Ein Hauch von Mexiko: Coyote Cafe in Luxemburg feiert 20 Jahre

Ein Hauch von Mexiko: Coyote Cafe in Luxemburg feiert 20 Jahre

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Seit 20 Jahren ist das Coyote Cafe nun bereits in Luxemburg: 17 davon auf Kirchberg und seit 2016 in Belval. Mit fortschreitender Entwicklung des neuen Viertels zwischen Beles und Esch rückt das Café immer mehr in den Mittelpunkt des Geschehens.

Von unserem Korrespondenten Marco Goetz

An irgendeinem Feierabend vor über 20 Jahren im Café Marx (heute Soho) in Luxemburg-Hollerich beginnt die eigentliche Geschichte des Coyote Cafe im Großherzogtum. Zwei Männer sitzen am Tresen und träumen von einer eigenen Bar.

Einer der beiden ist Paul Meyer, damals noch Angestellter einer großen Bank. Zu seinen Bekannten zählen die Betreiber eines Coyote Cafe, der zur gleichnamigen 1995 in Deutschland gegründeten Franchisekette gehört. Diese Bekanntschaft ermöglicht die Verwirklichung des Traums. Paul übernimmt die Franchise und eröffnet am 12. Mai 1999 das erste Coyote Cafe Luxemburgs im Kinokomplex Utopolis auf Kirchberg.

Riesiger Tresen

Doch 2015 ist Schluss. Kinepolis kauft die Utopolis-Kinogruppe. Im Dezember desselben Jahres muss das Coyote Cafe seine Türen schließen. Bis heute weiß Paul nicht wirklich genau warum. Unterkriegen lässt er sich damals nicht. Als klar wird, dass er Kirchberg verlassen muss, sieht er sich nach einem anderen Ort um.

Im Süden des Landes, in Belval, auf dem früheren Industriegelände, wird er fündig: Rund 500 Meter vom Bahnhof entfernt, in der Avenue du Swing. Die Planer des neuen Viertels haben an dieser Stelle ein Café mit großer Terrasse vorgesehen. Mehr als nackte Wände sieht Paul bei seinem ersten Besuch allerdings nicht. Doch in seinem Gepäck hat er jede Menge Ideen und einige Erinnerungsstücke aus dem alten Coyote Cafe. Am 12. Mai 2016 ist Eröffnung – auf den Tag genau 17 Jahre nach dem Debüt in Kirchberg. Auf 400 Quadratmetern ist ein typisches Coyote Cafe entstanden.

Zwei mannshohe Kriegerskulpturen aus Thailand bewachen den Haupteingang. Im Innern ist es geräumig und hell. Holz und warme Erdtöne dominieren. Der Übergang zwischen Lounge- und Essbereich ist fließend. Und mittendrin steht einer der wohl längsten Tresen des Landes. Es gibt eine Bühne, wo Konzerte veranstaltet werden können, und einen riesigen Flachbildschirm. Auf den zweiten Blick fallen einem die vielen Deko-Objekte auf, zum Beispiel die Smiths Watches und die Meerjungfrau, die bereits in Kirchberg ihren Platz hatten, genau wie der Flugzeugpropeller, der heute im Toilettenbereich an der Decke hängt.

Die Mischung macht’s

Dazu gesellen sich beispielsweise die großen Leuchter aus dem Coyote Cafe in Hamburg oder die mexikanischen Gesichtsmasken, die Paul in einem Antiquitätengeschäft im südfranzösischen Barcelonnette gefunden hat. Alles in allem eine bunte, aber kohärente Mischung, die ankommt, auch, aber nicht ausschließlich, bei den Studenten der Uni und den Bewohnern des Viertels.

Besonders Biertrinker kommen im Coyote Cafe voll auf ihre Kosten. Da Paul nicht von einer Brauerei abhängig ist, darf er sein Angebot an Bier so gestalten, wie es ihm gefällt. Auf der Speisekarte finden sich typische Tex-Mex-Gerichte, Burger und Salate. Einen Ruhetag gibt es nicht. Unterstützung bekommt Paul übrigens seit geraumer Zeit von Marc Flohr – dem zweiten Mann damals im Café Marx.

Was bringt die Zukunft? Ein Blick in die direkte Umgebung zeigt, wo’s langgeht. Überall wird gebaut, besonders auch am Square Mile, der nur wenige Schritte vom Coyote entfernt liegt. Mit jeder neuen Wohnung und jedem neuen Büro oder Geschäft wächst die Zahl der potenziellen Kunden und rückt das Café näher an den Mittelpunkt des Lebens auf Belval heran – genauso wie es früher auch auf Kirchberg gewesen ist.