Frederik Müller-Hansen, ein netter Herr mittleren Alters, ist in Schweden gerade ein gefragter Mann. Der Experte der staatlichen Energiebehörde vermittelt in den dortigen Medien, was die zehn Millionen Einwohner des nordeuropäischen Landes tun können, würde der „Wolfswinter“ kommen und gleichzeitig der Strom fernbleiben.
Sollte etwa die Heizung ausfallen, deren Betrieb auch von einer Stromversorgung abhängig ist, rät Müller-Hansen dazu, Fenster und Türen abzukleben und mit Stoff zu behängen. Dabei kann zur Übernachtung ein Zelt im Zimmer aufgebaut werden, zur Not kann ein Tisch mit einer Decke improvisatorisch als solches herhalten, die Körperwärme der Mitbewohner sei zu nutzen, rät Müller-Hansen. Auch wird zur Anschaffung eines Campingkochers und zum Horten von Wasser- und Lebensmittelvorräten geraten. Weitere pragmatische Tipps dieser Art finden sich auch auf der Webseite der schwedischen Behörde.
Auch Finnland warnt
Lange hielt sich die Politik auch in Schweden zu diesem Thema bedeckt. In dem skandinavischen Land wurde erst kürzlich gewählt und keine Partei wollte davor mit Sorgen vor einem kalten Winter ihre Wählerschaft verschrecken. Am 11. September konnte sich das bürgerlich-rechtliche Lager knapp durchsetzen, es will die Atomkraft als Antwort auf die Energiekrise beibehalten und einen weiteren Meiler bauen lassen.
Auch in Finnland sind die Warnungen drastisch. Dort kündigten die Behörden bereits an, dass die Privathaushalte sich auf einen täglichen, zweistündigen Stromausfall vorbereiten müssten, sollte der Winter kalt und windarm werden, sodass die Windkraftanlagen nicht genügend Strom liefern können.
De Maart
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