„De Feierwon dén as bereet – E päift durch d’Loft a fort e geet“, schrieb Michel Lentz einst. In Steinsel gab es gleich mehrere Tausend Züge, Eisenbahnwaggons und Bauteile zu bewundern und zu erwerben. Besonders Sammler kämen auf ihre Kosten, denn hier werde man immer fündig, meinte ein Besucher.
Bei diesem Hobby, zumindest unter den eingefleischten Modelleisenbahnern, geht es nicht darum, ein Starterset auspacken und aufzubauen. Sie bauen beispielsweise das Ösling mit Gebirgsmassiven, vollständige Dörfer, Wälder mit unzähligen Bäumen, lange Tunnels, kilometerlange Gleisanlagen oder Großstadtbahnhöfe nach. Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Züge, Gleise, Schotter und Gebäude gehören auf jeden Fall dazu, genauso wie die Miniaturfiguren, die nur wenige Zentimeter groß sind.
Marc und Roger gehören zu jenen Modellbahnern, die diese Figuren selbst gestalten, wie sie dem Tageblatt erklärten. Die Figuren stammen aus dem 3D-Drucker und werden von unterschiedlichen Firmen angeboten. Einmal die Woche treffen sich die beiden Männer. Mit höchster Präzision werden die Figuren in ihrem ursprünglichen Zustand zuerst entgratet, dann gereinigt, grundiert und schlussendlich mit Farbe und einem sehr feinen Pinsel bemalt. Wie viele Figuren das Duo bereits in seiner bisherigen Karriere gestaltet hat, wissen die beiden nicht. „Unzählige“, konnte Roger nur sagen.
Die beiden Modelleisenbahn-Aficionados stellen ebenfalls Miniatur-Eisenbahnwagen her. Lediglich das Fahrgestell erwerben sie im Handel, der restliche Aufbau erfolgt in Eigenregie. Für die Modelle Marke Eigenbau werden kleine Bauteile eingesetzt.
Teure Raritäten
Fast alle 60 Händler hatten gewisse exklusive Exemplare auf Lager. So bot ein Aussteller aus Deutschland eine Elektrolokomotive der Serie Be 6/8 II. Krokodil/Epoche IV an. Diese wechselte den Besitzer für 400 Euro. Diese Lokomotive, als Rangier Krokodil bezeichnet, ist eine Seltenheit. Sie wurde in Kleinstauflage ausschließlich für Insider-Mitglieder von Märklin gefertigt.

Eine weitere Rarität war bei einem belgischen Händler zu finden. Der Mann ist Zugbegleiter bei der SNCB und widmet sich seit Beginn seiner Karriere dem Hobby Modelleisenbahn. In seinem Bestand fand man einen Nachtzug der „Compagnie internationale des wagons-lits et des grands express européens“. Ganz in Weiß lackiert, waren diese Schlafwagen für die ägyptische Eisenbahn bestimmt. Das zum Verkauf stehende Modell mit den drei Waggons vom Typ S1 kam ab 1928 zum Einsatz. Die Gesellschaft, das älteste Unternehmen Europas für den Betrieb von Schlaf- und Speisewagen sowie Luxuszügen, wurde 1872 gegründet. Das angebotene Modell stammt nicht von großen Produzenten wie Märklin oder Fleischmann, sondern vom belgischen Hersteller LS Models Exclusive.
Sehr gefragt unter den Sammlern sind bei solchen Veranstaltungen Sonderserien und Ausgaben von Modellbahnvereinen. Diese werden entsprechend hoch im Preis gehandelt, wie das Tageblatt vor Ort erfuhr. Mit Spannung warten die Fans der luxemburgischen Eisenbahnen auf Neuheiten aus dem Hause Märklin. Genauer handelt es sich dabei um ein Erzwagen-Set der Arbed. Die Auslieferung sei derzeit jedoch verzögert, wie uns ein enttäuschter Händler mitteilte.
De Maart








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