Sonntag26. Oktober 2025

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PowerliftingEin neuer Vizeweltmeister aus Luxemburg: Mark Notschaele holt Silber bei der Masters-WM

Powerlifting / Ein neuer Vizeweltmeister aus Luxemburg: Mark Notschaele holt Silber bei der Masters-WM
Notschaele holt Platz zwei. Links zu sehen ist – ebenfalls aus Luxemburg – IPF-Präsident Gaston Parage. Foto: privat

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Luxemburg kann sich über einen neuen Podiumsplatz bei einer Powerlifting-Weltmeisterschaft freuen. In St. John’s, Kanada, hat Mark Notschaele bei den 50- bis 59-Jährigen (Masters II) unter 120 kg Körpergewicht Silber geholt. Bei den World Classic & Equipped Masters Championships gab es einen wahren Medaillenregen für den ehrgeizigen Athleten.

Sorgte unter anderem in der Kniebeuge für Furore: Mark Notschaele
Sorgte unter anderem in der Kniebeuge für Furore: Mark Notschaele Foto: privat

Den Anfang machte Notschaele mit für ihn leicht zu meisternden 230 kg im Squat. Da dieser erste Versuch problemlos gelang, steigerte er sich zuerst auf 240 und dann auf 250 kg. Dafür gab es weißes Licht – und einen neuen nationalen Masters-II-Rekord.

Auch der erste und zweite Versuch im Bankdrücken gelangen. Bei den 165 kg war allerdings Schluss, sodass hier der nächste Höchstwert – 160 kg, die sehr gut gemeistert wurden – in die Tabelle eingetragen wurde.

Im Deadlift startete der Athlet recht mühelos mit 240 kg. Anschließend traute er sich an die 255 heran, was auch ein neuer Luxemburger Masters-II-Rekord gewesen wäre. In letzter Sekunde fiel ihm jedoch die Hantel aus der Hand. Auch ein zweiter Versuch mit diesem Gewicht sollte an diesem Tag nicht klappen.

Zusammen ergibt dies ein Total von 650 kg und einen Vizemeistertitel. Des Weiteren erhielt der Sportler jeweils eine Silbermedaille in der Kniebeuge und im Bankdrücken sowie Bronze im Kreuzheben.

„Training ist eine Therapie“

Gesamtsieger in dieser Kategorie wurde der Kanadier Scott Robertson mit 320 im Squat, 217,5 im Benchpress und 270 im Deadlift.

Ob Athleten oder Fans, die Powerlifting-Welt blickt immer wieder mit Spannung auf die Masters-Meisterschaften, denn die dort antretenden Sportler gelten als große Vorbilder. Es gehen nur Athleten über 40 Jahren an den Start. Ab diesem Alter beginnen die Masters I. Masters III sind 60- bis 69-Jährige, während es in der Kategorie Masters III ab 70 Jahren keine Grenze nach oben gibt. Es sind schon Powerlifter in den Wettkampf gestartet, die über 90 Jahre alt waren. Auch in den sozialen Medien gibt es nichts als Lob für die Athleten: Sie alle werden als Gewinner betrachtet. Die diesjährigen World Classic & Equipped Masters Powerlifting Championships finden noch bis zum 15. Oktober statt.

Steiniger Weg mit Belohnung

Die Bilanz der Masters-WM im kanadischen St. John (Neufundland) hätte für den einzigen luxemburgischen Starter nicht besser ausfallen können. In der Klasse bis 120 kg konnte Mark Notschaele (Silverbacks) in allen drei Disziplinen eine Medaille gewinnen und im Total war ihm der Vizeweltmeistertitel sicher. Die 42-jährige Hanteltrainingserfahrung und der eiserne Wille des 59-Jährigen konnten somit ihre Früchte tragen.

Der sympathische und ehrgeizige Kraftsportler hatte zwar eine steinige Vorbereitung auf die WM: Zuerst hatte er das Coronavirus erwischt und dann starb seine Mutter. Doch wie meint der Athlet selbst: „Training ist eine Therapie und die heilt manche Wunde.“ Dass er überhaupt so weit in dieser Sportart kommen konnte, verdankt der Athlet der PWFL, dem luxemburgischen Verband für Powerlifter und Gewichtheber, wo die Silverbacks aus Koerich vergangene Saison aufgenommen wurden und bis jetzt für einen enormen Aufschwung gesorgt haben, sei es bei Einzelmeisterschaften oder Pokalwettkämpfen, wo sie die Hammer herausfordern und stets Rekorde auf der Tagesordnung stehen.

Für diese WM hatte der langjährige Sportler in Zusammenarbeit mit Nationaltrainer Alain Hammang einen genauen Fahrplan aufgestellt, der kanadische Lokalmatador Scott Robertson war allerdings eine Klasse für sich und unerreichbar im Wettbewerb. Das ausgezeichnete Ergebnis war dank der großen internationalen Erfahrung von Hammang überhaupt möglich.

Wer Mark Notschaele kennt, weiß, dass er sich nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen wird. Die nächsten Ziele sind gesteckt: der Benelux-Team-Wettkampf im Dezember in Hamm und dann die Masters-EM in Budapest. Flott, wenn der Trainer selbst die Richtung angibt und ein gutes Beispiel für die Athleten ist.

Auch in Sachen Nachwuchs beim Verband gibt es keinerlei Gründe, dass einem bange wird, denn hier warten junge Athleten wie Philippe Parage, um in die Fußstapfen der Legenden wie einst Anibal Coimbra zu treten. Bei den Damen hat es auch ein Aufbäumen gegeben: Hier stehen etliche hoffnungsvolle Athletinnen in den Startblöcken, um sich international zu bewähren. (GB)

Kurzbiografie

Mark Notschaele, 1963 geboren, hat 1981 mit dem Kraftsport begonnen. Er hat Sportpsychologie an der Universität Nijmegen studiert und hält Kurse an der Lunex-Universität. Neben dem Powerlifting ist er ebenfalls im Strongman aktiv. Er hat das „ATC Sports“ in Koerich gegründet und bildet dort als Trainer zahlreiche Kraftsportler aus. Zusätzlich zu seiner Position als Powerlifting-Trainer besitzt er auch ein Trainer-Zertifikat im Gewichtheben und hat in der Vergangenheit als Athlet an Marathons, Motorbike-Rallies, Fußball- und Bodybuilding-Wettkämpfen teilgenommen.