Besonders in den kühleren Lagen des Nordens waren die Nächte am Wochenende bemerkenswert frisch. An der ASTA-Station in Breidfeld sank die Temperatur am frühen Sonntagmorgen auf genau 0 Grad, in Schimpach wurden 0,7 Grad gemessen. Damit kam es nicht nur zu Bodenfrost, sondern auch zu Luftfrost – ein Phänomen, das Ende August nicht alltäglich ist.
Auch andere Messstationen registrierten sehr niedrige Werte: An der Météo-Boulaide-Station in Brouch lagen die Tiefsttemperaturen bei knapp 5 Grad, die Bodentemperatur dort sogar bei 2,3 Grad. An der Kachelmannwetter-Station in Wiltz wurde eine Bodentemperatur von -0,3 Grad gemessen, während die Luft in zwei Metern Höhe (genormte Lufttemperatur) noch 5,4 Grad maß.
An der Météo-Boulaide-Referenzstation in Baschleiden wurden 4,6 Grad gemessen – dort der zweittiefste Augustwert seit 2014. Vergleicht man die Daten mit der langen Reihe am Flughafen Findel, so fällt auf: Die kältesten Augustnächte traten vor allem in den 1950er-, 60er- und späten 70er-Jahren auf. Mit der Erderwärmung sind solche Werte mittlerweile seltener geworden, können unter den richtigen Voraussetzungen dennoch auftreten. Auch in der Nacht zum Montag wurden erneut Tiefstwerte von knapp über 0°C gemessen.
Ex-Hurrikan Erin beeinflusst uns noch
Nach diesen kühlen Nächten richtet sich der Blick nun auf den Atlantik. Dort hat der ehemalige Hurrikan „Erin“ mittlerweile seine tropischen Eigenschaften verloren und liegt als Tiefdrucksystem nordwestlich von Großbritannien. Von ihm gehen inzwischen weitere Tiefs aus, die sich zu einem ganzen Komplex zusammengeschlossen haben.
Für Luxemburg bedeutet das: Nach einem spätsommerlichen Start geht es langsam bergab. Am Montag zeigte sich die Sonne noch häufig, begleitet von angenehm hohen Temperaturen um 21 bis 25 Grad. Am Dienstag wird der Höhepunkt des vom Ex-Hurrikan ausgelösten Wärmevorstoßes erreicht, der für sommerliche 25 bis 30 Grad, vereinzelt ist sogar eine 31, verantwortlich sein wird.
Ab Mittwoch nimmt der Tiefdruckeinfluss deutlich zu. Eine Kaltfront nähert sich und bringt Schauer, Gewitter und teils kräftige Regenfälle nach West- und Mitteleuropa. Während die Temperaturen in Luxemburg anfangs noch bei 23 bis 27 Grad liegen, geht es in den Folgetagen Stück für Stück bergab: Am Donnerstag sind nur noch 20 bis 24 Grad möglich, am Freitag 16 bis 21 Grad. Zum Wochenende hin pendeln sich die Werte zwischen 16 und 22 Grad ein.
Die Regen- und Gewittergefahr begleitet uns dabei die gesamte zweite Wochenhälfte. Schon am Dienstagabend könnte es sehr punktuell für einen ersten Schauer reichen, doch ab Mittwoch wird es zunehmend unbeständig. Modelle rechnen bis Sonntag mit 15 bis 35 Litern Regen pro Quadratmeter, vereinzelt sogar mit bis zu 50 Litern. Da vieles von der Stärke und Räumlichkeit lokaler Schauer bzw. Gewitter abhängt, sind diese Werte nicht explizit für den eigenen Ort zu interpretieren. Sie deuten bloß an, dass die beständigen Zeiten wohl vorbei sind und es sicher nasser wird. Ab Freitag könnte auch ein strammer Wind mitmischen, der es zusätzlich unangenehmer macht.
De Maart
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