Donnerstag6. November 2025

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FußballDie Luxemburger in der Einzelkritik: Gekämpft, aber nicht belohnt

Fußball / Die Luxemburger in der Einzelkritik: Gekämpft, aber nicht belohnt
Die Enttäuschung nach der dritten Niederlage war groß Foto: Editpress/Jeff Lahr

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Es war eine kollektive Aufholjagd, die nicht von Erfolg gekrönt wurde. Die Luxemburger, die trotz des frühen Rückstands nie die Köpfe hängen ließen, scheiterten wie in den vergangenen Monaten trotz vieler Chancen an ihrer Effizienz auf den entscheidenden letzten Metern.

Tiago Pereira: Vor fast anderthalb Jahren feierte der 18-jährige Gladbacher sein Debüt unter Luc Holtz. Bei seinem zweiten Einsatz für Luxemburg zögerte er in der 5. zwar noch einmal kurz, danach kam das Selbstvertrauen mit einem hohen Ball (13.). Beim Gegentreffer machtlos, die Flugbahn des Balls und seine verdeckte Sicht sprachen gegen ihn. Danach zur Stelle, wenn es darauf ankam.

Laurent Jans: Der Kapitän war zur Stelle, als es in der 5. brannte. An diesem kalten Abend stand die Viererkette meist sehr hoch, sodass er einmal bei einem Ball in den Rücken das Nachsehen hatte. Nach vorne liefen die gefährlichsten Aktionen über ihn. Jans bot sich die bis dahin beste Chance der Anfangsphase, als er nach Zuckerpass von Carlson sehr viel Platz auf der rechten Seite hatte. Zeichnete sich durch seine starken Flanken aus. Sein Schuss aus zweiter Reihe wurde abgeblockt (55.). Hatte alles reingeschmissen.

Seid Korac: Der 1,91 m große Innenverteidiger hat schon im Oktober bewiesen, in welche Richtung es für ihn gehen soll. Der angehende Chef der Zentralverteidigung dirigierte seine Nebenleute ab der ersten Sekunde lautstark. Per Kopf wollte er den Ball in der 24. aus der Gefahrenzone rausbringen, doch ausgerechnet dort lauerte Kraev bei der Direktabnahme zum 0:1. 

Dirk Carlson: Büffeln für die Universität am Freitagmorgen, knallharte Zweikämpfe am späten Abend – das Programm des 26-Jährigen hätte nicht abwechslungsreicher sein können. Die Leistung beim 60. Länderspieleinsatz war dagegen konstant – beherzt in den Duellen, mit einer Rettungstat gleich zu Beginn. Holte sich eine blutige Nase direkt vor der Pause. 

Mica Pinto: Die Verantwortlichen bei ZSKA Sofia hatten ihm am Wochenende eine Verschnaufpause gegönnt. Hatte Glück, dass sein erster verlorener Zweikampf folgenlos blieb. Danach lief es defensiv zwar besser für den Linksverteidiger, die Akzente nach vorne fehlten trotzdem noch. Steigerte sich in Hälfte zwei, bevor er 20 Minuten vor Schluss um eine Auswechslung bat. Quälte sich bis zur 85.

Florian Bohnert: Der pfeilschnelle Mann auf dem Flügel fehlte im letzten Duell gelbgesperrt. Diesmal auf der linken Seite, vor Pinto. Dass er im Verein zuletzt nur auf der anderen Seite im Einsatz gewesen ist, merkte man ihm nicht an. Legte stark los, weshalb er wohl das eine oder andere Mal härter angegangen wurde und nicht mehr so viel Raum bekam. Als er sich in der 58. für ein Foul an Pinto beschwerte, kassierte er sofort Gelb. Wurde in der 64. durch Omosanya ersetzt. 

Christopher Martins: Der Mann für den Überblick und die Organisation im Spiel tat, was man von ihm erwartete. Es war kein Abend zum Glänzen, doch wie wichtig ein „Kiki“ in diesen Momenten ist, bewies er in der 65. mit seinem cleveren Ball in den Lauf von Sinani. Seine Gelbe in der 85. bleibt ohne Konsequenzen. 

Mathias Olesen: Während sich seine Rückkehr in Köln doch recht kompliziert gestaltet (sechs Einwechselungen in der zweiten Liga), wollte er bei der FLF-Auswahl die Chance nutzen, um sich in Szene zu setzen. Das tat er. Verpasste im Fünfmeterraum allerdings aus zentraler Position den Ausgleich. Bei Standards mit viel Gefühl. Sein Freistoß aus spitzem Winkel hätte gepasst – wäre Mitov nicht mit den Fäusten dran gewesen. Das gleiche Bild in Hälfte zwei (58.), aus gleicher Position. Nach 78 Minuten durch Timothé Rupil ersetzt.

Danel Sinani: Der inzwischen einzige Bundesliga-Profi der Mannschaft suchte öfters die Lösungen mit Ball am Fuß, leider ohne Erfolg. Ging viele Wege, war, wie man es von ihm kennt, auch dauernd und an allen Ecken und Enden anspielbar. Hatte selbst zwei Torchancen – u.a. ein Seitfallzieher – und in Zusammenarbeit mit Moreira eine weitere Chance erarbeitet.

Tomas Moreira: Die einzige Überraschung im Aufgebot. Der 19-Jährige stand nach seinem Kurzzeiteinsatz im Oktober erstmals in der Startelf. Überzeugte vom Start weg mit einer enormen Laufbereitschaft und Präsenz. Seine Balleroberungen, wie in der 52. vor dem Schuss von „GR10“, waren enorm wichtig für das Team. Hätte sich in der 62. mit seinem Versuch aus kurzer Distanz oder in der 87., als er das Außennetz traf, belohnen müssen. 

Gerson Rodrigues: Im Vorfeld wie üblich das große Fragezeichen schlechthin. Der FLF-Coach hatte berichtet, dass es mit seiner Fitness stetig bergauf gegangen ist. Zog bei seiner ersten Offensivaktion gleich drei Gegenspieler an, was einen Freistoß einbrachte. Die Sonderbewachung blieb keine Ausnahme. Seine Querpässe fanden im Laufe der Begegnung ihr Ziel, die zu vorhersehbaren Abschlüsse nicht. In der 90. wurde sein Schuss aus zwölf Metern noch mit sehr viel Glück vom Keeper mit der Fußspitze abgewehrt.

Michael Omosanya, Timothé Rupil, Eldin Dzogovic: Zu kurze Einsatzzeit für eine Bewertung.