„Mir sinn immens enttäuscht, datt de Gemengerot den däitleche Wëlle vun der Bevëlkerung ignoréiert huet. E Referendum ass keng symbolesch Ëmfro, mee en demokrateschen Optrag. D’Entscheedung vun haut stellt d’Vertrauen an déi lokal Demokratie op eng haart Prouf. De Gemengerot huet 57,4% vun de Wielerinnen a Wieler vum 23. Mäerz virun de Kapp gestouss. Mat senger Haltung ignoréiert hien net nëmmen e klore Message, mee mécht och d’Dier vun engem oppene Prozess definitiv zou.“ So beginnt das Schreiben der Bürgerinitiative „Pro Referendum an der Gemeng Bettenduerf“, das am Mittwochabend die Runde machte.
Ein „Ja“ zur Fortsetzung der Gespräche hätte nicht bedeutet, dass die Fusion bereits beschlossene Sache sei. Es hätte bedeutet, dass objektive Fakten auf den Tisch gelegt werden könnten und dass man die nötige Zeit gehabt hätte, alle Fragen, Sorgen und Erwartungen offen zu besprechen.
Gleich nach der Gemeinderatssitzung vom Mittwochnachmittag hatten sich mehrere der rund 20 Zuhörer sehr enttäuscht über die Entscheidung des Gemeinderates gezeigt, da das Resultat des Referendums vom 23. März kurzerhand ignoriert wurde. „Die Frage sei mir erlaubt, welchen Sinn eine Bürgerbefragung überhaupt noch macht, wenn die Meinung der Bürger im Nachhinein derart mit Füßen getreten wird“, so eine sichtlich verärgerte Frau.
„Wir verlieren einen Partner“
Am Donnerstagmorgen unterhielt sich das Tageblatt mit dem Sprecher des Nordstad-Syndikats und Bürgermeister der Gemeinde Erpeldingen/Sauer, Claude Gleis. „Wir sind natürlich enttäuscht über die Haltung des Bettendorfer Gemeinderates. Auf halbem Weg verlieren wir einen Partner. Das bedauern wir. Doch andererseits spüren wir auch eine gewisse Erleichterung, wissen nun endlich, woran wir sind und wie wir weiterplanen können“, so Claude Gleis. „Mehr möchte ich zu diesem Moment nicht dazu sagen.“
Auf die Aussagen des Bettendorfer Bürgermeisters Patrick Mergen angesprochen, der während der Gemeinderatssitzung vom Mittwoch unter anderem von einer mangelnden Gesprächsbereitschaft der vier anderen Fusionspartner und der daraus resultierenden offenstehenden Fragen sprach, konterte Gleis, dass die erwähnte Gesprächsbereitschaft vonseiten des Nordstad-Syndikats immer bestanden hätte.
Das Tageblatt erinnert in diesem Sinne an das der Redaktion vorliegende Schreiben des Nordstad-Syndikats an die Kommune Bettendorf vom 30. März dieses Jahres, in dem unter anderem zu lesen stand, dass man die Gemeindeführung Bettendorfs natürlich sehr gerne zu Gesprächen empfangen will, doch zuerst müsste sie eine Entscheidung treffen.
De Maart

Echt erschreckend, mit welcher Kaltschnäuzigkeit sich Dorfpolitiker, welche über keinerlei Weitblick verfügen, über das Ergebnis eines demokratischen Referendums hinwegsetzen! So begeistert man die Menschen für die Politik, oder!
Neuwahlen sind alternativlos.