Prinz William scherzte gelöst mit Angreiferin Alessia Russo, applaudierte stolz bei seinem Kabinenbesuch – und schwärmte von seinen Titelverteidigerinnen: „Großer 4:0-Sieg in der Gruppenphase – und was für eine Torflut!“, schrieb der Präsident des englischen Fußball-Verbandes FA bei Instagram: „Auf geht’s zum nächsten Spiel. Let’s go Lionesses!“ Nach dem Fehlstart gegen Frankreich (1:2) sind die Engländerinnen mit einer Machtdemonstration gegen die Niederlande bei der Europameisterschaft angekommen.
Dem Einzug ins Viertelfinale steht nur noch ein Pflichtsieg gegen den vermeintlich „kleinen“ Nachbarn Wales im Weg – und dann wartet womöglich die Neuauflage des letzten EM-Finals gegen Deutschland. Das Selbstvertrauen ist jedenfalls zurück. „The sky’s the limit“, sagte die zur Spielerin des Spiels ausgezeichnete Russo. „Wir wissen, dass wir zu solchen Leistungen fähig sind. Wenn England ein solches Niveau erreicht, ist alles möglich.“
Sarina Wiegman attestierte ihrem Team „eine unglaubliche Reaktion“. Nachdem die niederländische Trainerin der Lionesses nach der Auftaktpleite schon harsch kritisiert worden war, wurde sie diesmal nach Abpfiff von den Fans in Zürich mit Sprechchören gefeiert. „Es gibt immer Zweifler – wir hören nicht auf sie“, sagte Torschützin Ella Toone: „Wir wissen, dass wir das Talent haben, aber es geht nur darum, es auf dem Platz zu zeigen.“
„Möchten der Welt zeigen, was wir können“
Das Team habe anders als zum Auftakt „richtig englisch“ gespielt, betonte Russo: „Wir arbeiten hart, wir werden arbeiten, bis wir nicht mehr laufen können. Wir werden zusammenhalten. Und wir wissen, dass wir auch am Ball sehr dominant sind. Das ist unser Standard, das ist unsere DNA als Mannschaft.“ Dank der Höhe des Erfolgs reicht den Lionesses in Gruppe D ein weiterer Dreier gegen Wales definitiv zum Weiterkommen.
Bei einem zu erwartenden Erfolg der Engländerinnen würde die Niederlande im Parallelspiel gegen die Französinnen ein kleines Wunder benötigen, müsste fürs Viertelfinale mit drei Toren Unterschied gewinnen. Demnach dürften Les Bleues zweiter potenzieller deutscher Gegner in der ersten K.o.-Runde sein. „Wir beschäftigen uns nicht mit Rechenspielen, ob man auf der einen oder der anderen Seite des Turnierbaums steht“, sagte Trainer Laurent Bonadei.
Sein Team werde das Spiel gegen die Niederlande so angehen, „um es zu gewinnen, wir haben eine Serie von zehn Siegen (in allen Wettbewerben, d. Red), wir müssen diese Kultur des Siegens pflegen“, führte er weiter aus. In der Erfolgsspur bleiben wollen definitiv auch die Engländerinnen. „Wir möchten der Welt zeigen, was wir können“, kündigte Doppelpackerin Lauren James forsch an. Definitiv auch in einem möglichen Viertelfinale gegen das DFB-Team.
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