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Eine Seilbahn für Baumstämme

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Zurzeit ist die Straße von Berdorf nach Vogelsmühle wegen Baumfällarbeiten gesperrt. Links unterhalb vom Predigtstuhl werden Straßensicherungsarbeiten durchgeführt. Rechts, unterhalb der „Binzeltschlöff“, liegen zahlreiche gefällte Stämme und Äste in den Steilhängen zwischen den Felsen herum. Es ist die erste Fällung im Schnellert seit 30 Jahren. Die Biotopbäume sollen erhalten bleiben und der Unterstand geschont werden. Rund 40 Hektar sind betroffen. Der Rest des Schnellert wird der Natur überlassen. 18 Arbeiter sind im Einsatz.

Mit den gängigen Methoden, so Jean-Pierre Arend (Forstverwaltung, Bezirk Zentrum-Osten), kann das Nutz- und Stammholz in dem schwierigen Gelände nicht zu den Verladeplätzen gezogen werden, ohne größere Schäden anzurichten, wie Bodenverdichtung, Zerstörung des Unterholzes, Verletzung der Biotopbäume, Beeinträchtigung der Quellenfassungen.

Keine Seilbahn für Touristen

Hier hilft der Seilkran, ein Lkw mit einem bis zu 17 Meter hohen Mast mit Seilwinden. Dieser wird auf der mittleren Straße aufgestellt. Bis zu 550 Meter lange Seiltrassen, 19 Trassen insgesamt, werden vom Seilkran aus zu den Felswänden bzw. bis zur Straße im Tal der Schwarzen Ernz errichtet. Oben und unten wird das Tragseil an starken Bäumen, sogenannten Ankerbäumen, befestigt. Auf dem Tragseil wird ein Laufwagen mittels eines Zugseils bewegt. Ein Rückholseil verläuft über den Laufwagen. An diesem werden die Stämme befestigt und emporgezogen. Dann fährt der Laufwagen mit den Bäumen zum Seilkran, wo, nach einer kurzen Reise durch die Lüfte, das Holz abgelegt und schnell abtransportiert wird.

Es handelt sich also um eine Seilbahn für Bäume. Dabei hatte sich schon eine Einwohnerin gefreut, erzählte Bürgermeister Joé Nilles, dass Berdorf nun über eine Seilbahn für Touristen verfüge. Eine zweite Seiltrasse bei der Spitzkehre hat es dem Forstamt ermöglicht, rund um die dortige Quellenfassung Bäume zu fällen und so deren baldige Sanierungsarbeiten vorzubereiten.

„Nachhaltige Bewirtschaftung“

Der Seilkranhieb setzt eine sorgfältige und langfristige Planung voraus und ist ein kostenintensives Verfahren. Rund 100 Kubikmeter Holz pro Tasse sollen es schon sein. Die Montage der Trassen ist ebenfalls zeitaufwendig. Aber die Vorteile überwiegen: u.a. Quellenschutz, keine Bodenverdichtung, keine Wegebaumaßnahmen, Boden- und Bestand schonend, unabhängig von Wetterverhältnissen.

Fast neun Monate lang haben das Forstamt Zentrum-Ost, das Forstrevier Berdorf, die Gemeinde Berdorf, das Umweltministerium und die Straßenbauverwaltung gemeinsam an den Vorbereitungen für dieses Projekt gearbeitet. Umweltministerin Carole Dieschbourg sah sich diese Woche die Arbeiten im Schnellert an. „Der Seilkranhieb ermöglicht die nachhaltige Bewirtschaftung von schwer zugänglichen Standorten“, schlussfolgerte sie. Zusätzlich wies sie auf die staatlichen Subsidien für naturschützende Waldarbeiten und die vielseitige Nutzung des Waldes hin. Die Arbeiten sollen Mitte Dezember abgeschlossen sein.

Von Alain Muller

Dann rechnen mer léiwen den prix de revient pro Kubikmeter net...
1. Dezember 2017 - 9.52

18 Arbeiter sind im Einsatz.

Fast neun Monate lang haben das Forstamt Zentrum-Ost, das Forstrevier Berdorf, die Gemeinde Berdorf, das Umweltministerium und die Straßenbauverwaltung gemeinsam an den Vorbereitungen für dieses Projekt gearbeitet.

Dann rechnen mer léiwen den prix de revient pro Kubikmeter net...