Mittwoch29. Oktober 2025

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HandballErmin Muric beim HB Esch: Zur festen Größe gewachsen

Handball / Ermin Muric beim HB Esch: Zur festen Größe gewachsen
Ermin Muric (Nummer 9) über seinen Verein: „Hier bin ich groß geworden und habe meine ersten Schritte gemacht“ Foto: Editpress/Luis Mangorrinha

Ermin Muric hat sich in dieser Saison beim HB Esch zur festen Größen entwickelt. Dies kommt umso überraschender, weil der 29-Jährige in der vergangenen Saison wegen familiärer Gründe bereits kürzertrat. 

Einerseits war es schon überraschend, dass Ermin Muric zu Saisonbeginn wieder für den HB Esch auflief. Noch überraschender ist, dass er sich zu einer wichtigen Säule im Team entwickelt hat. Aktuell ist der 29-Jährige für den Klub nicht mehr wegzudenken. „Das ist auch für mich überraschend, dass ich diese Rolle einnehme“, sagt Muric. „Ich bin aber sehr froh, diese Chance zu bekommen. Mich zu beweisen und zu zeigen, dass ich dieser Rolle gewachsen bin. Das war in der Vergangenheit nicht der Fall, auch wenn man sagen muss, dass der Kader in den letzten Jahren anders strukturiert war.“ 

Wegen familiärer Gründe trat Muric bereits in der letzten Saison für den Klub kürzer. „Ich wurde Vater und wollte mehr Zeit mit meiner Familie zu Hause verbringen. Nach dem Supercup in Bascharage gegen Berchem (Esch verlor ohne Muric 35:32; Anm. d. Red.) hatte ich ein längeres Gespräch mit Rajko (Milosevic, Trainer Esch). Ich sollte erst aushelfen, bis Loris (Labonté) wieder da war, er hatte eine schwere Schulterverletzung.“ Doch Muric wurde für seinen Klub wichtiger denn je. „So kam ein Spiel nach dem anderen und ich habe mich jetzt so gut eingespielt, dass ich die Saison zu Ende bringen werde.“ 

Muric schafft es dabei in dieser Saison, Familie und Sport unter einen Hut zu bekommen. „Meine Frau unterstützt mich sehr. Wir haben uns nach einem Jahr mit dem Kleinen auch an das neue Leben gewöhnt. Ich kann nicht immer im Training sein, freitags muss ich beispielsweise immer absagen, weil meine Frau auch arbeitet. Aber drei von vier Trainings unter der Woche schaffe ich.“ Am Mittwochabend wird Muric also auch beim Auswärtsspiel in Berchem auflaufen. 

Im Niemandsland der Tabelle

Doch auch wenn sich der HB Esch im Niemandsland der Titelgruppe befindet, will die Mannschaft den Rest der Saison nicht herschenken. Bester Beweis war das letzte Spiel, als sie sich gegen Titelkandidat Red Boys ein Unentschieden (25:25) erkämpft haben. „Wir spielen weiter, mit allem, was wir haben. Wir sind immer noch beim HB Esch und wir spielen jedes Spiel, um es zu gewinnen. Klar, theoretisch geht es um nichts mehr. Wir machen das aber für uns und unsere Moral. Gegen die Red Boys war mehr drin, durch den Ausfall von Enes Agovic wurden wir am Anfang aber kalt erwischt.“ 

In der Liga liegt Esch auf Platz vier, ohne dabei Anschluss auf das vordere Trio zu haben, und auch den Pokalsieg aus dem Vorjahr wird der Klub nicht mehr verteidigen können. Gegen Berchem verlor das Team im Pokal am 8. Februar mit 30:24 im Viertelfinale. „Ich bin trotzdem stolz auf meine Mannschaft, weil wir weiterhin sehr fokussiert weitermachen. Nach dem Pokal-Aus hat niemand gesagt, dass wir uns jetzt hängen lassen.“  

Ob Muric jedoch in der nächsten Saison weitermacht, lässt er noch offen. Gespräche mit dem Coach und dem Präsidenten haben schon stattgefunden, doch in welche Richtung es geht, möchte er nicht verraten. Sicher ist: Wird Muric weiterspielen, dann beim HB Esch. „Ein Wechsel ist keine Option. Ich fühle mich dem Verein gegenüber verpflichtet. Hier bin ich groß geworden und habe meine ersten Schritte gemacht“, sagt Muric, der, bis auf einen Zwischenstopp in Petingen, seine Karriere in Esch machte – und dort wohl auch beenden wird.