Das Europaparlament hat sich mehrheitlich dafür ausgesprochen, dass vegetarische Fleischersatzprodukte künftig nicht mehr Burger, Schnitzel und Wurst heißen sollen. Eine Mehrheit aus Rechtsaußen-Fraktionen und Teilen der konservativen Fraktion EVP – zu der auch die Luxemburger CSV gehört – stimmte am Mittwoch in Straßburg für eine entsprechende Gesetzesänderung. Die Entscheidung ist allerdings nicht endgültig, sie geht nun in die Verhandlungen mit den 27 EU-Ländern.
Den Antrag hatte eine Abgeordnete der französischen Konservativen, Céline Imart, eingebracht. „Es geht um Transparenz und Klarheit für den Verbraucher und um Anerkennung für die Arbeit unserer Landwirte“, sagte Imart in einer Parlamentsdebatte zum Thema. Die im Supermarkt gebräuchlichen Bezeichnungen seien irreführend.
Metz: „Zeit und Energie“ verschwendet
Die Luxemburger Grünen-Europaabgeordnete Tilly Metz kommentierte das Ergebnis der Abstimmung in einer Pressemitteilung. „Die Konservativen halten die Verbraucher einmal mehr für naiv“, schreibt Metz. „Sie glauben tatsächlich, wir könnten nicht unterscheiden zwischen einem Veggie-Burger und einem Fleisch-Burger – selbst, wenn es groß auf der Verpackung steht.“ Mit der Entscheidung, Begriffe wie „Burger“, „Wurst“ oder „Schnitzel“ für pflanzenbasierte Produkte zu verbieten, werde „Zeit und Energie“ der Abgeordneten verschwendet. Das Verbot schade zudem Landwirten, die pflanzliche Produkte anbauten.
Auch die Verbraucherorganisation BEUC widerspricht der Entscheidung des EP. Sie verweist auf eigene Umfragen. „Die Mehrheit der Verbraucherinnen und Verbraucher ist über diese Begriffe nicht verwirrt“, schreibt die BEUC-Expertin Popescu in einem Online-Beitrag. „Das ist nicht Verbraucherschutz, das ist Lobbyismus im Dienste der Fleischindustrie“, kritisierte auch die Organisation Foodwatch.
Unternehmen sprechen sich gegen Verbot aus
In Deutschland setzten sich sogar große Lebensmittelkonzerne wie Aldi Süd, Lidl oder Burger King gegen das Verbot ein und schreiben einen gemeinsamen Brief an EU-Abgeordnete.
Die Abstimmung über die Burger-Namen in Straßburg war Teil eines Gesetzespakets, mit dem die EU eigentlich die Position von Landwirtinnen und Landwirten in den Verhandlungen über Preise in Supermärkten stärken will. Dazu gehört eine Pflicht für schriftliche Verträge zwischen den Betrieben und ihren Abnehmern. Diese gehören etwa in der Milchindustrie derzeit nicht zum Standard.
Das Europaparlament stellte sich mit der Abstimmung am Mittwoch grundsätzlich hinter die Pläne. Es sprach sich aber mehrheitlich dafür aus, Ausnahmen von der Vertragspflicht zu erlauben, wenn ein Branchenverband darum bittet.
Die Reformen gehen nun in die Verhandlungen mit den 27 EU-Ländern. In den kommenden Monaten soll dann ein Kompromiss beschlossen werden. (AFP/sen)
De Maart
Idiotischer geht's ja nicht. So werden die "Verbraucher" für mehr als dumm verkauft. Es wäre besser die Verpackungen und Werbungen zu verbieten die ein Produkt als (oft für Kinder) besonders gesund und natürlich bewerben und das keinesfalls sind. Bei vielen dieser Produkte könnte man genauso gut mehrere Würfel Zucker in den Mund stecken. Aber hier ist das wesentlich besser versteckt als bei einem als "Veggie-Burger" ausgezeichneten Produkt. Das gilt auch bei dem Vermerk "ohne Zusatzstoffe".
Warum brauchen Veganer eigentlich Fleischersatz ?
Dass die Bürger für dumm und naiv gehalten werden ist keine neue Erkenntnis; andernfalls hätte sich nicht ein System aufbauen können, indem die Bürger sich selbst als « Verbraucher » beschimpfen, die von der produzierenden Industrie regiert und nach Strich und Faden angesch….. werden.
Et schénge jo wierklech soss keng Problemer ze ginn... 🤦