Mittwoch5. November 2025

Demaart De Maart

MilitärEin Symbol transatlantischer Kooperation: Verteidigungsministerin Backes weiht neues WSA-Gebäude ein

Militär / Ein Symbol transatlantischer Kooperation: Verteidigungsministerin Backes weiht neues WSA-Gebäude ein
Einweihung (v.l.): Verteidigungsministerin Yuriko Backes, WSA-Direktor Laurent Bodson, Bürgermeisterin Simone Asselborn-Bintz, WSA-Direktor Laurent Bodson Foto: Editpress/Hervé Montaigu

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Seit mehr als 45 Jahren kümmert sich die Warehouses Service Agency (WSA) in Luxemburg um das europäische Material der US-Armee. Nun hat Verteidigungsministerin Backes auf dem Gelände in Sanem ein neues Gebäude eröffnet – und verspricht intensivere Zusammenarbeit.

Rolltore, Metallverkleidung, grün-graue Lackierung. Von außen sieht Gebäude 32 aus wie eine gewöhnliche Lagerhalle. Und von innen auch. Der neueste Bau auf dem Hochsicherheits-Gelände der Warehouses Service Agency (WSA) ist dennoch nicht einfach irgendeine Lagerhalle. Denn hier, am „Uerschterhaff“ unweit der neuen JVA, lagern 85 Prozent des Reservematerials der US Air Force. Das 38 Hektar große Gelände der WSA ist das größte Lager dieser Art in ganz Europa. „Ein sehr wichtiges Symbol für die langjährige Zusammenarbeit zwischen den USA und Luxemburg“, nennt Yuriko Backes Gebäude 32. Die Verteidigungsministerin ist an diesem Dienstag nach Sanem gekommen, um den neuen Bau einzuweihen. Gemeinsam mit Laurent Bodson, Generaldirektor der WSA, der ebenfalls die Bedeutung der transatlantischen Kooperation betont.

Der neueste Bau auf dem Gelände der WSA: Gebäude 32 mit acht neuen Wartungsbuchten
Der neueste Bau auf dem Gelände der WSA: Gebäude 32 mit acht neuen Wartungsbuchten Foto: Editpress/Hervé Montaigu

Seit 1979 lagert dir US-Armee Material in Luxemburg. Zunächst für die Bodentruppen, heute für die Luftstreitkräfte. Die WSA gehört mittlerweile zu 100 Prozent dem luxemburgischen Staat – einst hielten die Arbed, später dann ArcelorMittal 25 Prozent. Die WSA hat einen eigenen Bahnanschluss, 15 feuchtigkeitskontrollierte Lager, ein beheiztes Lager, ein belüftetes Lager für Mineralölprodukte und zahlreiche Reparatur- und Wartungswerkstätten. Doch der Platz reicht nicht mehr. Es muss Raum geschaffen werden. Für mehr Equipment, aber auch für mehr Personal. Die US-Amerikaner finanzieren drei neue Lagerhallen. Gebäude 32 wurde in Gänze vom luxemburgischen Staat finanziert. 

„Europe is stepping up“, sagt Backes in Anwesenheit von US-Militärs und -Botschaftspersonal. Die Verteidigungsministerin setzt die Finanzierung des neuen Gebäudes in direkten Kontext mit Europas wachsenden Verteidigungsinvestitionen und den neuen Zielen der NATO. In naher Zukunft soll noch mehr investiert werden. „Luxemburg will seine Zusammenarbeit mit der WSA ausbauen“, sagt Backes. In den kommenden Jahren soll ein multimodaler Hub für die Wartung und Reparatur der neuen Gefährte des belgisch-luxemburgischen Bataillons entstehen. Bauherr werde die WSA sein, verkündet Backes.

Geboren aus der Stahlkrise

260 Beschäftige arbeiten aktuell am Standort Sanem. Zu Spitzenzeiten in den Achtzigerjahren waren es um die 800. Hauptkunde des Unternehmens ist die US Air Force, die WSA arbeitet aber auch mit der luxemburgischen Armee und dem Justizministerium zusammen. Das Eingangstor zum Gelände ist mit Straßensperren gesichert, das Unternehmen hat einen eignen Sicherheitsdienst. „Die Vertraulichkeit sensibler Informationen ist unser wichtigster komparativer Vorteil, der für das Vertrauensverhältnis zu unseren Kunden unerlässlich ist“, schreibt die WSA auf ihrer Webseite.

Waffen oder Munition dürfen in Sanem nicht gelagert werden. Das schließt ein Abkommen aus dem Jahr 1978 zwischen Luxemburg und den USA aus. Auf dem Gelände werden vorwiegend Transportfahrzeuge, Werkzeuge, Generatoren, Bagger und Baumaschinen sowie Rettungs- und Feuerwehrfahrzeuge gelagert und gewartet – in Zusammenarbeit mit der US-Armeebasis in Ramstein bei Kaiserslautern.

In Sanem werden auch Fahrzeuge gewartet, mit denen die US-Armee Bomben hebt, um ihre Kampfjets zu beladen
In Sanem werden auch Fahrzeuge gewartet, mit denen die US-Armee Bomben hebt, um ihre Kampfjets zu beladen Foto: Editpress/Hervé Montaigu

Die Gründung der WSA hängt eng mit der Stahlkrise Mitte der 1970er-Jahre zusammen. Während die Industrie im Land litt, meldeten Ende der Siebziger die US-amerikanischen Streitkräfte einen Bedarf für Lagerfläche für ihr Material in Europa an. Luxemburg witterte seine Chance und erkannte das wirtschaftliche Potenzial. 1979 wurde die WSA gegründet, neue Arbeitsplätze wurden geschaffen – für Kfz-Mechaniker, Schlosser, Elektriker und Lageristen.

Mit dem Ende des Kalten Krieges und dem Zerfall des Warschauer Paktes änderte sich die Situation. Die US-Armee reduzierte die Zahl ihrer Soldaten in Europa drastisch. Weniger Soldaten bedeutete auch weniger Material – und damit weniger Arbeit für die WSA. Wurde bis 1994 nur Material der US-amerikanischen Bodentruppen gelagert und gewartet, zog 1994 die US Air Force ein. Trotz des neuen Kunden wurde im Jahr 2006 die Anlage in Bettemburg/Düdelingen geschlossen und die gesamte Logistik an den Standort Sanem verlagert. Auf dem ehemaligen WSA-Gelände errichtete die CFL ihren Cargo-Bahnhof Eurohub-Süd.

Nachdem die Ministerin das Band an der Eingangstür zu Gebäude 32 zerschnitten hat, führt Generaldirektor Bodson seine Gäste in die neue Halle im Erdgeschoss. Insgesamt sind acht neue Wartungsbuchten entstanden. Der Werkstattmeister, der hier ein Team von 14 Personen leitet, erklärt, an welchen Materialien in dieser Halle gearbeitet wird: „Alles, was die Air Force auf dem Flugfeld braucht, um eine Maschine in die Luft zu bekommen.“ Vom Tankschlauch bis zum Bombenlift, eine Art übermächtiger Gabelstabler, der Bomben von bis zu anderthalb Tonnen Gewicht in einen Kampfjet heben kann.

In den Etagen eins und zwei von Gebäude 32 befinden sich Büroräume, eine Küche mit einer Wand aus Mikrowellen, ein Fitnessraum sowie Umkleiden für Männer – und für Frauen. „Wir haben Platz für zehn Frauen“, sagt Bodson an Backes gewandt. „So viele arbeiten aber in der Wartung aktuell gar nicht. Wir haben also noch Platz, um Frauen einzustellen.“ Backes lacht. Als Verteidigungsministerin. Und als Gleichstellungsministerin.

260 Mitarbeiter zählt die WSA an ihrem Sitz in Sanem insgesamt – Frauen sind in der Minderheit
260 Mitarbeiter zählt die WSA an ihrem Sitz in Sanem insgesamt – Frauen sind in der Minderheit Foto: Editpress/Hervé Montaigu
CG
23. Juli 2025 - 19.59

Fir dat Geld hätt ee vill an eis marod Infrastruktur (Eisebunn fiert guer nëtt oder ze spéit, Post keen 112 oder 113 ze erreechen den 23.07.25) kënnen investéieren wat vir d'Awunner vu Lëtzebuerg méi Wert huet wéi d'Militär.

Reinertz Barriera Manfred
23. Juli 2025 - 8.54

Im Falle eines Falles wissen unsere russischen Freunde jetzt genau wo sie ihre Bomben (nuklear oder konventionell) hin schmeissen müssen.....