Genau genommen spielten aber noch zwei Luxemburger mehr im deutschen Oberhaus. Spitz Kohn (in der damals fünfgleisigen ersten deutschen Liga) und Leo Scienza. Der Brasilianer mit luxemburgischem Pass durfte das Debüt von Tiago Pereira hautnah miterleben. Der Offensivmann des 1. FC Heidenheim (20 Spiele, drei Tore und zwei Vorlagen in dieser Saison) wurde gegen Borussia Mönchengladbach eingewechselt. Zu diesem Zeitpunkt hatte der FLF-Keeper bereits 57 Minuten Bundesliga-Luft geschnuppert.
Tiago Pereira ging am Samstag nicht nur in die luxemburgischen, sondern auch in die deutschen Geschichtsbücher ein. Durch seinen Einsatz wurde er zum jüngsten ausländischen Torhüter der Bundesliga-Historie (18 Jahre und 328 Tage). Vor ihm hieß der Rekordhalter Koen Casteels, der bei seinem Debüt 20 Jahre alt war.
Pereiras Premiere war zu Beginn von etwas Nervosität geprägt. Mit zunehmender Spielzeit legte er diese ab und kam immer besser ins Spiel. Sein Trainer Gerardo Seoane zeigte sich nach den 90 Minuten zufrieden mit der Leistung seines Jüngsten auf dem Platz: „Er kann stolz auf seine Leistung sein. Die Mannschaft kann stolz auf die Gesamtleistung sein, wie man ihn beschützt hat, wie man ihn unterstützt hat. Wir haben sehr wenig zugelassen.“
Pereira hielt die Null beim 3:0-Sieg gegen den 1. FC Heidenheim und rechtfertigte damit seine Nominierung. Seoane hatte während der vergangenen Woche offen gelassen, ob der Luxemburger oder Routinier Tobias Sippel zwischen den Pfosten stehen würde. Am Ende fiel die Wahl auf Pereira als Vertreter für den gesperrten Jonas Omlin und den verletzten Moritz Nicolas.
Da der ehemalige Fola-Keeper den Vorzug vor Sippel erhalten hat, kann man davon ausgehen, dass Pereira in der Torwart-Hierarchie den Sprung von Platz vier auf drei geschafft hat. Diese These wird durch die Aussagen von Trainer Seoane unterstützt: „Die Gegenwart und die unmittelbare Zukunft sind bei uns Mo (Nicolas) und Jonas (Omlin). Aber die Zukunft danach in Gladbachs Tor gehört Tiago.“
Pereira stand nach dem Spiel im Fokus der Medien, äußerte sich aber selbst nicht. Dafür standen seine Teamkollegen Rede und Antwort. „Ich glaube, er war vor dem Spiel sehr aufgeregt. Er war die ersten 20 Minuten ein bisschen nervös und hat ein, zwei Bälle ins Aus gespielt. Aber das ist normal und überhaupt nicht schlimm. Er hat seine Aufgabe sehr, sehr gut gemacht. Er hat uns Sicherheit gegeben“, sagte Doppeltorschütze Robin Hack im Interview mit Sky. Julian Weigl ist überzeugt vom Potenzial des Luxemburgers: „Er ist ein riesiges Talent. Nicht umsonst hat sich der Trainer entschieden, ihn reinzustellen. Er wird seinen Weg gehen.“
Nach der Partie wurde Pereira von den mitgereisten Borussia-Fans für sein Debüt und die drei Punkte gefeiert. All dies passierte unter den Augen der Familie des 18-Jährigen, die für diesen besonderen Moment die Reise von Luxemburg nach Heidenheim angetreten hatte.
Am kommenden Freitag gegen Mainz 05 wird das Talent wohl wieder auf der Bank Platz nehmen. Jonas Omlin kehrt nach seiner Sperre in die Mannschaft zurück. Moritz Nicolas fällt wahrscheinlich für den Rest der Saison aus. Pereira kann also noch auf eine weitere Bewährungschance in den kommenden Monaten hoffen.
Leider nur aus der Ferne verfolgte der zweite FLF-Fohle diese Premiere. Yvandro Borges hat nach seiner langen Verletzung noch nicht wieder den Sprung in die Bundesliga-Mannschaft geschafft. Danel Sinani kam am Samstag bei der 0:2-Niederlage gegen Borussia Dortmund zu seinem 16. Bundesliga-Einsatz. Der Angreifer des FC St. Pauli wurde in der 83. Minute eingewechselt.
Und sonst noch so: Leandro Barreiro und Benfica sicherten sich durch einen 1:0-Erfolg am Freitag gegen Braga ihr Ticket für das Halbfinale des Pokalwettbewerbs. Der Luxemburger stand eine halbe Stunde auf dem Platz. Am Mittwoch geht es weiter mit der Champions League. Benfica trifft im Achtelfinal-Hinspiel vor eigener Kulisse auf den FC Barcelona.
Bereits am Donnerstag hatten sich Vincent Thill und Sabah FK durch einen 4:0-Sieg gegen Sumqayit für das Halbfinale des aserbaidschanischen Pokals qualifiziert.
Christopher Martins und Spartak Moskau starteten mit einem 2:0-Sieg gegen FK Orenburg in die Rückrunde der russischen Premier League. Durch diesen dreifachen Punktgewinn zog Spartak in der Tabelle mit Leader Zenit St. Petersburg gleich. „Kiki“ wurde in der 75. Minute ausgewechselt.
Gerson Rodrigues und AVS Futebol landeten einen Last-Minute-Sieg gegen Farense. Das 1:0 fiel in der 96. Minute durch einen Elfmeter. Der Luxemburger wurde rund eine halbe Stunde vor Schluss eingewechselt, musste das Spielfeld jedoch in der 77. Minute aufgrund einer Verletzung wieder verlassen.
De Maart

Alles Gute für diesen talentierten Torhüter,
hoffentlich bleibt er bodenständig und steigt nicht zu hoch
die Leiter hinauf, früher hatte Luxemburg auch schon einige
talentierte Torhüter,wussten oder konnten aber nix daraus
machen,leider sind sie schnell untergegangen,