da ist“, konterte die Frau. Die Sitzung versank im Tumult: Zwischenrufe, hitzige Debatten, allgemeines Chaos. Geradezu symbolisch kippte das Gemeindebanner hinter dem Ratstisch um. Bürgermeisterin Zovilé-Braquet beendete schließlich die Sitzung. Die Unruhe in Contern aber dürfte weitergehen.


*In einer früheren Version des Artikels hieß es: Der DP-Oppositionsrat Robert Axmann sprach von Einschüchterung: Angestellte seien unter Druck gesetzt und teils mit Gewaltandrohung zur Unterschrift genötigt worden.“ Die Aussage stammte von Oppositionsrat Ari Arrensdorff (déi gréng). Wir bitten für diesen Fehler ausdrücklich um Entschuldigung und haben den Artikel an dieser Stelle korrigiert.

FIREBIRDY
16. Juli 2025 - 13.02

Selbst anwesend konnte ich KEINE chaotischen Szenen feststellen.
Trotz heftiger, teils nicht der Wahrheit entsprechenden, Aussagen verlief die Sitzung gesittet.
Die Aussage von H. Axmann von wegen Druck und Gewaltanwendung kann getrost unter die Rubrik Märchenerzählung gelistet werden und womöglich als Diffamation gewertet werden.
Dies gilt ebenso für die Aussage von LSAP-Schöffin Stéphanie Ansay welche der Bürgermeisterin vorwarf, die LSAP unter Druck gesetzt und das Personal als politischen Schutzschild missbraucht zu haben. Der Druck, den sie zur Demission bewogen hat, kam wohl von ganz anderer Seite, aber die Bürgermeisterin musste als Sündenbock herhalten. Was Frau Ansay zum Sinneswechsel bewogen hat, bleibt wohl ein Rätsel, hatte sie doch noch am frühen Nachmittag ihre Zustimmung nochmals vor Gericht zu ziehen gegeben. Es dürfte aber zum, bereits mehrmals angekündigten, Rücktritt beigetragen haben.
Zum Schluss sprach eine Zuhörerin im Sinne des Personals, diese war aber keineswegs eine Mitarbeiterin der Gemeinde.
Die Behauptung „Die Sitzung versank im Tumult: Zwischenrufe, hitzige Debatten, allgemeines Chaos.“ stimmt definitiv nicht und dies kann nur der Fantasie des Reporters geschuldet sein. Es gab weder Tumult noch hitzige Debatten und schon gar kein allgemeines Chaos.

Mobbing
15. Juli 2025 - 22.17

Beweise sammeln, jedes Gespräch "verwässern" damit das Opfer keine Realität mehr erkennt, jede positive Eigenschaft des Opfers verwässern, all das fällt auch unter Mobbing. Hottua kämpft für mehr Transparenz in Sachen Christentum und Nazismus, ich kämpfe für Mobbing-Opfer. Witzig dabei ist dass die CSVler, ADRler und DPler diskriminierender sind als alle anderen Parteien. Manchmal sagt man die LSAP wäre zu liberal. Gott sei Dank ist sie es, kann ich nur sagen. Eine Partei die sich nur um Finanzen und Dienstleistungen kümmert ist besser als jede andere Partei die sich für Blutsbruderschaft einsetzt. Diskrete Geheimhaltung, Arschkriecherei, Postengeschacher.