FLBB-HerrenEine verpasste Chance: Reaktionen nach dem Spiel

FLBB-Herren / Eine verpasste Chance: Reaktionen nach dem Spiel
Nationaltrainer Ken Diederich bedauerte, dass sein Team neben der schwachen Dreierquote auch zu viele Freiwürfe liegen ließ Foto: Editpress/Jeff Lahr

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„Es wäre mehr drin gewesen“, so lautete unisono die Reaktion nach der 58:72-Niederlage gegen Norwegen am Sonntag in der Coque. Auch wenn sich die FLBB-Auswahl nach einem frühen 7:22-Rückstand zurückkämpfte und sogar im dritten Viertel in Führung ging, überwog am Ende die Enttäuschung über eine verpasste Chance. 

„Wir hatten uns einen Sieg erhofft. Unsere Mentalität hat sich geändert, wir geben uns nicht mehr zufrieden, wenn wir ein Spiel gewinnen. Vor allem vor heimischem Publikum ist die Motivation groß, erfolgreich zu sein. Es tut einfach weh“, erklärte Oliver Vujakovic.

Nach dem sensationellen Sieg gegen Rumänien wollte den Luxemburgern kein zweiter Erfolg gelingen. „Sicherlich hatten wir das Spiel vom Donnerstag noch in den Beinen. Die Norweger waren eventuell frischer, da sie kein Spiel absolvieren mussten. Dies sollte jedoch keine Ausrede sein“, so der Kapitän der Luxemburger, Alex Laurent. Genau wie gegen Rumänien kämpfte man sich zurück, lag jedoch lediglich während drei Minuten in Führung. „Wir haben nie im ‚Lead’ gespielt, sondern es kostete viel Energie, um die Löcher, die entstanden sind, wieder aufzufüllen. Und zum Schluss trafen die Norweger die offenen Würfe, was uns nicht gelang“, so der Kapitän, der unterstreicht, dass man auf internationalem Niveau sofort bestraft wird, wenn man während fünf Minuten unkonzentriert agiert. 

„Energie gekostet“

Mit 1.800 Zuschauern war das Gymnase der Coque am Sonntag ausverkauft 
Mit 1.800 Zuschauern war das Gymnase der Coque am Sonntag ausverkauft  Foto: Editpress/Jeff Lahr

Auch Oliver Vujakovic bedauerte die verpasste Chance: „Ich will nichts schönreden, wir waren einfach nicht bereit. Auch wenn wir einige gute Aktionen hatte, erzielten wir lediglich 58 Punkte. Die Anfangsphase hat uns gekillt. Dass wir uns danach zurückgekämpft haben, hat natürlich viel Energie gekostet. Und wenn man dann ein zweites Mal im Hintertreffen liegt, wird es schwierig. Dass es gegen Rumänien geklappt hat, war fast ein Wunder, doch das klappt nicht unbedingt ein zweites Mal“, so der Walferdinger. 

Wir reden stets von den ominösen zehn Dreiern, die es zu treffen gilt. Die Norweger erzielen zehn von 30 Distanzwürfen.

Ken Diederich, Nationaltrainer

Oliver Vujakovic und die FLBB-Herren zeigten einmal mehr großen Kampfgeist
Oliver Vujakovic und die FLBB-Herren zeigten einmal mehr großen Kampfgeist Foto: Editpress/Jeff Lahr

Für Nationaltrainer Ken Diederich waren zwei Aspekte ausschlaggebend: „Die Trefferquote von der Freiwurflinie und von der Dreierlinie kostete uns einmal mehr den Sieg“, so sein Fazit. Acht von 17 Freiwürfen sowie vier von 27 Dreiern lautete die Bilanz: „Hätten wir 15 Freiwürfe getroffen, hätte es vielleicht anders ausgesehen. Wir reden stets von den ominösen zehn Dreiern, die es zu treffen gilt. Die Norweger erzielen zehn von 30 Distanzwürfen. Ihre zwei Bundesliga-Spieler machten den Unterschied, während bei uns lediglich Clancy Rugg im zweistelligen Bereich punkten konnte“, analysiert der Nationaltrainer weiter, der jedoch unterstreicht, dass er in Sachen Verteidigung, Einsatz und Wille nichts zu beanstanden hat. 

Das Resultat spiegelte nicht unbedingt den Spielverlauf wider. Und trotz der Niederlage bleiben positive Aspekte. „Wir wissen uns zurückzukämpfen. Wir sind eine Truppe, die man nicht einfach so abschreiben kann. Auch wenn nur noch wenige Minuten bleiben, wir wissen, dass stets etwas möglich ist“, so Alex Laurent und Oliver Vujakovic hebt unter anderem die gute Stimmung innerhalb der Mannschaft hervor: „Die Chemie ist stets gut. Zudem stimmt der Kampfgeist: Wir geben nie auf. Es gilt jetzt, weiterzuarbeiten und vor allem in der Offense präziser werden“, so der Walferdinger abschließend. 

Ben Kovac, der sich gegen Rumänien verletzt hatte, konnte am Sonntag auflaufen
Ben Kovac, der sich gegen Rumänien verletzt hatte, konnte am Sonntag auflaufen Foto: Editpress/Jeff Lahr