Dienstag30. Dezember 2025

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WetterkolumneDer Winter bleibt präsent: Gibt es am Wochenende nennenswerte Schneehöhen?

Wetterkolumne / Der Winter bleibt präsent: Gibt es am Wochenende nennenswerte Schneehöhen?
Ob es bald weiß wird, ergibt sich in den kommenden Tagen Foto: Editpress/Guido Romaschewsky

Nach einer längeren Phase mit ruhigem Winterwetter kommt Bewegung in die Großwetterlage. Während es in den vergangenen Tagen vor allem kalt, aber meist trocken war, deutet sich im weiteren Wochenverlauf eine spannendere Entwicklung an. Besonders das kommende Wochenende rückt dabei zunehmend in den Fokus – mit der Frage, ob es regional erstmals zu nennenswerten Schneehöhen kommen könnte.

Aktuell liegt Mitteleuropa unter dem Einfluss eines Hochdruckgebiets, das sich von den Britischen Inseln bis nach Westeuropa erstreckt. Gleichzeitig hält sich über Osteuropa ein kräftiges Tiefdrucksystem, das dort sehr kalte Luftmassen bereitstellt. Diese Konstellation sorgt auch bei uns für winterliche Temperaturen, vor allem in den Nächten. So wurden am Montagmorgen im Norden Luxemburgs verbreitet zweistellige Minusgrade gemessen: Am kältesten war es in Breidfeld (Breedelt), dort registrierte die ASTA-Wetterstation ein Minimum von -10,9°C. Auch sonst waren Werte von um -8°C das häufigste aufgetretene Minimum der Nacht, bzw. des Montagmorgens.

Im Laufe der zweiten Wochenhälfte beginnt sich dieses Muster jedoch spürbar umzustellen: Das osteuropäische Tief zieht weiter nach Osten ab, während sich von Norden her neue Tiefdruckgebiete Richtung Nord- und Ostsee verlagern. Gleichzeitig bildet sich im Südwesten Europas ein weiteres Tiefdruckgebiet. Genau hier liegt der Knackpunkt der kommenden Wetterentwicklung, die besonders fürs Wochenende noch sehr wichtig werden wird.

Eine markante Luftmassengrenze

Zwischen kalter Luft aus Norden und milderer Mittelmeerluft aus Süden entsteht zum Wochenende hin voraussichtlich eine sogenannte Luftmassengrenze. Entlang solcher Grenzbereiche kommt es häufig zu länger anhaltenden und teils kräftigen Niederschlägen. Entscheidend ist dabei, wo diese Grenze letztlich zum Liegen kommt – und genau das ist derzeit noch unsicher.

Die Wettermodelle zeigen unterschiedliche Varianten. Während das amerikanische Modell die Grenzzone mal knapp nördlich und mal knapp südlich von Luxemburg berechnet, schwankt das europäische Modell stärker: Mal wird die Grenze nahe unserer Region gesehen, mal deutlich weiter südlich über Frankreich. Diese Unterschiede mögen auf der Karte gering erscheinen, hätten für Luxemburg aber große Auswirkungen.

Dort, wo sich die Luftmassengrenze etabliert, können sogenannte Aufgleitniederschläge auftreten. Dabei gleitet mildere Luft über die kalte Bodenschicht hinweg – ein Prozess, der zu intensiven und lang anhaltenden Niederschlägen führen kann. Unter winterlichen Bedingungen bedeutet das potenziell auch größere Schneemengen.

Wochenende dürfte entscheidend werden

Sollte die Luftmassengrenze südlich von Luxemburg verlaufen, bliebe es hier weiterhin kalt. In diesem Fall wären durch Tiefdruckgebiete nördlich von uns zwar gelegentliche Schneeschauer möglich, allerdings in einem eher normalen, wintertypischen Rahmen.

Zieht die Grenze hingegen näher an Luxemburg heran, steigt die Wahrscheinlichkeit für länger anhaltende Niederschläge deutlich. Bei ausreichend kalter Luft könnte dies auch zu relevanten Schneehöhen führen. Ein deutlich nördlicherer Verlauf der Grenze würde hingegen mildere Luft bringen – ein Szenario, das derzeit als weniger wahrscheinlich gilt.

Luftmassengrenzen gelten als besonders schwer vorhersagbar. Bereits kleine Verschiebungen können den Unterschied zwischen trockenem Winterwetter und ergiebigem Schneefall ausmachen. Entsprechend ist Zurückhaltung angebracht, was konkrete Schneemengen betrifft – auch wenn einige Modelle innerhalb deren Schwankungen mit Peaks von teilweise um 25 Zentimetern herumjonglieren.

Fest steht jedoch: Winterlich bleibt es in jedem Fall. Die Temperaturen dürften auch über den Jahreswechsel hinaus auf einem niedrigen Niveau bleiben, möglicherweise sogar die ganze erste Januarhälfte über. Ob sich daraus eine wirkliche Schneelage entwickelt, entscheidet sich in den kommenden Tagen.