„Wir waren alle so aufgeregt und haben lange auf diesen Tag gewartet und hingearbeitet“, erklärte eine strahlende Mandy Geniets kurz nach dem Ende der Partie. „Wir wussten, dass wir nichts zu verlieren hatten. Doch dass wir am Ende wirklich gewinnen würden, damit hat überhaupt niemand gerechnet.“
Das Motto bei den T71-Damen hieß kämpfen und alles geben, und das taten sie von der ersten Sekunde an: „Mit dieser Einstellung ist alles möglich und das hat man am Ende auch gesehen“, freute sich die Düdelingerin weiter. Dass man es mit einem Profiteam zu tun hatte, das schien das Team aus der „Forge du Sud“ kaum zu beeindrucken, vom Start weg war der T71 in der Partie drin, hatte keine Berührungsängste: „Wir sind von ihrer Größe und ihrer physischen Spielweise schon überrascht worden, doch wir sagten uns: Wir sind klein, wir sind schnell und das können wir ausnutzen.“ Und diesen Vorteil spielten Geniets und Co. dann auch konsequent aus. Am Ende war es dann schon überraschend, wie routiniert der T71 seinen Vorsprung gegen Namur verwaltete. Für Mandy Geniets gibt es dafür einen Hauptgrund: „Wir sind unberechenbar. Shae hat super angefangen, Cathrine hat dann da weitergemacht. Niemand kann sich wirklich auf uns einstellen und das ist auch das, was unsere Mannschaft ausmacht.“
Ein harmonierendes Kollektiv
Shae Winton ihrerseits, die mit 25 Punkten zur Topscorerin der Partie avancierte und mit ihren 31 Jahren ihre komplette Erfahrung ausspielte und zum richtigen Moment stets da war, fiel nach der Partie derweil ihrer ehemaligen Teamkollegin Jessica Lindström in die Arme. Die Ex-Düdelingerin, die in Belgien bei Castors Braine spielt, war zu Besuch bei der Partie und erlebte eine Shae in Bestform. „Ich habe die Möglichkeit gesehen und die Würfe einfach genommen“, blickt die US-Amerikanerin auf ihren starken Start in die Partie zurück, als sie für die ersten acht T71-Punkte verantwortlich war. „Dass sie erfolgreich waren, war natürlich super für die Mannschaft.“
Auch für Winton ist das hervorragend harmonierende Kollektiv einer der Hauptfaktoren für den Erfolg: „Die Mädchen sind der Wahnsinn, von ihnen spielt niemand egoistisch. Jede kann für die Entscheidung sorgen, jede gibt der anderen Energie. Es macht einfach Spaß.“ Besonders lobende Worte hatte die Profi-Spielerin denn auch für ihre Teamkollegin Ehis Etute, die mit gerade erst 17 Jahren eine beeindruckende EuroCup-Premiere ablieferte: „Um ehrlich zu sein, fehlen mir die Worte, wenn ich Ehis beschreiben muss. Sie hat ein Selbstvertrauen, egal, auf wen sie trifft, sie geht einfach durch. Das ist Wahnsinn. Ich bin 31 alt und ich kann mich nicht erinnern, in meiner Karriere jemanden wie sie getroffen zu haben.“
Vorfreude aufs Heimspiel
Beide Spielerinnen freuen sich nun noch mehr auf das erste Heimspiel am kommenden Donnerstag, wenn Düdelingen vor heimischem Publikum auf Fribourg trifft. „Es war so cool, dass so viele Fans mit nach Namur gereist sind, das hat uns noch mal zusätzlich gepusht. Das erste Heimspiel ist natürlich noch einmal etwas Besonderes, darauf blicken wir jetzt mit großer Freude“, meint Mandy Geniets. „Es hat uns so viel Selbstvertrauen gegeben, dass so viele Düdelinger Fans da waren, um uns, das Damenteam, zu unterstützen. Es war wie ein Finalspiel in Luxemburg, das sind wir nicht gewohnt. Da hatten wir nichts zu verlieren“, ergänzt Shae Winton.
Und auch Kim Brück, die als Back-up auf der Bank saß, freute sich, dass sie mit 35 Jahren noch einmal so etwas erleben durfte: „Ich habe mit dem Nationalteam Gold bei den JPEE gewonnen, nun dieser Sieg, das ist unglaublich.“ (J.Z.)
De Maart
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