EschDie etwas andere „Päischtkiermes“: Interview mit Charles Hary vom Schaustellerverband

Esch / Die etwas andere „Päischtkiermes“: Interview mit Charles Hary vom Schaustellerverband
Die Schausteller Gilbert Legil (l.) und Charles Hary Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

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Heute beginnt sie in Esch, die „Päischtkiermes“ der etwas anderen Art. Wegen der Pandemie ist sie auf vier verschiedene Standorte der Stadt verteilt: Brillplatz, Rathausplatz, place des Remparts und Beneluxplatz. Das Tageblatt sprach mit Charles Hary, Präsident des Verbands der Luxemburger Schausteller FNCF.

Tageblatt: Sie sind sicher froh, dass es endlich losgeht. Wie ist das letzte Jahr für die Luxemburger Schausteller gelaufen? 

Charles Hary: Es war ein ganz schwieriges Jahr für uns. Als im April gesagt wurde, dass keine „Schueberfouer“ stattfinden würde und eine Kirmes nach der anderen abgesagt wurde, da waren wir schlecht dran. Der eine oder andere hat sein Geschäft irgendwo aufgestellt, um etwas Geld zu verdienen, aber sämtliche Kinderkarussells oder Autoscooter haben in die Röhre geschaut.

Welche Hilfen gab es?

Wir hatten das Glück, dass die „Schueberfouer“ in der Stadt über zwei Monate ein wenig auf dem Stadtgebiet verteilt wurde. Ähnlich dem, was jetzt in Esch gemacht wird. Sonst hätten wir 2020 nichts gehabt. Prinzipiell ist es so, dass nichts die „Schueberfouer“ ersetzen kann. Das ist das größte Event, das es in unserer Branche gibt, und wenn das ins Wasser fällt, haben wir ein Problem. Dann müssen wir gucken, wie wir über die Runden kommen. Da hilft die „Päischtkiermes“ in Esch natürlich. Wir haben lange am Konzept gearbeitet, bis die Gemeinde Esch gesagt hat: Okay, wir machen etwas, aber gehen auf vier verschiedene Plätze. Um zu vermeiden, dass es einen Massenandrang gibt. Das ist eine gute Initiative, wir probieren das jetzt hier und schauen, wie sich das entwickelt. Gleichzeitig reden wir mit anderen Gemeinden. Aber es ist eine Notlösung, anders wäre es nicht gegangen. Es sollen ja nicht mehr als 150 Leute zusammenkommen. Dieses Konzept ist momentan das beste, was machbar ist. Natürlich hoffen wir, dass endlich wieder Normalität eintritt. Aber das wird noch ein wenig dauern.

Wie sieht’s denn jetzt mit der „Schueberfouer“ aus? Auf dem City Breakfast sagte Bürgermeister Lydie Polfer, sie sei nicht abgesagt, aber …

Ja, wir haben uns als Stichdatum den 1. Juli gesetzt, um eine endgültige Entscheidung zu fällen. Wir sind eng mit der Gemeinde in Kontakt und hoffen auf die bestmögliche Lösung.

In Esch ist die „Päischtkiermes“ nun auf vier Standorte verteilt, nachdem sie 2020 ausgefallen war. Erst 2018 war ein neues Konzept eingeführt worden, als sie erstmals an nur einem einzigen Ort stattfand. 

Das war 2018 eine ganz gute Initiative, ein neues Bild, eine schöne Kirmes. Das haben die Leute gut angenommen. Aber leider ist daran in Corona-Zeiten nicht zu denken. 

Wie genau ist die Kirmes nun aufgeteilt? 

Hier auf dem Brillplatz zum Beispiel ist ein Kinderkarussell, die „Knuppautoen“, eine Confiserie, eine Schießbude und das „Chalet gourmand“. In etwa in dieser Variante sind alle vier Standorte aufgebaut: Es ist stets etwas für Kinder da, etwas „Süßes“ und etwas zum Essen.

Gelten spezielle Hygieneregeln? 

Die Essbuden haben ihre Terrassen. Dabei gelten dieselben Hygieneregeln wie im Horeca-Bereich. Man darf zum Beispiel die Maske nur beim Essen ausziehen, natürlich sitzend. Und bei den Kinderkarussells ist es so, dass nach der Fahrt sofort desinfiziert wird, wo das Kind saß. Es stehen Desinfektionsspender bereit. Also dieselben Vorkehrungen wie momentan überall. 

Das Einzige, was jetzt noch fehlt, ist gutes Wetter …

(lacht) Ja, genau. Aber an dem können wir nichts ändern, das müssen wir nehmen, wie es kommt.   

Die Escher Päischtkiermes

Vom 21. Mai bis zum 6. Juni von 11.00 (Essbuden)/13.00 Uhr bis 20.00/21.00 Uhr.
Rathausplatz, Brillplatz, Beneluxplatz, place des Remparts