Bereits seit rund zehn Tagen befindet sich Luxemburg unter dem Einfluss eines Tiefdrucksystems, das mit seinem Kern zwischen Dänemark und Südskandinavien pendelt. Dieses sorgt gemeinsam mit einem Hoch nahe den Azoren für die Zufuhr kühler und feuchter Luftmassen. Auch zum Start in den August bleibt diese Konstellation zunächst bestehen.
Als eine Art Sinnbild für die derzeitige wechselhafte Phase dient ein zusätzliches Randtief, welches sich in der vergangenen Nacht von Großbritannien her in Richtung Benelux und Deutschland verlagert hat. In diesem Streifen kam und kommt es immer noch verstärkt zu Niederschlägen, die gebietsweise auch von Blitz und Donner begleitet sein können.
Leichte Besserung am Wochenende, „Sturmgeflüster“ zur ersten Wochenhälfte
Zum Wochenende hin schwächt sich die Schaueraktivität allmählich ab. Während der Samstag noch einzelne Schauer bringt, sind am Sonntag deutlich längere trockene Abschnitte zu erwarten – vor allem am Vormittag.
Doch aus westlicher Richtung nähert sich ein neues Tiefdruckgebiet. Dieses Sommer-Sturmtief könnte zwischen Montag und Dienstag über die Britischen Inseln in Richtung Dänemark ziehen. Dabei wären laut momentanem Modellstand an den Nordseeküsten Sturmböen möglich, besonders in den Niederlanden und auch in Deutschland. Über der offenen See werden teils Böen bis 130 km/h simuliert, doch das ist derzeit nur eine „Idee“ auf wackeligen Beinen.
Luxemburg selbst liegt jedoch nach derzeitigem Stand nicht zentral im Wind- bzw. Sturmfeld. Laut aktuellen Modellläufen sind hierzulande nur kurzzeitig auffrischender Wind und eventuell Böen um 50 bis 70 km/h zu erwarten. Auswirkungen wie umstürzende Bäume bleiben – bei normalem Verlauf – auf einzelne Regionen in Nordwestdeutschland und den Niederlanden beschränkt.
Dies ist der derzeitige Stand. Dadurch, dass das Tief aktuell noch nicht existiert, können die Modellrechnungen noch stärker pendeln.
Wärme-Comeback in Sicht? Modelle zeigen Potenzial
Ab der zweiten Wochenhälfte mehren sich Hinweise auf eine nachhaltigere Rückkehr sommerlicher Temperaturen. Sowohl das amerikanische Wettermodell GFS als auch das europäische ECMWF simulieren ein neues Strömungsmuster: Zwischen einem Hoch über Nordosteuropa und einem Tief über Frankreich könnte wärmere Luft aus südlichen Richtungen nach Luxemburg geführt werden.
Ein erster vorübergehender Temperaturanstieg mit Spitzen über 25 °C wird für Anfang kommender Woche angedeutet. Ab etwa dem 7. August könnten sich die Anzeichen für nachhaltigeres Sommerwetter verdichten – sofern sich die Hoch-Tief-Kombination ähnlich wie derzeit berechnet einstellt und nicht mehr zu sehr variiert. Noch ist es zu früh für genaue Werte oder Zeitangaben, doch das Potenzial für eine spätsommerliche Phase existiert auf jeden Fall. Der meteorologische Sommer dauert noch einen ganzen Monat, man sollte ihn also noch nicht frühzeitig abschreiben.
Die derzeitige „schlechtere“ Phase ist erst seit dem 20. Juli im Gange. An der Météo-Boulaide-Partnerwetterstation des Campus Helperknapp in Brouch wurden bisher 28 Sommertage (≥25°C), sieben Hitzetage (≥30°C) und zwei Tage mit markanter Hitze (≥35°C) registriert. Regentage gab es 26 – einen „schlechten“ Sommer hatten wir also bisher nicht. Im Gegenteil: Vom Muster her ist er sogar typisch luxemburgisch.
De Maart
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