Cédric betreibt eine erfolgreiche Frittenbude mit Café in Saeul. Die geplante EU-Pommes-Verordnung hält er für „Unsinn“. Die soll die Entstehung von Acrylamid beim Frittieren verhindern (siehe Infobox). Seine Pommes sind knusprig, ohne verbrannt zu sein. Und sie sind hausgemacht.
Auch braucht er keinen Timer, um die richtige Garzeit zu erreichen. „Solche Apparate kosten viel Geld. Viele kleine Restaurantbetreiber können sich solche Geräte nicht leisten. Die Gesundheit ist zwar wichtig, aber die neue Regelung macht in meinen Augen eher die kleinen Betriebe kaputt, als dass sie die Gesundheit fördert“, so der Imbissbuden-Betreiber zum Tageblatt. Viele Küchenchefs vermuten auch, dass die EU-Direktive eher den großen Fastfood-Ketten in die Karten spielt.
„Pommes müssen knusprig sein“
„Pommes müssen knusprig sein, sonst sind es keine“, ärgert sich Manuel, der eine kleine Frittenbude an der belgisch-luxemburgischen Grenze betreibt. Er erinnert daran, dass jetzt schon die Temperatur beim Frittieren durch spezielle Regler und Begrenzer kontrolliert werden könne und sieht deshalb nicht den Nutzen einer EU-Regelung.
Neue EU-Regel
Krebserzeugendes Acrylamid entsteht beim Rösten, Backen, Braten oder Frittieren. Die neuen Regeln richten sich in erster Linie an professionelle Lebensmittelher-
steller und -verarbeiter. So wird zum Beispiel vorgegeben, Kartoffelsorten mit wenig Stärke zu verwenden und Pommes vor dem Frittieren einzuweichen oder zu blanchieren.
Die Mitarbeiterin eines Restaurants aus dem Norden des Landes ist ebenfalls verärgert: „Wir haben bereits genug Regeln. Jeder Koch ist für die Hygiene und die Zubereitung der Waren zuständig. Macht er das seriös, sind die Fritten schön kross und nicht verbrannt.“
Alain aus der „Friterie du centre chez Alain“ im belgischen Grenzort Athus hat bislang noch nichts von dieser neuen EU-Richtlinie gehört. „Bei uns werden die Pommes zweimal frittiert. Sie werden roh einmal für mehrere Minuten bei 140 Grad angebraten, dann noch ein zweites Mal in bis zu 180 Grad heißes Fett getunkt, damit die Pommes richtig knusprig werden. Unsere Kunden mögen das am liebsten“, erklärte Alain dem Tageblatt. „Ändern werden wir diesen Vorgang nicht, nur weil das auf EU-Ebene beschlossen wurde. Der Einzige, der das entscheiden kann, ist die ‚Agence fédérale pour la sécurité de la chaîne alimentaire‘, die in Belgien für Lebensmittel in Restaurants zuständig ist“, so Alain abschließend.
François Koepp ist Direktor vom Gastronomieverband Horesca in Luxemburg. Das Tageblatt hat mit ihm über die neue EU-Richtlinie gesprochen.

Horesca-Direktor François Koepp
Die EU will die Garzeit der Pommes strenger regeln. Was ist Ihre Meinung dazu?
Das ist absoluter Blödsinn. Da wird wieder etwas von oben angeordnet, ohne zu überlegen und ohne mit den Leuten auf dem „Terrain“ zusammenzuarbeiten. Wie soll diese Regelung denn kontrolliert werden? 80 Prozent der Pommes werden nämlich zu Hause zubereitet. Da werden wieder die Betriebe damit schikaniert, ohne Resultat. Wie sieht es denn mit den Pizzen, dem Brot usw. aus? Das kann ja dann auch nicht mehr knusprig gebacken werden. In meinen Augen ist dies eine weitere Arbeitsbeschaffungsmaßnahme der EU und nichts anderes.
Gesundheit und Hygiene sind aber wichtig im Ernährungsbereich …
Ja, aber es wird übers Ziel hinausgeschossen. Zum Beispiel die geplante Einführung einer Hygiene-Ampel hierzulande: Es handelt sich lediglich um eine Momentaufnahme, die keinen Aussagewert über die tatsächliche Situation des Betriebes hat. So wird die Qualität der benutzten Ware zum Beispiel nicht unter die Lupe genommen. Sauberkeit, Hygiene, die Bedienung, die Organisation in der Küche und die Qualität der Produkte sollen untersucht werden.
Ist die Lebensmittelsicherheit in Luxemburg gewährleistet?
Ja. Insgesamt respektieren die Betriebe hierzulande die Regeln. Es gibt keine Skandale. Restaurants, die unhygienisch sind oder schlecht kochen, überleben nicht lang. Regeln sollten aber einen konkreten Nutzen haben und kontrollierbar sein. Das ist bei den Direktiven der EU aber meistens nicht der Fall.
rh/AH
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De Maart
D'Gesondheet vun de Leit ass eng reng perseinlech Kompetenz! Duerch esou Commentaire wi aeren kommen dei Breisseler Abstellgleispolitiker jo just op esou Ideen, wei d'Fritten ze reglementeieren. Wann een esou eng Mentaliteit op d'Spetzt dreift, kennt nach iergend en Heini op d'Idee virzeschreiwen mat weienger Hand sde muss den Henner ofbotze, fir keng Bakterien ze iwerdroen. Ech hunn zur Femmverbuetszait virausgesot, datt et aus Gesondheetsgrenn geschwenn giff verbuede gi Fritten ze iessen. Elo si mer bal esouwait!
D'EU Kommission soll sech dach do eraus halen....geeht et da nach man Geecht...hun dei soss keng aaner Surgen... d'Gesondet vun de Leit ass eng national Kompetenz...basta...
loose mer d'Fritten einfach verbidden!!!!Wat sin dei Eu-Fotelsfuerzerten awer Delpessen.An dofir nach eng deck Paie kre'en.EU as eng farce.
si l'union europeene veut detruire la culture de frites belge, il est tos qu'on se debarasse de k'union europeene. ein solche EU brauchen mir nicht.
wans de nach 1 Liter Beier dobei drenks, da kans de gut schloofen.
D'Auteurs'en vun där Bautzegkét missten Hausverbuet an der rue des bouchers zu Bréissel kréien. Da géifen se sech schnell enges aaneren bedenken.
5 Kilo Gromperen fir 4 Mann? Wei packt Dir dei? Do kennt secher en de Bauch reiwen dorno.
Und wie ist es mit "Chips" ?
Die riechen richtig stark nach Acrylamid!
Deshalb tut man Paprika hinzu.
Wenn's hoch kommt esse ich pro Jahr ein Dutzend Portionen Fritten ausserhalb des Hauses.
Glyphosat, Insektizide, halb kaputte AKW's u.s.w. machen mir mehr Angst. Und wen kümmerts? Niemanden!
Aber es ist immer einfacher die kleinen Probleme aufzubauschen in der Hoffnung, dass das tumbe Volk die grossen vergisst.
wer intelligent ist sitzt nicht in Brüssel da kommen doch nur die ausrangierten Politiker hin die in ihren Heinmatländern nichts mehr zu sagen haben aber nicht vorzeitig in Rente geschickt werden sondern nur noch dazu gebraucht werden um die Sitzplätze des EU Parlaments warm zu halten und auf Steuerzahlers Kosten dort ihr Gnadenbrot bekommen.
Die sind doch alle reif für die Insel.
Brüsseler Intelligenz-Bestien-Unfug in höchster Vollendung!
Schluss mat dem krupsech gebaakene Fou'erfösch, mat krupsech gebaake Fritten?
Wer's glaubt wird selig. Daat soen och Minister a Burgermeeschter dëst Joer op der Fou'er. Go and see!
@Herman Jean-Pierre. A méi wie een deen daat brennend Dëppen wollt eraus op d'Terrasse bréngen huet geléiert Samba ze danzen, esouguer ouni Musék. Mee daat war deene Sesselfurzer egal.
@ Rosch, richtig so...wenn ich Fritten zu Hause mache, werden zuerst mal 5kg Kartoffeln für 4 Mann geschält, dann 2 mal blanchiert, 1 ins Fett für fertig machen. vor allem mit selbstgemachter Jägersauce, da verzichtet man auf Fleisch. Ps: keine gefrorene Fritten benutzen...
@Herman Jean-Pierre. Daat mam Dëppen ouni Thermostat um Gaz war zwar brandgeféierlech a méi wéi eng Kichen as do flambéiert gin ! Mee dovun as nët geschwaat gin !
58 Joer aal ann wees nett eweie lang dovuner ech gudd knuspreg Fritten iessen ann freier sinn se nach ann emgem Deppen um Gaz ounie Thermostat gemeet ginn.Ann ech yinn nach emmer gesond.
Do kann ech dem Haer Koepp emol eng Kéier Recht gin, déi doten Zort vun EU-Regelung ass absolute Blödsinn. Dat ass eng vun deene, déi de Bierger den Dégoût an d'EU andreiwt. Et gi bei weitem méi relevant Felder, wou se kéinten aktiv gin.
Da gi Fritten nach jhust doheem giess. Esou wéi ech se gären hätt ! Die Bradeler do stiirwen souwiesou och, ob se Fritten iessen oder nët ! An déi die fëmme stiirwen, an déi die nët fëmmen stiirwen och. Also: Waat soll deen Unfuch ???
Esou lang d'Tageblatt an hieren Artikelen zB "muss" schreiwen ".....89 Prozent der Luxemburger fühlen sich als Bürger der EU...."
sinn jo dann 89% d'Accord mat mëllen, matschegen Fritten.
2018 daerf een eppes dorunner änneren !
Vir sou e Scheiss kassieeren dei Peien vun bis zu 20000 Euro, wou si mer hikomm
Fritten iessen, muss och Spaass maachen! Aus Traditioun mat dee Fangeren giess! Gesondheet!
Hun dei Deppen soss neicht Gescheites ze din? Absurditeit op't Spëtzt gedriwwen.