ItalienDutzende Erdbeben in Region Neapel

Italien / Dutzende Erdbeben in Region Neapel
Italien, Neapel: Menschen stehen auf der Straße in Angst nach dem Erdbeben. Das Gebiet rund um die süditalienische Großstadt Neapel ist am Montagabend von einem Erdbeben erschüttert worden. Das Nationale Institut für Geophysik und Vulkanologie (INGV) gab die Stärke mit 4,4 an und verortete das Epizentrum in den Phlegräischen Feldern.  Foto: Alessandro Garofalo/LaPresse via ZUMA Press/dpa

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Die Region rund um die italienische Großstadt Neapel ist von den heftigsten Erbeben seit 40 Jahren erschüttert worden. Zwischen Montagabend und dem frühen Dienstagmorgen wurden in den sogenannten Phlegräischen Felder, einer riesigen aktiven Vulkanregion westlich des Vesuvs, etwa 150 Erdstöße gemessen, wie das Nationale Institut für Geophysik und Vulkanologie (INGV) mitteilte. Größere Schäden wurden nach Angaben der Behörden zunächst nicht gemeldet, allerdings seien die Bewohner der betroffenen Gebiete in Panik geraten.

Ein Beben der Stärke 4,4 wurde laut INGV am Montagabend in einer Tiefe von 2,5 Kilometern registriert. Davor habe es bereits Erdbeben der Stärke 3,5 gegeben, dem Dutzende von Nachbeben gefolgt seien. Laut Mauro Di Vito vom INGV handelte es sich dabei um die heftigsten Erdstöße seit 40 Jahren. Das Institut teilte mit, dass es zu weiteren Beben einer ähnlichen Stärke kommen könne.

Rettungsdienste in der Region meldeten Risse an Gebäuden und herabgefallene Teile. Ein Amateurvideo aus der Stadt Pozzuoli zeigte, wie durch die Erschütterungen in einem Supermarkt Flaschen aus den Regalen fallen und über den Boden rollen. Die Schulen in der Stadt blieben am Dienstag geschlossen. Als Anlaufstelle für verängstigte Einwohner wurden Notunterkünfte eingerichtet, wie Bürgermeister Luigi Manzoni im Onlinedienst Facebook mitteilte.

Die Phlegräischen Felder liegen zwischen den süditalienischen Städten Pozzuoli und Neapel. In jüngster Zeit hatte dort eine zunehmende vulkanische Aktivität durch aus dem Magma freigesetzte Gase für Unruhe bei den Bewohnern gesorgt. Experten halten einen Vulkanausbruch in naher Zukunft allerdings für unwahrscheinlich.