„Ich bin immer noch sehr entspannt“, sagt Laura Thorn am Mittwochabend nach der ersten Generalprobe, als die luxemburgische Presse kurz die Gelegenheit bekommt, mit ihr zu reden. „Wahrscheinlich auch, weil bisher alles gut gelaufen ist. Jede Probe war gut.“ Mit ein wenig Glück wird das auch so bleiben. Die Zufriedenheit wird auch von den RTL-Verantwortlichen geteilt. Nur um Lauras Stimme mache man sich ein wenig Sorgen. „Das sind nun doch viele Proben und eine große Belastung. Und dann redet Laura auch noch so gerne“, lacht RTL-„Head of Media“ Jeff Spielmann. Was die Füße betrifft, gibt Laura allerdings Entwarnung. Die neuen Schuhe passen wie angegossen. Schmerzen habe sie nicht, egal wie viel sie tanzen muss, sagt die Musiklehrerin.
Große Bühne, starke Show
Eins muss man Luxemburgs Auftritt lassen: Die ganze Bühne wird clever ausgenutzt. Die Show wirkt dynamischer und ausgereifter als noch beim Luxembourg Song Contest. „Die Bühne ist riesig, da mussten wir uns darauf einstellen“, erzählt Laura. Besonders für ihre fünf Tänzer bedeutet dies: viel laufen. „Als wir gleich drei Durchläufe hintereinander hatten, war das schon anstrengend. Das heute war einfacher“, erzählt Choreograf und Tänzer Randy Rocha. Die fünf Männer in ihren roten Anzügen folgen Laura hier in Basel fast auf Schritt und Tritt. „Wir verstehen uns richtig gut“, beteuern sowohl Laura als auch ihre Tänzer – und auch neben dem ESC unternehme man hier in Basel viel zusammen.
Doch zurück zum Auftritt: Die Geschichte der Puppe, die sich aus ihren Zwängen löst, kommt hier in Basel viel deutlicher zum Vorschein als erwartet – auch mithilfe einer cleveren Hintergrundshow. Fans mit Adleraugen sollten besonders aufpassen: Luxemburgs Eurovision Chef David Gloesener bestätigt am Mittwoch, dass das ein oder andere Easter Egg auf France Gall im Auftritt versteckt ist.
Gute Quoten, gute Chancen
Aus dem Feld des zweiten Halbfinals dürfte Laura mit ihrem Auftritt herausstechen. Das spiegelt sich mittlerweile auch in den Wettquoten wider, wo Luxemburg derzeit etwas aufsteigt. Doch auch andere Länder profitieren von einer guten Bühnenshow. Lettlands „Tautumeitas“ beispielsweise – obwohl immer noch der verrückteste Act in diesem Jahr – liefern eine bezaubernde Show und die drei Mädels von „Remember Monday“ aus Großbritannien werden sicherlich für ordentlich Partystimmung sorgen. Das Gegenteil ist bei Frankreichs Louane der Fall, mit einem seltsamen Sandelement, das die Aufmerksamkeit sehr von ihrer Ballade ablenkt. Insgesamt wird das zweite Halbfinale nicht so stark ausfallen wie anfangs erwartet. Der Sprung ins Finale ist definitiv machbar.
Sollte Luxemburg am Donnerstagabend ausscheiden, wäre die Enttäuschung groß. Das geben Gloesener und Spielmann unumwunden zu. Die Mission sei definitiv der Finaleinzug. „Und alles, was danach kommt, ist ein Plus.“ Laura Thorn gibt sich etwas gelassener. „Was nicht sein soll, soll nicht sein. Das wichtige ist, dass ich alles gebe. Dann muss ich danach auch nicht enttäuscht sein, egal wie es ausgeht.“
Anhaltende Kameraprobleme
Während der Generalprobe fällt bei der Live-Übertragung im Stadion immer wieder das Bild aus. Dazu gesellt sich eine Verzögerung zwischen Bild und Ton – was beim Zuschauen sehr unangenehm auffällt. Journalisten vor Ort berichten, dass es ähnliche Probleme schon bei den Proben zum ersten Halbfinale gegeben hat. Die waren zumindest bei der Übertragung im EuroVillage auch bei der eigentlichen Show am Dienstagabend nicht behoben. Es bleibt abzuwarten, ob es an diesem Donnerstag fehlerfrei über die Bühne geht.
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