Escher KaféDie Kultkneipe setzt in Zukunft stärker auf die Gastronomie 

Escher Kafé / Die Kultkneipe setzt in Zukunft stärker auf die Gastronomie 
Das „Escher Kafé“ will sein kulinarisches Angebot weiter ausbauen Foto: Editpress/Julien Garroy

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Seit einigen Monaten steht das „Escher Kafé“ unter neuer Leitung. Nachdem sich Wirtin Sonja aus privaten Gründen aus dem Tagesgeschäft zurückgezogen hatte, übernahm der gelernte Koch mit CATP, Claude Mondloch, die Führung des Lokals. Nach sechsjährigem Bestehen genießt dieses inzwischen Kultstatus in Esch. Anlässlich des Ausbaus des Gastronomiebereichs hat das Tageblatt den neuen Verantwortlichen gefragt, wie er die Zukunft sieht, was er ändern will, und wo er dem ursprünglichen Konzept treu bleiben will.

Claude Mondloch war von Anfang an Mitinitiator des Projekts „Escher Kafé“, arbeitete mit seinen beiden Gefährten Sonja Dos Santos Monteiro und Ben Péporté das etwas alternative Konzept aus. Das „Escher Kafé“ sollte sich grundlegend von anderen Gastwirtschaften unterscheiden. So behielt es dann auch sein authentisches puristisches Interieur, das nur zweckentsprechend etwas aufgepeppt wurde. Hier betätigte sich die Hausbesitzerin als Innenarchitektin. Trotz des außergewöhnlichen Flairs mit Berliner Note passt es perfekt in das Wohnviertel Clair-Chêne und insbesondere nach Esch.

Im Sommer ist die gemütliche, schattige Terrasse fast immer voll besetzt. Für das kommende Frühjahr steht allerdings ihre Umwandlung an: Ein bequemer Essbereich soll entstehen. Das Originalkonzept sah hauptsächlich Bioprodukte vor und bevorzugte, auch was die Getränke anbelangte, den Kauf beim kleinen Produzenten. Das Vorhaben fand großen Anklang und wurde von einer zahlreichen Kundschaft mit Begeisterung angenommen. Claude Mondloch, der als Koch in einem bekannten Café in der Hauptstadt tätig war, reduzierte seine dortige Arbeitszeit, stand während seiner Freizeit in der sehr kleinen Küche des „Escher Kafé“ am Herd, bereitete abends Snacks und auch mal Menüs zu. „Es zeigt sich momentan, dass eine beachtliche Nachfrage nach Essen besteht, deshalb möchte ich in diese Richtung gehen und mehr Gewicht auf die Küche legen. Natürlich bleibe ich durch die Enge der Örtlichkeit in meinem Angebot beschränkt. Ich will aber Wert auf die Hochwertigkeit der Speisen legen und schon mal Elemente der Weltküche, natürlich dem eigenen Stil angepasst, einbringen.“

Testphase

Bodenständig gedenkt Claude zu bleiben, und so dem Geschmack der Kunden Rechenschaft zu tragen. So gibt es jetzt täglich mittags (außer am Samstag und am Sonntag) ein schmackhaftes Tagesmenü mit veganer Variante. Dieser Mittagstisch ist neu. Bis vor kurzem öffnete das „Escher Kafé“ nämlich erst am späten Nachmittag. Die Testphase lief vielversprechend. Die wöchentliche Speisekarte ist jeweils ab Sonntag auf Facebook einsehbar. Obwohl Claude dem Originalkonzept im Großen und Ganzen treu bleibt, ist er im Begriff, den Gastronomiebereich auszubauen. Die Empfehlungen werden regelmäßig aktualisiert und die beliebten Burger behalten ihren Stammplatz. Doch auch so manche Überraschung erwartet den Gast. Der große hintere Saal soll ebenfalls, nach Renovierung, unter anderem die Möglichkeit bieten, größere Gruppen zu beköstigen.

Die intergenerationelle Konvivialität, die Toleranz gegenüber jedermann, das Zusammentreffen am Stammtisch, die Vielfalt der Biere für Kenner, die Testabende verschiedener Getränke, Versammlungen von alteingesessenen Vereinen, das Stelldichein von Studenten und jungen Leuten … – all diese Grundbausteine der DNA des „Escher Kafé“ sollen laut Claude Mondloch weiterhin gefördert werden. Er will Neues mit Bewährtem verbinden, ohne dem offensichtlichen Charme und der Besonderheit des beliebten Treffpunkts Abbruch zu tun. Ob der Beschränktheit der Lokalität macht Claude Mondloch vom Einkauf über die Spüle bis zum Kochen alles selbst. Was die Bedienung anbelangt, wird er von den sehr fähigen und freundlichen Kellnern Frank, Gilles und der Kellnerin Cindy unterstützt.

Etwas leiser treten muss das „Escher Kafé“ in diesem Winter in Sachen Musikveranstaltungen im hinteren großen Saal, da dieser, wie bereits erwähnt, renoviert wird. Nach der Instandsetzung finden dann wieder ausgesuchte musikalische und andere Events dort statt. Auf dem Programm stehen außerdem wie gehabt die regelmäßigen Foto- und Bilderausstellungen.

Escher Kafé

55, rue Clair-Chêne, Esch/Alzette,
Tel.: 24 55 97 10
escherkafe@gmail.com
Montag, Dienstag (11.00-16.00), Mittwoch-Freitag (11.00-0.00), Samstag, Sonntag (17.00-0.00)

Das „Escher Kafé“: ein Hauch Berlin im Viertel Clair-Chêne
Das „Escher Kafé“: ein Hauch Berlin im Viertel Clair-Chêne Foto: Editpress/Julien Garroy

Olav
23. September 2023 - 10.31

Ick suche noch immer nach der Berliner Note. Wie, wo, was?

Bella
22. September 2023 - 11.37

Interessant, aber da ich wie viele, keinen Facebook account habe, werde ich wohl nicht hingehen.