Mittwoch29. Oktober 2025

Demaart De Maart

Luxemburg„Éimaischen“ 2023: Zwitschern und Trällern in allen Gassen

Luxemburg / „Éimaischen“ 2023: Zwitschern und Trällern in allen Gassen
Ob als Souvenir, Deko oder Sammlerstück: Die „Péckvillercher“ gibt es in allen Farben und Formen Fotos: Editpress/André Feller

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Wenn am hauptstädtischen „Fëschmaart“ Vögel in allen Straßen zwitschern, kann das nur eins bedeuten: Es ist Ostermontag, Zeit für die traditionelle „Éimaischen“. Am Montag fanden mehr als 10.000 Besucher den Weg zur 194. Ausgabe des Volksfestes.

Die bislang älteste bekannte schriftliche Quelle zum Markt mit Keramikgegenständen datiert vom 3. April 1827. Es war dies eine Anfrage der „Aulebäcker“, den Markt auf den „Fëschmaart“ zu verlegen. Vermutlich ist die „Éimaischen“ viel älter, in Nospelt selbst geht die „Aulebäckerei“ zurück auf 1458.

Die alte Tradition wurde jedenfalls am Ostermontag wieder in den Straßen rund um den
Fischmarkt gefeiert. In aller Früh machten sich die ersten Besucher auf den Weg nach den begehrten „Péckvillercher“. An allen Ständen hörte man die Keramikpfeifen trillern und pfeifen, in hellen und dunklen Tönen. Minutiös begutachteten die Besucher die begehrten „Péckvillercher“, wobei sie auch den Klang vor dem Kauf ausprobierten.

In aller Früh machten sich die Besucher auf den Weg zum Fischmarkt
In aller Früh machten sich die Besucher auf den Weg zum Fischmarkt Foto: Editpress/André Feller

Tradition für Sammler

Für unzählige Besucher ist die „Éimaischen“ eine Tradition, die mit einer Sammelleidenschaft
verbunden ist. Etliche Bürger sammeln seit Jahrzehnten die jeweiligen aktuellen Jahresausgaben und
Neuheiten, sei es, um sie in Vitrinen auszustellen, oder um sie als Deko im ganzen
Haus zu verteilen.

Die „Péckvillercher“ in der Hauptstadt werden teilweise von lokalen und regionalen Künstlern und Töpfern hergestellt. Doch auch aus dem Ausland tauchen immer mehr pfeifende Keramikvögel auf – eine Art Vogelwanderung demnach. Heute findet man zusätzlich eine Vielfalt an unterschiedlichen Ton- und Keramikprodukten. Neben „Péckvillercher“ sind dies Hühner, Frösche, Eulen, Hasen, Gebrauchsgegenstände wie Gefäße, Teller und Vasen …

Ein Künstler, der anonym bleiben wollte, bedauerte dem Tageblatt gegenüber, dass immer mehr Massenware aus der Ferne den Weg zur „Éimaischen“ finde. Diese habe nichts mehr mit Handwerkskunst zu tun, sondern diene nur noch rein lukrativen Zwecken, so der Töpfer.

Dank der guten Wetterlage war der Handwerkermarkt außergewöhnlich gut besucht. Und dementsprechend brummte das Geschäft ganz ordentlich. So hatte beispielsweise die Töpferin Michelle Weydert ihre Keramikvögel binnen kürzester Zeit verkauft, wie uns die Künstlerin erzählte.