Für die nationale Sportbewegung war die Rede zur Lage der Nation wieder einmal äußerst ernüchternd. In der Rede von Premier Luc Frieden wurde der Sport nur zweimal sehr kurz erwähnt. Das Nationale Olympische Komitee, die Verbände und Vereine können sich jedoch trösten – die Schulbildung wurde auch fast nicht angesprochen und das Thema Klimawandel wurde nur einmal erwähnt. Das Wort „Sicherheit“ stand hingegen im Fokus und wurde vom CSV-Politiker ganze 29-mal gebraucht.
Der luxemburgische Staat gibt im Jahr rund 66 Millionen Euro für den Sport aus. Das sind immerhin 13 Millionen Euro mehr als im Budget 2024. Der Anteil am Gesamtstaatshaushalt spricht jedoch Bände. Nur 0,24 Prozent werden in die Gesundheit der Bevölkerung investiert. Seit Jahren fordert das COSL ein Prozent. Von diesem Ziel ist man heute meilenweit entfernt.
Bei der Vorstellung des neuen „concept intégré“ des COSL vergangene Woche wurde diese Forderung mehrmals aufgegriffen. Nicht ohne Grund, denn es wird mehr denn je Geld gebraucht, um die Sportkultur zu fördern. Sei es im Verein, in den Schulen, im Alltag oder im Leistungsbereich.
Im Leistungsbereich gibt es im Gegensatz zum Ausland keine Vereine, die eine vollumfängliche, professionelle Ausbildung garantieren können. Das Geld und die Aufmerksamkeit, um talentierte Sportler zu fördern, muss also vom Staat kommen.
Es gibt immer weniger Menschen, die ihre Zeit für das Ehrenamt zur Verfügung stellen. Auch Trainer zu finden, die Kindern unentgeltlich etwas beibringen, ist für die Vereine fast eine Sache der Unmöglichkeit geworden. Die Konsequenz ist, dass der Staat finanziell nachhelfen muss, um Vereine und Strukturen am Leben zu erhalten.
Die Bewegung ist in den vergangenen Jahren zu kurz gekommen. Ob bei Erwachsenen oder Heranwachsenden. Um dieses Phänomen zu bekämpfen, muss der Staat Geld ausgeben für mehr Bewegung am Arbeitsplatz, in den Kindertagesstätten oder an den Schulen.
Wie Sie sehen, dreht sich sehr viel um den finanziellen Aspekt. Wenn also der Sport in der Rede zur Lage der Nation vom Premierminister in einer halben Silbe erwähnt wird, sagt das sehr viel über seinen Stellenwert aus. Ohne diese Wertschätzung der Regierung in ihrer Gesamtheit wird es auch in Zukunft keine signifikanten Änderungen geben. Sportminister Georges Mischo zeigt sich zwar bemüht, der Sportbewegung mehr Mittel zu geben, aber auch er ist abhängig von der Gunst seiner Ministerkollegen.
De Maart

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