BasketballDie Suppe ist ausgelöffelt: Heffingen sichert sich frühzeitig den direkten Wiederaufstieg in die LBBL

Basketball / Die Suppe ist ausgelöffelt: Heffingen sichert sich frühzeitig den direkten Wiederaufstieg in die LBBL
Tom Schomer und Heffingen zeigten im Pokal, dass sie auch gegen Mannschaften wie Contern, Esch oder die Sparta mithalten können Foto: Editpress/Fernand Konnen

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Nach einer starken Saison in der Nationale 2 hat sich die US Heffingen am Samstag frühzeitig den direkten Wiederaufstieg gesichert. Die Spieler, die fast geschlossen mit dem Klub in die zweite Liga gegangen sind, haben sich somit für eine Chaossaison 2022/23 zurückgekauft.

Wie schnell sich die Bilder wieder ändern können! Vor einem Jahr erlebte die US Heffingen eine rabenschwarze Saison, die man beim Klub wohl gerne aus den Geschichtsbüchern streichen würde. Denn mit großen Hoffnungen in die Saison 2022/23 gestartet, hatte man im Jahr zuvor nämlich als Fünfter die Play-offs erreicht und schien sich endlich wieder richtig im Oberhaus zu etablieren – doch der Klub erlebte eine Spielzeit zum Vergessen. Unzählige Profiwechsel, Chaos auf dem Trainerstuhl und Verletzungspech. Zu keinem Zeitpunkt fand das Team überhaupt irgendeinen Rhythmus und verabschiedete sich fast schon sang- und klanglos aus der LBBL. Zwölf Monate später krönen Kapitän Max Schmit und Co. nun eine starke Saison in der Nationale 2, bei der es bisher gerade einmal zwei Niederlagen gab, frühzeitig mit dem direkten Wiederaufstieg.

Dass sich Spieler oft nicht mehr mit einem Verein identifizieren können, sieht man ja alleine daran, wie schnell sie wieder weg sind, wenn es mal nicht so gut läuft

Tom Schomer

Dabei hätte auch alles ganz anders kommen können, denn ein Neuaufbau eine Liga tiefer dauerte schon bei so manchem Verein mehrere Jahre. Nicht aber so in Heffingen. Die Suppe, die man sich eingebrockt hatte, wollten die Spieler nämlich unbedingt selbst wieder auslöffeln. So verließ mit Lou Demuth, den es zum Vizemeister Steinsel zog, lediglich ein Spieler in der Zwischensaison den Verein. Die restlichen Spieler – neben Tom auch Bruder Tim Schomer, Max Schmit oder auch Philippe Arendt –, allesamt erfahrene Akteure, die reichlich Erstligaerfahrung besitzen, entschieden sich dazu, mit dem Klub den Weg in die Nationale 2 zu gehen. Etwas, das bei einer ersten Liga mit zwölf Mannschaften, bei der gerade solche Spieler sehr gefragt sind, alles andere als selbstverständlich ist. Doch für Tom Schomer, der in der letzten Saison aus Bartringen gekommen war, und seine Teamkollegen gab es einfach etwas, das wichtiger ist als Geld, nämlich die Identifikation mit einem Verein, wie der 27-Jährige erklärt: „Am Ende geht es doch um den Sport und nicht um den Umschlag, den man vielleicht irgendwo erhält. Dass sich Spieler oft nicht mehr mit einem Verein identifizieren können, sieht man ja alleine daran, wie schnell sie wieder weg sind, wenn es mal nicht so gut läuft. Gerade deshalb ist es gut, dass ein Klub wie Heffingen nun wieder zurück ist.“

Nur zwei Niederlagen

Bei der USH lief in dieser Saison daher auch eine Truppe auf, die sich hervorragend versteht – ein riesengroßes Plus – und der Nationale 2 bisher deutlich ihren Stempel aufgedrückt hat. Die letzte Niederlage in der Meisterschaft gab es am 2. Dezember, als man knapp mit 71:72 gegen Mersch verlor. Seither holten man elf Siege in Folge, in der Aufstiegsgruppe ist Heffingen noch immer ungeschlagen. Im Januar standen Schomer und seine Teamkollegen zudem im Pokalhalbfinale in der Coque. Nachdem man zuvor Contern und Esch ausgeschaltet hatte, musste sich der Zweitligist am Ende dann allerdings der Sparta geschlagen geben. Seit Samstag steht nun frühzeitig der Aufstieg fest:  „Wir haben, glaube ich, bewiesen, dass wir auch mit den großen Mannschaften mithalten können. Das waren wir dem Verein und den Zuschauern einfach schuldig, sie haben uns in dieser Saison auch fleißig unterstützt.“ Dabei freut sich der 27-Jährige darüber, dass inzwischen wieder viele junge Fans den Weg in die Halle in Heffingen finden. „Die Kinder interessieren sich wieder, das ist wirklich toll.“

Dass es bereits am Wochenende mit dem Aufstieg klappen könnte, dessen waren sich die Heffinger bewusst. „Wir haben ein wenig gerechnet, wie die Spiele ausgehen müssen, damit es bereits in dieser Woche klappt. So ist es dann ja auch gekommen.“ Denn die USH schlug mit Schieren einen Verfolger, während Mondorf am Samstag Mersch besiegte, den anderen direkten Konkurrenten. Diese liegen nun beide jeweils fünf Punkte zurück, werden sich im ausstehenden direkten Duell gegenseitig noch Punkte abnehmen, womit maximal nur noch eines dieser beiden Teams mit Heffingen gleichziehen könnte. So ist Schomer und Co. einer der beiden ersten Plätze, die zum Aufstieg berechtigen, fünf Spieltage vor Schluss nicht mehr zu nehmen. Gefeiert wurde am Samstag dann auch ein wenig, wie der Ex-Spartaner erzählt.

Ein Wörtchen mitreden

Einen großen Anteil an der starken Heffinger Saison hat auch Trainer Alex Pires, die einzige große Änderung, die es im Kader vor der Spielzeit gab, wie Tom Schomer weiter erklärt: „Er lässt uns viele Freiheiten in unserem Spiel, kennt zudem den luxemburgischen Basketball. Es ist ein gegenseitiges Vertrauen da und auch Assistent Costa spielt dabei eine enorm wichtige Rolle.“

Und so ist es klar, dass Heffingen in der kommenden Saison auch in der LBBL eine Rolle spielen möchte. Nachdem das Team geschlossen den Weg in die Nationale 2 gegangen ist, scheint es unwahrscheinlich zu sein, dass für die nächste Erstliga-Saison Spieler den Klub verlassen werden, auch wenn noch keine Gespräche geführt wurden, wie Tom Schomer meint. „Bevor ich zum Klub kam, haben sie endlich wieder den Sprung in die Play-offs gepackt und damals war das Team meiner Meinung nach weniger stark besetzt als heute.“ Der 27-Jährige, der in dieser Saison in vielen Spielen weit mehr als 30 Minuten auf dem Parkett stand und dabei zu einem zuverlässigen Punktelieferanten avanciert ist, hofft, den einen oder anderen Großen nerven und sich wieder schnell Richtung Mittelfeld orientieren zu können. Die LBBL darf sich wohl über einen starken Aufsteiger freuen, der keinesfalls erneut ins Play-down möchte.

Doch noch stehen jetzt fünf Spiele in der Nationale 2 auf dem Programm und da möchte die USH den weiteren, sehr engen Aufstiegskampf nicht zu sehr beeinflussen und hofft, die Titelgruppe mit einem „sans faute“ zu beenden.