Gewerkschaft„Eine Beleidigung“: OGBL äußert sich zu Fedil-Forderungen zu Verlängerung der „effektiven“ Arbeitszeit

Gewerkschaft / „Eine Beleidigung“: OGBL äußert sich zu Fedil-Forderungen zu Verlängerung der „effektiven“ Arbeitszeit
 Symbolfoto: Editpress/Hervé Montaigu

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Die Gewerkschaft OGBL hat sich am Freitag in einer Pressemitteilung zu den Forderungen des Unternehmensverbands Fedil geäußert. Unter anderem ging es in dem Fedil-Forderungskatalog um den Vorschlag, die „effektive“ Arbeitszeit verlängern zu wollen. „Die ‚effektive’ Arbeitszeit erhöhen zu wollen, ist an sich schon eine Beleidigung!“, so der OGBL in dem Schreiben. „Für den OGBL gibt es nur eine Arbeitszeit, nämlich die, während der der Arbeitnehmer dem Arbeitgeber zur Verfügung steht.“

Die Gewerkschaft verurteile diese „faule Abkürzung“, die darin bestehe, „den Arbeitnehmern oder der öffentlichen Hand die Schuld zuzuschieben und dabei die eigenen Versäumnisse völlig auszublenden“. Vielerorts werde derzeit festgestellt, dass das Gegenteil, also eine Verkürzung der Arbeitszeit, klare Vorteile mit sich bringe: „eine Verbesserung des persönlichen Gleichgewichts der Arbeitnehmer und eine Beibehaltung oder sogar Steigerung der Produktivität der Unternehmen“. Der OGBL sehe sich deshalb in seiner Position bestätigt: „Zufriedene Arbeitnehmer, die ihr Privat- und Berufsleben besser miteinander vereinbaren können, sind auch für die Unternehmen von Vorteil.“

Viele Unternehmer seien laut OGBL der Meinung, dass der Fachkräftemangel daher rühre, dass die Menschen „nicht mehr arbeiten wollen“. Mit einem Blick auf die Arbeitslosenzahlen sei das jedoch zu bestreiten, heißt es in der Pressemitteilung. „Die Industrieunternehmen müssen ihre Verantwortung übernehmen und sich die richtigen Fragen stellen: Warum haben sie Schwierigkeiten, Mitarbeiter einzustellen und zu halten? Sind die Berufe in der Industrie noch attraktiv?“ Für den OGBL seien die Antworten „relativ einfach“: bessere Arbeits- und Entlohnungsbedingungen sowie echte Karriereperspektiven müssten angeboten werden, so der Gewerkschaftsbund.


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