Die Gefahr aus dem All

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Am 30. Juni 1908 gab es in Sibirien einen sehr lauten Knall. Die Explosion hatte alle Bäume auf einer Fläche, die fast so groß wie Luxemburg ist, umgeknickt. Heute wird angenommen, dass für das Tunguska-Ereignis ein Asteorid verantwortlich war. Aus diesem Grund wurde der 30. Juni zum offiziellen Tag der Vereinten Nationen zur Aufklärung über die Gefahren von Asteroiden ernannt.

„Es ist wie in einem Kasino“, meinte der Astronaut Ed Lu schon vor einiger Zeit. In der Geschichte der Erde habe es rund 5.000 Einschläge gegeben, die das Potenzial hatten, die ganze Menschheit auszurotten. Jeden Augenblick könnte ein Milliarden Tonnen schwerer Brocken auf der Erde einschlagen. Dies war im Jahr 2013 in Russland der Fall. „Die NASA erfuhr von der Existenz des Meteors von Tscheljabinsk erst nach dessen Einschlag, als Zeugen über das Ereignis twitterten“, meinte Weltraumstratege John Carrico. „Die Menschheit muss dieses Problem lösen“, so Lu. Die Lösung dieser Aufgabe hat sich die „Foundation 612“, ein Organisator des Asteorid Days, auf die Fahnen geschrieben. Der Name dieser NGO geht auf den fiktiven Asteroiden B612 aus Saint-Exupérys „Der kleine Prinz“ zurück.

Die laut Lu wichtigste Aufgabe sei das Finden und Katalogisieren von Asteroiden auf Kollisionskurs mit der Erde. „Asteroiden sind nicht sehr groß“, erklärt er. Wenn sie mit hoher Geschwindigkeit Zehntausende Meilen von der Erde entfernt durch den Weltraum fliegen, sei es nicht einfach, sie zu entdecken, und noch schwieriger, ihre Laufbahn vorherzusehen.

Planetary defense

Der zweite Schritt der „Planetary defense“ ist nicht weniger anspruchsvoll. Nachdem ein Asteroid gefunden und katalogisiert wurde, muss errechnet werden, ob sich dieser auf Kollisionskurs mit der Erde befindet. Nachdem so ein Himmelskörper auf Kollisionskurs entdeckt wurde, muss entschieden werden, wie er am besten abgelenkt werden kann. Im Idealfall reicht es aus, ein kleines Raumschiff hochzuschicken, das dann andockt und mit dem Asteroiden Manöver fliegt. Aber auch eine rabiatere Art ist vorstellbar, nämlich indem ein Projektil mit hoher Geschwindigkeit auf den Asteroiden einschlägt und ihn so von seiner Laufbahn abbringt.

„Je früher man den Himmelskörper entdeckt, desto einfacher ist es, ihn aus seiner Laufbahn zu bringen“, so Lu. Dann würde ein Abweichen von nur ein paar Zentimetern ausreichen, um die Gefahr zu bannen. Die Kosten für eine solche Mission schätzt der ehemalige Astronaut relativ niedrig ein, mehrere 100.000 Dollar sollen dazu ausreichen. Falls der Asteroid aber zu spät entdeckt wurde, müssen andere Geschütze her. „Dann könnte es notwendig werden, eine Atombombe hochzuschicken.“

Vision Zero
1. Juli 2018 - 23.19

Wo ist denn Pingelchens Kommentar? Diese Asteroiden sind doch gefährlich und die halten sich an keinerlei Geschwindigkeitsbeschränkungen. Die müsste man doch sofort abschiessen!