„Einige Details, die uns noch fehlen“: F91-Linksverteidiger Mehdi Kirch über die Chancen gegen Kalju

„Einige Details, die uns noch fehlen“: F91-Linksverteidiger Mehdi Kirch über die Chancen gegen Kalju

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Nach dem 3:1-Auftaktsieg in der BGL Ligue gegen Mühlenbach geht es für den F91 Düdelingen morgen auf internationaler Bühne weiter. Im Hinspiel der dritten Runde der Europa-League- Qualifikation geht es gegen den estnischen Meister FC Nomme Kalju. Trotz Startschwierigkeiten und einer beinah komplett neuen Mannschaft zeigt sich Mehdi Kirch, Neuzugang des F91, im Gespräch optimistisch.

Von unserem Korrespondenten Pascal Gillen

Steckbrief

Mehdi Kirch

Geboren am 27.1.1990

Staatsangehörigkeit: Französisch

Größe: 1,72 Meter

Position: Linksverteidiger

Bisherige Vereine: Racing Straßburg B (F), SC Schiltigheim (F), FC Bleid-Gaume (B), CS Fola Esch

Tageblatt: Mehdi Kirch, Hand aufs Herz: Was wissen Sie über den estnischen Fußball?

Mehdi Kirch: Noch nicht viel (das Interview wurde vor der Trainingseinheit am Montag geführt; d. Red.). Das Einzige, was ich bis jetzt weiß, ist, dass die Spieler vom FK Shkëndija uns sagten, dass wir besser als der FC Nomme Kalju seien. Die Nordmazedonier haben vor vier Wochen selbst gegen die Esten in der Champions-League-Qualifikation gespielt.

Am Sonntag hat Ihr Trainer zum ersten Meisterschaftsspiel kräftig rotiert. Um Kräfte zu sparen oder anderen Spielern eine Chance zu geben?

Bis auf unseren Keeper Tim Kips hatten wir, im Vergleich zum letzten Europa-League-Qualifikationsspiel, eine komplett neue Startaufstellung. Einige andere Spieler und ich standen nicht einmal im Kader. Wir haben am Sonntagmorgen trainiert. Aber ich denke, dass die Frische auch ein Grund für die Rotation ist.

Was sind die anderen Gründe?

Vielleicht wollte er Verletzungen vermeiden. Außerdem hatten andere nun die Chance, sich beim Trainer unter Wettbewerbsbedingungen zu präsentieren. Da wir eine Mannschaft mit vielen Neuzugängen sind, möchte der Coach jeden Spieler sehen.

Heißt, dass der Coach seine Stammformation über die Vorbereitung noch nicht gefunden hat?

Wir haben im Sommer nicht viel Zeit gehabt, um uns so vorzubereiten, wie wir es wollten. Dafür kamen die Spiele in der Champions League und Europa League zu früh. Emilio Ferrera sagte mal zu mir, dass wir mindestens drei Monate bräuchten, um sein System und seine Spielphilosophie zu verstehen. Erst dann können langsam auch die Automatismen greifen, die auf internationalem Niveau entscheidend sein können. Aber ich denke, dass einige Positionskämpfe noch sehr offen sind.

Sie kamen erst im Sommer nach Düdelingen und haben bis auf das Heimspiel gegen Valletta im internationalen Wettbewerb immer von Anfang an gespielt. Haben Sie sich in der Mannschaft schnell zurechtgefunden?

Ein paar Jungs, die ich kenne, haben mir den Einstieg etwas vereinfacht. Aber insgesamt ist so viel neu, da ist es etwas schwieriger, sich einzufinden.

Nach dem Aus in der Champions-League-Qualifikation und der Niederlage im Supercup wurden die Stimmen der Kritiker lauter. Beeinflusst Sie das?

Wenn man die gesamte Situation betrachtet, finde ich, dass wir uns ganz gut geschlagen haben. Es gibt einige Details, die uns noch fehlen. Die Laufwege, die Absprachen oder auch die Kommandos. Zu viel wirkt noch neu. Jeder sollte verstehen, dass es schwer ist, eine neue Mannschaft in so kurzer Zeit zu formen. Jetzt haben wir die Meisterschaft gut begonnen und im internationalen Geschäft sind wir noch dabei. Deswegen läuft doch alles gut.

Morgen steht Ihnen mit dem FC Kalju dann eine wohl nicht unschlagbare Mannschaft gegenüber. Und sollten Sie diese beiden Begegnungen zu Ihren Gunsten entscheiden, stehen nur noch die Play-offs vor dem Einzug in die Gruppenphase aus …

Zumal ich gesehen habe, dass wir auf den Gewinner der Begegnung Ararat Armenia gegen Saburtalo Tiflis treffen würden, sollten wir uns gegen Kalju durchsetzen. Das sind Mannschaften aus Armenien und Georgien, also keine größeren Gegner als Cluj oder Qarabag.

Die Gruppenphase der Europa League ist nach dem letzten Jahr also wieder sehr nah …

Wir müssen erst das Hinspiel gegen Kalju abwarten. Aber unmöglich ist es auf keinen Fall. Für mich persönlich wäre es ein Traum. Eine solche Gruppenphase zu spielen wäre unfassbar. Die Jungs, die letztes Jahr dabei waren, schwärmen immer noch von den Gegnern und deren Stadien. Deswegen werden wir alles daransetzen, so etwas mit unserer Mannschaft in diesem Jahr noch einmal zu erleben.