Freitag28. November 2025

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Deutschland – LuxemburgDuell der Whatsapp-Gruppe: Barreiro freut sich auf Burkardt und Dahmen 

Deutschland – Luxemburg / Duell der Whatsapp-Gruppe: Barreiro freut sich auf Burkardt und Dahmen 
Leandro Barreiro (16) will sich gegen Deutschland nicht verstecken Foto: Editpress/Jeff Lahr

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Acht Jahre lang lebte und spielte Leandro Barreiro in Deutschland. Bei Mainz 05 wurden die heutigen deutschen Nationalspieler Jonathan Burkardt und Finn Dahmen zu seinen besten Freunden. Der Luxemburger freut sich auf das Wiedersehen am Freitag in Sinsheim, will der DFB-Elf jedoch keine Geschenke verteilen.

2016 wechselte Leandro Barreiro als 16-Jähriger von Erpeldingen nach Mainz. Bei den 05ern reifte er zum Stammspieler in der deutschen Bundesliga, bevor er im Sommer 2024 zu Benfica Lissabon wechselte. Acht Jahre bei einem Verein hinterlassen ihre Spuren. Zu den schönen Seiten gehört, dass der Luxemburger am Freitag im Duell gegen Deutschland auf zwei seiner Kumpels aus Mainzer Zeiten treffen kann. Mit Jonathan Burkardt (heute: Eintracht Frankfurt) und Finn Dahmen (FC Augsburg) feierte Barreiro zuletzt Silvester in Lissabon. Eine Whatsapp-Gruppe hält die Freundschaft am Leben.

„Damals in Mainz haben wir alles zusammen gemacht. Als ich erfahren habe, dass wir gegen Deutschland spielen werden, habe ich sofort in die gemeinsame Whatsapp-Gruppe geschrieben. Unser aller Ziel musste es sein, bei diesem Spiel im Aufgebot zu stehen. Danach habe ich regelrecht auf die Veröffentlichung des deutschen Kaders gewartet. Es freut mich sehr, dass ich jetzt die Gelegenheit habe, alle beide auf dem Platz wiederzusehen“, sagt Barreiro. Burkardt und Dahmen sind jedoch nicht die einzigen bekannten Gesichter. Auch mit Ridle Baku (RB Leipzig) und Nadiem Amiri (Mainz 05) verbindet der Mittelfeldspieler gemeinsame Zeiten.

Platz für Sympathien sollte es laut Barreiro am Freitag beim WM-Qualifikationsspiel trotzdem nicht geben: „Es würde mich natürlich für meine Kumpels freuen, wenn sie zur WM fahren würden, aber eigentlich ist es mir egal, welche Platzierung Deutschland am Ende der Gruppenphase macht. Wir werden wahrscheinlich gegen diesen Gegner mehr verteidigen müssen, wollen uns aber auch genügend Chancen herausarbeiten, um das eine oder andere Tor erzielen zu können“, so Barreiro.

Der 25-Jährige zeigt sich selbstbewusst vor dem Duell gegen den Topfavoriten aus dem Nachbarland. Eine Tugend, die in seinem Verein Benfica tagtäglich gelebt wird. Seit Startrainer José Mourinho die Mannschaft aus Lissabon übernommen hat, wurde dort wahrscheinlich noch eine Schippe Selbstbewusstsein draufgelegt. Barreiro darf sich in Interviews im Rahmen der Fußballnationalmannschaft nicht zu den Geschehnissen bei Benfica Lissabon äußern, verriet aber trotzdem ein bisschen etwas über seinen neuen Chef: „Für mich ist es eine tolle Erfahrung, unter ihm arbeiten zu können.“ Mourinho bezeichnete den Luxemburger kürzlich als einen „Soldaten“. „Er hat ein gutes Timing, um in den Strafraum vorzustoßen. Er ist ein guter Soldat, der versucht, das umzusetzen, was von ihm verlangt wird. Er ist schnell und gut im defensiven Umschaltspiel. Wenn er aus der Tiefe kommt, ist er gefährlich.“ Trotz des Lobes stand Barreiro unter Mourinho noch nicht in der Startelf. Insgesamt lief der Luxemburger seit Sommer bei Benfica nur dreimal von Anfang an auf. 

Bei der FLF-Auswahl ist Barreiro bekanntlich unangefochtener Stammspieler. Das zentrale Mittelfeld um ihn und Mathias Olesen ist gegen Deutschland wieder komplett. Nach seiner Adduktorenverletzung, durch die er die WM-Quali-Spiele gegen Nordirland (1:3) und die Slowakei (0:1) verpasste, ist Christopher Martins (Spartak Moskau) wieder dabei. Darüber freut sich auch Barreiro: „Ich spiele gerne mit ihm. Er gibt dem ganzen Team Selbstvertrauen. Wenn er den Ball hat, dann fühlen wir uns in Sicherheit. Er weiß, was er macht. Kiki gibt der Mannschaft viel Stabilität und er ermöglicht es mir, mich öfter vorne mit einzuschalten.“

In den anstehenden Duellen gegen die Slowakei und Deutschland sollen die Enttäuschungen aus dem Monat September verdaut werden. „Nach dem Spiel gegen Nordirland war ich frustriert, weil es nicht so lief, wie wir es uns vorgenommen hatten. Gegen die Slowakei erlebte ich ein Déjà-vu mit unserer jüngeren Geschichte. Oft haben wir gut gespielt und zum Schluss doch noch verloren. Trotzdem hat es mich schockiert. Aber wir haben ein gutes Spiel gemacht, obwohl wir nicht komplett waren. Das muss uns Hoffnung für die Zukunft geben“, sagt Barreiro.

Besonders freut sich der Benfica-Profi am Freitag auf die 2.500 Fans aus Luxemburg, die sich Tickets für das Spiel in Sinsheim besorgt haben. „Was die Zuschauer in den vergangenen Jahren geleistet haben, ist schon sehr stark. Es macht mich stolz, dass die Leute es mögen, die Nationalmannschaft zu sehen. Als ich ein kleiner Junge war, war das nicht der Fall. Wir werden unser Bestes geben, damit sich die Reise für unsere Zuschauer lohnt“, so Barreiro abschließend.